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Test: 4K-HDR-Kombi - Panasonic DMP-UB 900 und Sony KD-65XD9305

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Nach UHD kommt HDR – oder besser gesagt: HDR-UHD. Der neue Standard verspricht leuchtendere Farben mit klarer Kontrast-Unterscheidung in dunklen Szenen. Das soll für Videobilder sorgen, die dem menschlichen Sehempfinden nahe kommen. Dafür braucht man aber einen HDR-fähigen Blu-ray-Player wie Fernseher. Wir haben mit dem Panasonic DMP-UB 900 und Sony KD-65XD9305 beides in die Redaktion geholt und auf den Wahrheitsgehalt der Herstelleraussagen hin geprüft.
 

Eigentlich wollten wir für diesen Test einen Vergleich des Panasonic DMP-UB 900 mit dem Samsung UBD-K 8500 in Angriff nehmen und somit die ersten HDR-UHD-Player gegeneinander antreten lassen. Doch die Südkoreaner hatten kurzfristig abgesagt und auch den entsprechenden HDR-UHD-Fernseher nicht auf den Weg Richtung Bodensee schicken können. Also hieß es umdenken, denn wir wollten den somit (damals) einzigen lieferbaren HDR-UHD-Player DMPUB 900 mit allem, was dazu gehört, testen – entsprechend haben wir einen von Sonys Top-HDR-UHD-Fernsehern organisiert.

Damit stellen wir das nach, was bei unseren Lesern gängige Praxis ist: Einen Muster-Testaufbau mit Geräten verschiedener Hersteller. Ihr Handwerk sollten beide Produkte schließlich unabhängig von Hersteller- Grenzen beherrschen. Wir entschlossen uns also, dieses HDR-Duett zu testen und unsere Eindrücke für Sie festzuhalten. Ist HDR wirklich so beeindruckend, wie von den Herstellern versprochen? Und wer profitiert von der neuen Technik? Und noch wichtiger: Ist der Schritt von UHD zu HDR-UHD wirklich eine Neuinvestition wert? Wir beantworten die Fragen im Test und stellen den Panasonic DMP-UB 900 sowie den Sony KD-65 XD 9305 ausführlich vor.

Panasonic DMP-UB 900 – Bedienung und Funktionen

Zwar hat sich mit UHD und HDR über die letzten Jahre das Videoformat und vor allem die Auflösung geändert, an der Bauweise von Blu-ray-Playern ändert das aber offensichtlich nichts. Der DMP-UB 900 ähnelt den Full-HD-Vorgängern wie dem DMP-BDT 220 (Test in VIDEOAKTIV 5/2013) stark, wenn er auch knapp ein Drittel höher ausfällt und etwas eleganter daherkommt. Dafür sorgt das Kunststoff-Gehäuse in schwarzer Klavierlackoptik mit aufklappbarer, transparent schimmernder Frontblende und den vergoldeten, rückseitig angebrachten Anschlüssen. Diese halten kein Composite und Component bereit, sondern beschränken sich für Video auf HDMI, wobei dieses natürlich in Version 2.0 für die Wiedergabe von 4K-Auflösungen vorliegt. Das kann der Panasonic nämlich mit bis zu 60 Hertz und einem Farbsignal von 4:4:4, sofern der angeschlossene Fernseher dieses versteht.

Da eine UHD-Blu-ray allerdings in der Regel mit 4:2:0 und 10 Bit gemastert ist, macht das dann keinen großen Unterschied. Der Panasonic gab das Signal in unserem Test mit 4:2:2 und 12 Bit über den HDMI-Ausgang aus. Da der Sony-TV allerdings „lediglich“ ein 10-Bit-Panel hat und für HDR10 (und nicht Dolby Vision) zertifiziert ist, sind die 12 Bit in unserem Falle hinfällig.

Aufmacher KD 65XD9305 DMP UB900
Das neue Scheibenformat fĂĽr HDR-UHD ist endlich im Wohnzimmer angekommen. Was das HDR-Duett aus Panasonics DMP-UB 900 und Sonys KD-65 XD 9305 leistet, lesen Sie hier.
Panasonic DMP UB900 back

Panasonic achtet beim neuen Blu-ray-Player-Flaggschiff auf vergoldete AnschlĂĽsse, verzichtet aber auf analoge Buchsen fĂĽr Composite und Component.

Panasonic DMP UB900 front

Kurzfazit - Panasonic DMP-UB 900

UHD-Blu-ray-Scheiben samt HDR spielt der DMP-UB 900 problemlos und leitet ein hochwertiges Videosignal an den 4K-Fernseher. Die Option, direkt vom USBStick einzuspielen, ist gut, wenn auch die Formatunterstützung etwas beschränkt ist (am schwersten wiegt hier die nicht machbare H.265-Wiedergabe). Trotzdem macht der UB900 den Einstieg in UHD-HDR erst möglich, wenn auch noch zu einem etwas hohen Preis.

+ zuverlässige Scheibenwiedergabe

+ Kartenleser

+ HDR-fähig

– keine H.265-Wiedergabe via USB

– etwas hoher Preis

FĂĽr die Ausgabe von digitalem Audio stellt der Panasonic dann noch einen koaxialen wie optischen Audio-Ausgang bereit. Unsere beiden UHD-HDR-Blu-ray-Scheiben welche wir zum Test bekamen, spielte der DMP-UB 900 problemlos, braucht allerdings etwas, bis er die Filmwiedergabe startet.

Die Scheibenwiedergabe funktioniert ohne aufdringliche Betriebsgeräusche, und auch der Lüfter auf der Rückseite blieb angenehm leise. Selbst gebrannte BD- und DVD-Scheiben spielte er einwandfrei, konnte aber mit unseren Mini-BD-Discs nichts anfangen. Die Bedienoberfläche hat Panasonic schlicht gestaltet und platziert vier große Schaltflächen für Videos, Musik, Fotos, Heimnetzwerk, Netzwerkdienst und Setup auf einem schwarzen Grund. Wer mag, kann diesen auch verändern und eine andere Farbe sowie ein eigenes Foto als Wallpaper wählen.

Das Navigieren gelingt ohne Verzögerung, und auch die Schaltflächen und Schriften sind groß genug sowie die Kontraste gut. Allerdings fragten wir uns, warum ein UHD-Player kein UHD-Menü in entsprechender Auflösung auf Lager hat. So wirkt dieses eher zweckdienlich (in niedrigerer Auflösung) für das Gerät entworfen.

Dafür sind die Einstellungen umfangreich: Der UB 900 lässt etwa die ausgegebene Auflösung manuell für 576p/480p über 1080i/1080p hin zu 4K einstellen oder wählt diese automatisch, je nach Scheibe. Außerdem bestimmt man die Ausgabe für 4K (50p/60p) 4:4:4 oder 4K (50p/60p) 4:2:0 und kann diese fest vorschreiben, ebenso wie 4K mit 24p. Natürlich muss der Fernseher oder Projektor das Signal dann auch unterstützen. Andernfalls wählt der Player die passende, mögliche Bildausgabe-Einstellung.

Die Fernbedienung indes liegt gut in der Hand und zeigt alle nötigen Schaltflächen auf einen Blick. Sie ist normal groß und bietet beleuchtete Tasten, was natürlich gerade im abgedunkelten Raum ein klarer Pluspunkt ist. Einen Ergonomie-Preis gewinnt sie aber nicht.

Die Format-Kompatibilität ist ordentlich und hängt vom verwendeten Speichergerät ab: Von der Speicherkarte spielt der Panasonic nur MP4 und AVCHD. Vom USB-Stick versteht er zusätzlich MKV und MPEG-2. So betrachteten wir auch 50p-Material des Panasonic HDC-TM 700 in Full-HD ohne Ruckler. Bei Material mit 25 Bildern in der Sekunde waren uns Schwenks im Bild aber zu holprig, und ein leichtes Nachziehen stellte sich beim Bildlauf ein. Hier hilft die Motionflow-Einstellung des Fernsehers nach.

Die Zwischenbildberechnung kann problemlos im Standard-Modus aktiviert sein und macht die Bildwiedergabe „sanfter“. Bei zu intensiver Einstellung kann es aber (je nach Filmmaterial) zu Bildfehlern kommen, wobei auch die Helligkeit leidet. Hier muss man selbst den besten Wert finden. 4K-Material mit 50 Vollbildern stockte bei der Wiedergabe vom USB-Stick, da die Buchse nur USB-2.0-fähig ist. Warum Panasonic hier keine 3.0-Version angebracht hat, ist uns schleierhaft. Actioncam-Material mit UHD-Auflösung einer GoPro und 25 Vollbildern spielte das Gerät hingegen ordentlich ab. AVI-Dateien versteht der DMP-UB900 nicht und kommt (unverständlicherweise) auch mit H.265-Dateien nicht zurecht.

NatĂĽrlich ist der neue UB900 auch fit fĂĽr Videostreaming- Dienste wie Amazon, Maxdome, Netflix oder YouTube.