Update - 27. Mai 2016
Wie Adobe auf seinem Blog nun offiziell verkündet hat, will man zukünftig Codecs, für die Quicktime nötig war/ist, nativ unterstützen. Das gilt dann für ProRes und DNxHD, wobei das Einlesen von ProRes von Apple lizenziert und zertifiziert ist. Das soll in Kürze dann auch für Avids DNxHD und DNxHR nativ gelten. Ferner wird laut Adobe das Einlesen von AAC Audio und PNG Compressed Frames, als auch das Lesen wie Schreiben von "Animation Frames" gelingen. Der Workflow soll dann im Anschluss genau so gelingen, als würde sich Quicktime noch auf dem Rechner befinden. Die Blog-Eintrag findet man hier.
Meldung vom 25. April 2016
Apples Quicktime für Windows ist nach Aussage des Security-Anbieters „Trend Micro“ von zwei schweren Sicherheitslücken betroffen und wird, (wie von Apple kommuniziert) nicht mehr mit Updates beliefert. Nun wurden erste Ratschläge laut, wonach man den Quicktime-Player unter Windows am besten deinstalliert. Fraglich aber, wie sich dann die eigene Schnittsoftware in Bezug auf MOV-Dateien ohne die Quicktime-Komponente „schlägt“. Beste Strategie ist dabei wohl wie so oft „abwarten“. Schließlich wird so eine Entscheidung seitens Apple nicht über Nacht getroffen und die Schnittsoftware-Hersteller dürften dann auch eine passende Strategie parat haben.
Im Fall von Magix ist das bereits so: Video Pro X funktioniert demnach auch ohne Quicktime. So heißte es, dass die „meisten“ MOV-Videos auch ohne den Apple-Codec bearbeitet werden können. Wieso das so ist, erklärt Magix dann auch: So verfügt die „letzte Version von Video Pro X über eine eigene, von Magix selbst entwickelte "Parserlogik" für MOV und verwendet eingebaute Codecs für H.264 sowie einen eigenen Codec für ProRes.“ Damit sollen sich dann Videos in den wichtigsten MOV-Formaten unabhängig von Quicktime in den aktuellesten Versionen von Video Pro X, Video Deluxe und Fastcut importieren, bearbeiten und exportieren lassen. Das gilt auch für den Import von Apple ProRes, allerdings nur in Video Pro X. Den Export des Profi-Formats will Magix dagegen erst für die nächste Pro-X-Version in Planung haben. Beachten sollte man allerdings, dass Magix stets von den „wichtigsten“ oder „meisten“ MOV-Formaten spricht. Ganz ausschließen kann man eine eventuelle Nicht-Unterstützung also wohl (noch) nicht.
Auch Adobe hat sich kürzlich zum „Quicktime-Problem“ geäußert und kommuniziert, dass bereits viele Formate ohne die Quicktime-Komponente auskommen. Etwa DV, IMX, MPEG2, XDCAM, H.264, JPEG, DNxHD, DNxHR, ProRes, AVCI und Cineform. Die Unterstützung gilt für das Dekodieren der Dateien. Beim MOV-Export etwa ist für DV und Cineform Quicktime nicht vonnöten. In Bezug auf ProRes wird nicht ganz klar, ob Adobe die Unterstützung nur auf den Export bezieht. Adobe will die Premiere-Cutter aber weiterhin auf dem Laufenden halten und weiter an dem Problem arbeiten. Den Blog-Eintrag von Adobe dazu liest man hier.
Magix empfiehlt schlussendlich eine Deinstallation von Quicktime und im Anschluss (wen wundert es) ein (kostenpflichtiges) Upgrade auf die aktuellste Programmversion des jeweiligen Magix-Schnittprogrammes.
Wir sind gespannt, wie sich die Sachlage entwickelt und wann es eventuell weitere Stimmen von anderen Schnittsoftware-Entwicklern geben wird. Auch im Forum haben sich unsere Leser bereits eifrig mit dem Thema beschäftigt. Wir freuen uns über reichlich Rückmeldungen mit eigenen Erfahrungen und werden morgen noch einen Praxis-Bericht dazu veröffentlichen.