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    IBC 2018: Blackmagic RAW - das kann der neue Codec

    Nun hat auch Blackmagic als einer der letzten Profi-Camcorderhersteller einen Raw-Aufzeichnungsmodus vorgestellt. Was er kann und warum er gar nicht so Raw ist, erklärt uns Produktspezialist Craig Heffernan in diesem Video. Er zeigt auch die Decodierung der Daten in einer BM-Playersoftware und in Davinci-Resolve 15.1.

    Blackmagic Raw basiert auf dem Standard-DCT-Verfahren zur reduzierung der Datenmenge, ist also nicht das, was Raw ursprünglich bedeutete, nämlich das Auslesen der reinen Pixeldaten in den originären RGB-Werten. Wer diese riesige, unkomprimierte Datenmenge braucht, konnte schon bisher auf Cinema-DNG Einzelbildaufzeichnung in den BM-Kameras ausweichen. Ähnlich wie auch bei Red-Kameras zu finden, werden die Daten nun komplett und möglichst schonend mit konstanter Bitrate komprimiert – jedoch unter teilweiser Umgehung der im Prozessor applizierten Farbräume und eingebrannter Signaldefinitionen. In einem bei Blackmagic-Sidecar genannten Metadatenfile zu jeder Szene werden diese Daten, etwa Weißablgleich, Empfindlichkeit oder Farbraum festgelegt und können später in der Postproduktion, in diesem Falle mit Da Vinci resolve geändert werden. Als Basis bleibt eine Log-Gammakurve, die eine weite Möglichkeit zur Veränderung der Signalqualität erlaubt. Das ist prinzipiell nichts anderes als das, was auch S-Log, C-Log oder V-Log machen.

    Blackmagic-Produktspezialist Craig Heffernan erklärt uns in diesem Video den neuen Blackmagic-RAW-Codec und zeigt wie dieser im eigenen BM-Player sowie Da Vinci Resolve 15.1 funktioniert.

    Das Blackmagic-Raw ist allerdings ähnlich dem des amerikanischen Herstellers Red, namnes Redcode, der einen nahtlose Kompression dieses Signals anbietet. Bei BM ist es möglich, die Raw-Daten im Faktor 1:3 bis 1:12 zu komprimieren oder man überlässt dem Prozessor die Arbeit, variabel selbst zu entscheiden, wie stark er denn ein Bild beim Speichern komprimieren möchte. Dazu stehen die Qualitätsstufen Q5 und Q0 zur Verfügung. Viele Raw-Codecs und gering komprimierende Datenstandards der Hersteller stellen Rechner vor große Decodier-Anforderungen. Hier verspricht Blackmagic einfaches Handling mit jedem modernen Notebook. Die vorgestellte Playersoftware spielte bei der Demonstration auch klaglos ab und erlaubt direktes Editing in einer editierbaren JSON (XML-ähnlich)-Datei. Man kann damit also auch direkt in diesem Sidecar genannten File Dinge wie ISO direkt ändern. Weiteres Colorgrading ist nur in Da Vinci Resolve möglich, wo in Version 15.1 eine extra Raw-Gradingfunktion (Clip by clip) integriert wurde.
    Die Raw-Funktionalität ist kostenlos und derzeit nur in der URSA-Mini 4.6 integriert (siehe News). Weitere Modelle sollen aber bald aufgerüstet werden können. Verläsliches Farbmanagement war eines der großen Mankos in der Blackmagic-Welt. Dieses scheint hiermit nun behoben worden zu sein.

    Dieser Beitrag erscheint im Rahmen unserer umfangreichen IBC-Berichterstattung. Das komplette Newsportfolio finden Sie hier.

    Weitere Videos von der IBC 2018:

    Linkliste zu weiterführenden Kamera- und Testvideos:

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