OM System OM-1 Mark II: verbesserte MFT-Kamera mit Live-GND-Funktion

30. Januar 2024 - Joachim Sauer

OM System hat mit der OM-1 Mark II ein neues Flaggschiff und verspricht vor allem für Naturfotografen eine Micro-Four-Thirds-Kamera mit verbessertem Autofokus für die Tierfotografie und neue Möglichkeiten durch eine Live GND-Fotofunktion. Bei der Videoaufzeichnung gibt es kaum Veränderungen.

Die neue GND-Funktion (Gadient ND-Filter) ist kein echter Verlaufs-Graufilter, sondern baut die Wirkung eines Halb-Neutralfilters mit dem Prozessor nach. Der Benutzer kann Filterstufen und -typen in Echtzeit über den Sucher oder das rückseitige LCD-Display anpassen. Die zweite Generation der OM-1 trägt nun als erstmals nicht mehr den Namen Olympus. Stattdessen prangt nun OM System an der Front der neuen Kamera und damit den Namen der inzwischen bereits seit einigen Jahren in die ehemalige Olympus-Fotosparte eingestiegenen Gesellschaft. Diese will mit der OM-1 Mark II nun noch deutlicher die Kernzielgruppe erreichen, die man in den Naturfotografen sieht. Entsprechend ist die OM-1 Mark II spritzwasser- und staubgeschützt nach Klasse IP53 und soll Temperaturen bis zu -10 °C standhalten. Im Inneren arbeitet ein 20-Megapixel-CMOS-Sensor nach Stracked BSI-Bauweise. Neu ist der TruePic-X-Bildprozessor, der aus der Hand eine 50 Megapixel High Res aus mehreren Bildern errechnen kann. Vom Stativ sind sogar 80 Megapixel machbar, wobei OM System mittels Prozessor das Rauschen reduziert.

Auffällig an der OM-1 Mark II ist äußerlich nur der nun an der Front sichtbar gemachte Name OM System. Damit ist Olympus in der Fotobranche Geschichte.

Den Autofokus haben die Entwickler mittels KI weiterentwickelt und versprechen nun bei Vögeln, Tieren und Autos Verbesserungen. Auch eine Personenerkennung gibt es nun. Bei Live- GND-Aufnahmen kann der Benutzer die Filterstufen (GND2, GND4 oder GND8) und -typen (weich, mittel oder hart) in Echtzeit über den EVF oder das hintere LCD einstellen. Dieser Ansatz soll eine präzise Anpassung der Position und des Winkels des Effekts ermöglichen und mittels Berechnung zu mehr Freiheit in der Bildgestaltung führen. OM System will zudem mit einer veränderten Bedienung die OM-1 Mark II benutzerfreundlicher hinbekommen haben.

Passend zur Zielgruppe der Naturfotografen hat OM System nun ein Teleobjektiv mit 150 - 600 Millimeter Brennweite.

Die Kamera erlaubt nun auch die Aufnahme von Videos mit vertikaler Ausrichtung und kann als Webcam am Rechner genutzt werden. Wobei dies die einzigen Verbesserungen im Bereich der Videoaufnahme zu sein scheinen: Weiterhin beherrscht sie die 4K Aufzeichnung mit bis zu 60 Bildern. Auf Wunsch kann man ein RAW-Video ausgeben. Als Log-Format gibt es das eigene OM-Log400, das bei Hauttönen bisher eine eher umstrittene Farbwiedergabe ablieferte. Die OM-1 Mark II wird ab dem 15.02.2024 zum empfohlenen Verkaufspreis ab 2.399 Euro erhältlich sein. Ebenfalls neu ist das M.ZUIKO DIGITAL ED 150–600 F5.0–6.3 IS-Objektiv, das speziell für Vögeln und Wildtier-Fotografie gedacht ist und ab Mitte Februar für 2.699 Euro verkauf wird. Am anderen Ende der Optiken ist das M.ZUIKO DIGITAL ED 9–18 mm F4.0–5.6 II für 699 Euro dazugekommen.