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Blackmagic DaVinci Resolve 18: mit Cloud-Kollaboration, Proxy-Workflow, KI-basiertem Resolve FX

Aus einem „Riesen-Update“ für DaVinci Resolve hat Blackmagic kurzerhand die neue Version 18 gestrickt. Derzeit zwar noch in der Beta-Fassung, bringt DaVinci Resolve 18 unter anderem die Cloud Unterstützung für Remote-Kollaboration, DaVinci Proxy Workflow, neue KI-basierte Resolve FX, verbesserte Untertitel und Fairlight Fixed Bus zu FlexBus.

Cloud-basierter Workflow für die Teamarbeit
Mit DaVinci Resolve 18 erlaubt es Blackmagic durch die Cloud-Kollaboration mehreren Editoren, Coloristen, VFX-Künstlern und Toningenieuren von verschiedenen Orten auf der Welt gleichzeitig an derselben Timeline zu arbeiten. So kann man die eigenen Projektbibliotheken mit Blackmagic Cloud hosten und dieselbe Timeline mit anderen Nutzern in aller Welt in Echtzeit bearbeiten. Der ebenfalls neue „Proxy Generator“ erstellt dabei automatisch mit den originalen Kameraaufnahmen verknüpfte Proxys und beschleunigt so zwangsläufig den Schnitt-Workflow. Man erstellt einen überwachten Ordner, damit neues Bildmaterial für beschleunigte Schnitt-Workflows automatisch in H.264-, H.265- oder Apple ProRes-Proxys umgewandelt wird. Für Offline-Aufgaben zieht man sich seine Proxys in einen gesonderten Ordner.

Blackmagic DaVinci Resolve 18

Mit einem einzigen Klick lässt sich dabei zwischen Originalmaterial und Proxys wechseln. Laut Blackmagic weiß DaVinci Resolve die vom Proxy Generator generierten Proxys im Verzeichnisbaum zu finden und verknüpft sie sofort mit den Kameraoriginalen im Media Pool. Dadurch schneidet man stets mit den Proxys und verknüpft diese dann fürs Grading wieder mit den Kameraoriginalen. DaVinci Resolve 18 arbeitet dafür auch mit einer intelligenten Materialverwaltung nach Speicherort. Bei der Zusammenarbeit mit anderen kann man Material dadurch schnell mit seinen eigenen Dateipfaden verknüpfen (die ja logischerweise nicht die selben sein müssen). Bei der Remote-Arbeit erübrigt sich dadurch jetzt das manuelle Neuverknüpfen oder Suchen von Assets. Bei der Zusammenarbeit über eine remote gehostete Projektbibliothek erhält man dabei auch sofortige Updates zu Schnitt- und Farbänderungen. So lassen sich kreative Entscheidungen am Projekt basierend auf den aktuellsten Änderungen in Echtzeit treffen. Den eigenen DaVinci Resolve Studio Viewer (die Vorschau) kann man dabei per DeckLink Live-Streamen und diesen aus der Ferne auf einem Computerbildschirm oder Grading-Referenzmonitor unabhängig vom eigenen Standort anzeigen. Dabei soll eine niedrige Latenz und eine „hohe 12-Bit-Bildqualität ideal für Schnitt und Colorgrading aus der Ferne“ sein.

DaVinci Resolve 18 Cut web

Durch die Cloud-Kollaboration können jetzt mehrere Leute an einem Projekt zusammenarbeiten und Änderungen an einer Zeitleiste vornehmen.

Neue Effekte
Passend dazu bringt DaVinci Resolve 18 dann auch neue Werkzeuge für Coloristen mit. Es gibt eine neue Objektmaske in der „Magic Mask“-Palette, die laut den Entwicklern die Bewegungen „tausender spezieller Objektive erkennen und verfolgen“ kann. Für erweitertes sekundäres Grading und Effekte hilft die DaVinci Neural Engine bei der Freistellung von Tieren, Fahrzeugen, Menschen, Essen und weiteren Elementen. Mit dem neuen Depth Map Effekt kann man eine 3D-Depth-Matte von einer Szene erstellen, um den Vorder- oder Hintergrund unabhängig voneinander farblich nachzubearbeiten. So lenkt man etwa das Auge auf die Szenerie im Vordergrund, hebt Interviewpartner im Bild hervor oder versieht den Szenenhintergrund mit einem Atmosphären-Effekt.
Man darf nun Grafiken auf Oberflächen mit Verzerrung anwenden oder Perspektivänderungen (also transformieren) an T-Shirts, Fahnen oder auch „Gesichtsprofilen“ vornehmen. Das benutzerdefinierte Gitter des Trackers folgt dabei der Bewegung der texturierten Oberfläche. Mit dem Tracking-Tool lassen sich Grafiken (wie etwa komplizierte Tätowierungen) nachträglich hinzufügen oder auch Logos verdecken.
Für Korrekturen zur Hautverschönerung gibt es mit „Ultra Beauty“ jetzt eine noch gezieltere Kontrolle. Das neue Tool ist laut Blackmagic in Zusammenarbeit mit Profi-Coloristen entwickelt und erlaubt es „allgemeine Unvollkommenheiten durch Glätten der Haut und Wiederherstellen von Details“ zu bereinigen.

DaVinci Resolve 18 Edit web

Blackmagic DaVinci Resolve 18 unterstützt jetzt den Proxy-Workflow, wobei das Ausgangsmaterial in H.264-, H.265- oder ProRes-RAW-Proxys gewandelt wird. Das erleichtert natürlich gerade die Zusammenarbeit im Team und reduziert die Rechnerlast, wenn an einem Projekt gleichzeitig gearbeitet wird.

Erweiterter Untertitel-Support und neue Ansichts-Optionen
Der erweiterte Support für Untertitel in DaVinci Resolve 18 umfasst jetzt Timed Text in TTML- und XML-Formaten und eingebettete Untertitel in MXF/IMF. Dadurch funktioniert jetzt die Sichtung und der Import von Untertiteln aus dem Medienspeicher, eine Bereichserstellung zur Unterstützung mehrerer simultaner Untertitel pro Spur, und eine Vorgabe von individuellen Presets und Textpositionen zur Unterscheidung von Sprechern.
Für Übergänge der Kategorien „Shape“, „Iris“ und „Wipe“ bietet die Effektbibliothek nun ein Kontrollkästchen, über das man die Richtung von Übergängen umkehren kann. Das sorgt dann im besten Fall für zusätzliche Flexibilität bei der Verwendung entsprechender Übergangsarten.
Eine neue Option für 5x5 in der Mehrfachansicht erlaubt nun das gleichzeitige Sichten von bis zu 25 verschiedenen Perspektiven in einem einzelnen Multicam-Clip. Bei großen Multicam-Projekten soll das für eine Erleichterung beim Sichten, Schneiden und Umschalten zwischen vielen Perspektiven ohne ständiges Wechseln des Arbeitsraums sorgen.

DaVinci Resolve 18 Color web

Blackmagiv DaVinci Resolve 18 brint auch neue Werkzeuge für Coloristen mit. So gibt es jetzt etwa eine neue Objektmaske in der „Magic Mask“-Palette.

Leistungsverbesserungen und Audio-Bearbeitung
In DaVinci Resolve 18 werden Pinselstriche nun GPU-beschleunigt in Echtzeit generiert und angezeigt. Das erlaubt ein intuitiveres und vor allem schnelleres Bearbeiten bei „Vertuschungen“ oder Grafikdesign, da es laut Blackmagic ein sofortiges visuellen Feedback gibt.
Auch das Tempo und die Wiedergabeleistung von Vorlagen für Text, text+ und Formen sollen in DaVinci Resolve 18 verbessert sein. Fusion Vorlagen sind durch die neue Speicherverwaltung und Datenhandhabung offenbar um bis zu 200 Prozent schneller. Die beschleunigten Ergebnisse kann man im Viewer sichten und dann auch schneller Motion-Graphic-Kompositionen erstellen.
„FlexBus“ ist Fairlights flexibles Audiobus- und Routingsystem für die Verwaltung mehrere Spuren, die Plug-in-Verarbeitung sowie die Synchronisation und Erstellung mehrerer „Projekt-Deliverables“. Fairlight Projekte im Fixed-Bus-Modus kann man nun auch mit einem Klick zu FlexBus konvertieren.
Der erweiterte Funktionsumfang für die „Dolby Atmos Deliverables“ erlaubt dann jetzt auch das Rendern von stereophonen Ausgaben aus komplexen Dolby-Atmos-Mixen. Einen 7.1.4 Dolby Mix kann man für die Wiedergabe auf Kopfhörern so nun so rendern, dass das immersive Sounderlebnis bei nur zwei Audiokanälen erhalten bleibt.
Weiter gibt es in DaVinci Resolve 18 Optionen im „Decompose“-Menü, die die Kollaboration erweitern, wodurch man die eigenen Arbeiten nun in einer einzelnen Timeline zusammenstellen kann. Beim Zerlegen von verschachtelten Timelines bleiben jetzt alle Spurdaten, einschließlich FX und Automation, erhalten. Bei Aufgaben erfolgt die Verbindung über neue Busse, für vorhandene Pfade oder neue Spuren ist kein „Patching“ erforderlich.
DaVinci Resolve 18 bietet dabei die native Unterstützung für die aktuellen, branchenüblichen Audioformate wie Dolby Atmos, Auro 3D, MPEG-H, NHK 22.2 und SMPTE. Das „Space View Scope“ zeigt dabei auf Wunsch eine Echtzeitansicht von jedem Objekt in Relation zum Raum und anderen Objekten im 3D-Raum an.

Die Public-Beta von DaVinci Resolve 18 lässt sich ab sofort auf der Blackmagic-Seite kostenfrei herunterladen. Die Studio-Version ist mit 319 Euro wie üblich kostenpflichtig.