Im Detail bedeutet das: Intel hat die Spezifikationen für Thunderbolt 3 an das USB-IF (Universal Serial Bus Implementers Forum), seines Zeichens das Standardisierungsforum für die USB-Schnittstelle, respektive die USB Promoter Group übergeben. Auf Grundlage von Thunderbolt 3 soll dann also jetzt USB 4.0 entstehen. Interessanterweise bezieht man sich dabei nicht rückblickend auf USB 3.1 respektive USB-C. Für Filmer und den Endkunden kann das im Allgemeinen nur von Vorteil sein, denn die Verwirrung bezüglich USB-C war in den letzten Jahren groß. Aus USB 3.0 entstand USB 3.1 Gen 1 (USB-C), oder wurde korrekter gesagt einfach als solches bezeichnet. Anschließend resultierte daraus USB 3.2, das eigentlich USB 3.2 2x2 heißt, aber in der Regel als USB 3.2 Gen 1 benannt wird.
USB 4.0 wird aber keine Weiterführung der USB-C-Schnittstelle respektive von USB 3.2 sein, sondern auf dem schon etwas älteren Thunderbolt 3 aufbauen. Zur Erinnerung: Thunderbolt 3 wurde in Kooperation mit Apple entwickelt und war bislang an Mac-Rechnern sowie aktuellen, meist hochwertigeren Windows-Computern zu finden. Intel hat dabei Lizenzgebühren für die Schnittstelle verlangt, was der Massenverbreitung nicht gerade zuträglich war. Das hat der Hersteller nun wohl selbst gemerkt und ebnet mit der kostenfreien Übergabe des Thunderbolt-3-Protokolls den Weg für USB 4.0.
Die Schnittstellen-Form bleibt dabei sicherlich ebenso gleich wie die Funktion respektive Leistung. Bedeutet eine Datenübertragungsrate von bis zu 40 Gbit/s (doppelt so schnell wie USB 3.2) und, dass sich Bild-, Audio- und Daten-Signale über ein Kabel übertragen lassen. Auch das Versorgen von Endgeräten mit Energie, wie man es bereits von Thunderbolt-3 kennt, wird machbar sein. Genaue Details zur Leistungsfähigkeit der neuen Schnittstelle gibt es bislang noch nicht, klar ist aber, dass es eine Abwärtskompatibilität zu USB 3.2, USB 2.0 und zu Thunderbolt 3 geben wird. Weitere Informationen soll es zur Mitte des Jahres geben, da will die USB Promoter Group die fertigen Spezifikationen auf deren Entwickler-Tagen präsentieren. Interessanterweise wird dann auch Intel seinen neuen Ice-Lake-Chipsatz mit integriertem Thunderbolt 3 vorstellen. Entsprechend kann man vielleicht schon Ende 2019 mit Geräten mit neuem USB 4.0 rechnen.
Eine Schnittstelle für Alles und für Jeden, eventuell kann jetzt endlich USB 4.0 diesem Anspruch gerecht werden.