YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Test: 4K-HDR-Kombi - Panasonic DMP-UB 900 und Sony KD-65XD9305 - Bildqualität und Ton

Beitragsseiten


Sony KD-65 XD 9305 –
Bedienung und Funktionen

Den Schritt von UHD zu HDR sieht man dem Sony-Fernseher allein vom Äußeren her nicht an. Trotzdem macht der 1,64 Meter breite TV-Riese einiges her und ist trotz seiner Größe extrem schmal gehalten. Das liegt daran, dass Sony das Netzteil separat mitliefert und nicht im Gehäuse verbaut – das spart Platz, setzt aber voraus, dass man den Stromgeber irgendwo „unsichtbar“ hinter dem Fernsehtisch verstecken kann. Die Anschlusskabel darf man auf der Rückseite hinter einer Kunststoff- Blende verschwinden lassen. Der Fernseher selbst steht auf einem stabilen Standfuß in gebürsteter Aluminiumoptik, welcher sich aber nicht drehen lässt.

Die Anschlussleiste ist mit viermal HDMI 2.0 sowie Component und Scart für alle Eventualitäten gerüstet. Bevor man den Sony in Betrieb nimmt, sollte man ihn per Kabel ans Netzwerk stöpseln oder via WLAN eine Drahtlos-Verbindung einrichten, um das neueste Firmware-Update herunterzuladen. Das dauerte bei uns dann noch eine gute halbe Stunde, bis alles installiert und die über 200 Apps vorbereitet waren. So viele Apps? Ja, denn der Sony setzt auf Android als Betriebssystem, und das wird sofort deutlich, wenn die schicke, aber etwas überladen wirkende TV-Oberfläche zu Tage tritt. Eine Vielzahl an Applikationen wie Amazon Video, Netflix oder YouTube sind hier versammelt, und aktuelle Videotrends und Neuigkeiten werden oberhalb der Applikationsleiste angezeigt.

Prima auch, dass die YouTube-App problemlos UHD-Streams ausgibt, sofern die Internetverbindung genug Feuer hat. Möchte man ein Video vom USB-Stick oder aus dem Netzwerk abspielen, muss man ebenfalls eine App starten, die simpel „Video“ heißt. Das Einstellmenü erreicht man über die mitgelieferte Fernbedienung, die gut in der Hand liegt, aber etwas ungenaue Tasten mitbringt, welche bei Druck nicht immer sofort reagieren.

Ferner liegen die Tasten teils sehr dicht beieinander und sind nicht beleuchtet. Trotzdem gelangt man immer ans Ziel, wenn auch das „Action-Menü“ etwas gewöhnungsbedürftig ist. Zwar sind alle wichtigen Optionen wie Bildmodus, Helligkeit, Kontrast oder Farbe umgehend erreichbar, trotzdem sind die Schaltflächen teils einfach zu groß, und eine Option versperrt den Zugriff auf die nächste, weshalb man gezwungen ist, ständig zurück zu navigieren.

Dafür sind die Einstellmöglichkeiten sehr umfangreich: Neben der Farbtemperatur kann man alle RGB-Kanäle einzeln für die hellen und dunklen Bereiche im Bild getrennt modifizieren und einen Farb-Gamma- Berichtigungspunkt wählen, mit welchem man in Kombination mit einem Bildkalibrierungswerkzeug die komplette Gamma-Kurve editieren kann.

Über die USB-3.0-Schnittstelle darf man die gängigen Formate für MPEG-2, MPEG- 4 und MTS, sprich AVCHD abspielen wie auch das neue HEVC-Format. Unsere Testclips (auch in UHD-HDR) gab der Sony-Fernseher problemlos wieder. Selbst 50p-Material mit nativen 4096 mal 2160 Pixeln spielte flüssig ab. Nur der zögerliche Aufbau mancher Thumbnails in der Medienbibliothek stört hier etwas.

Will man Foto- oder Audio-Dateien abspielen, wechselt man die Applikation entsprechend und kann dann JPEG-Bilder anschauen sowie die ĂĽblichen Audioformate fĂĽr MP3, WAV oder WMA wiedergeben. Schade nur, dass man fĂĽr Video, Foto und Audio immer die App wechseln

Fernbedienung Sony Panasonic
Der Signalgeber des DMP- UB 900 (links) ist klassisch gehalten und hat beleuchtete Tasten in guter Andordnung. Die Fernbedienung des Sony-TV (rechts) punktet mit integriertem Mikrofon fĂĽr eine Sprachsteuerung, hat aber die Tasten zu eng platziert und nicht beleuchtet.
Sony KD 65XD9305

Kurzfazit - Sony KD-65 XD 9305

Die Bildqualität des Sony-Fernsehers ist über alle Zweifel erhaben: Die Schärfe ist bei gutem UHD- und 4K-Material beeindruckend und lässt feinste Details im Bild erkennen. Die Farben wirken stets echt, wenn auch manche Bildmodi etwas Feinjustage bei Kontrast und Helligkeit benötigen. Im HDRModus lässt der Sony-TV die Muskeln spielen und zeigt ein knackig tiefes Schwarz ohne Grauschleier bei zugleich leuchtenden Kontrasten und kräftigen Farben, wenn entsprechende Objekte ins Bild treten. Das Bild wirkt plastischer und deutlich lebensechter und macht den Schritt von normalem SDR zu HDR für jedermann offensichtlich.

+ dunkles Schwarz

+ akkurate Farben + schönes, scharfes HDR-Bild

– Action-Menü gewöhnungsbedürftig

– Standfuß nicht drehbar

KD 65XD9305 DMP UB900

Gesamtfazit

Der Schritt von Full-HD zu UHD war nicht so gewaltig wie der von SD zu Full-HD – das hat auch die Industrie bemerkt. Die Kombination aus Blu-ray- Player und Full-HD-Fernseher war seinerzeit schärfer, zumindest war der Schritt zu einem neuen Seherlebnis einfach größer. Für fast einen genau so großen Schritt sorgt nun aber wieder HDR. Entsprechendem Filmmaterial sieht man den erweiterten Farbraum mit der insgesamt höheren Leuchtkraft des Fernsehers unbestreitbar an. Dabei punktet Panasonics Blu-ray-Player vor allem aufgrund seiner tadellosen Abspielqualitäten mit einer exzellenten Ausgabe des Videosignals via HDMI 2.0. Der Sony-Fernseher zeigt die Farben kräftig, mit sehr gut differenzierbaren Farbabstufungen und keinem ungewollten Aufhellen von Umgebungsdetails nahe der Lichtquelle im Film. Dadurch sieht man stets ein knackiges Schwarz mit tadellosem Kontrast ohne Grauschleier. Gerade in dunklen Bereichen oder Nachtszenen kommt das zum Tragen, doch auch bei Tagessequenzen erkennt man den Farbunterschied, wenn man direkt vergleicht.

In der Bildschärfe punktet der Sony ebenfalls eindrucksvoll, hat aber bei Bedienung wie auch beim Ton leichten Nachholbedarf. Mit dem Android-Menü sind wir auf Dauer nicht warm geworden. Dem Panasonic DMP-UB 900 kreiden wir die fehlende H.265- Wiedergabe vom USB-Stick an und waren auch hier mit dem Bedienmenü nicht ganz so glücklich. Trotzdem: das Team aus Sony-TV und Panasonic- UHD-BD-Player kann sich sehen lassen – im wahrsten Sinne des Wortes!

Bildqualität – HDR und 4K

Die Bildqualität hängt zwangsläufig am stärksten vom Fernsehgerät ab. Das ist natürlich auf einen guten Abspieler angewiesen, der das ausgehende Videosignal so unverfälscht wie möglich und in seiner reinsten Form ausgibt – was dieser Player glücklicherweise erfüllt.

So sahen wir auf dem Sony-TV ein kristallklares Bild mit akkuraten Farben und bei HDR vor allem deutlich intensivere Farben bei gleichzeitig tiefstem Schwarz im Bild. Und das trotz Verzicht auf eine direkte LED-Hintergrund-Beleuchtung seitens Sony. Beim KD-65 XD 9305 setzt man auf Edge-LED mit der neuen „Slim-Backlight-Drive“-Technik, was zwar nicht dem „Local Dimming” entspricht, aber partiell in dunklen Bereichen für höheren Kontrast sorgen soll.

Für das Bestaunen von Hochkontrast-Bildern muss man den Sony aber erst einmal in den HDR-Bildmodus schalten und zusätzlich den BT.2020-Farbraum über die Einstellungen aktivieren. Dann ist der Unterschied zu herkömmlichem Videomaterial aber nicht mehr von der Hand zu weisen und lässt sich ganz einfach durch Wechsel in einen anderen Bildmodus vergleichen. Das Ergebnis ist beeindruckend und kommt dem menschlichen Sehverhalten sehr nahe: Helle Bereiche wie Lichterketten, Scheinwerfer oder Feuerquellen im Film sind wirklich also solche auszumachen und werden nicht künstlich durch die Farbraum- und Leuchtdichten-Begrenzung herkömmlicher SDR-Fernseher in ihrer Wirkung beschnitten.

Sie heben sich als solche viel stärker hervor, als es im Standard-Bildmodus der Fall ist. Gerade dunkle Szenen (oder insgesamt dunkle Filme mit vereinzelten Lichtquellen im Bild) sind hier ein Augenöffner und machen einfach Spaß anzuschauen. Man muss aber eingestehen, dass gerade Tageslicht-Szenen ohne starke Hell-Dunkel-Kontraste geringe Unterschiede zeigen.

Darüber hinaus ist die Bildschärfe brillant, obwohl wir uns von den beiden Test-UHD-Bluray- Scheiben in dieser Kategorie noch etwas mehr versprochen hätten. Zukünftige Filme dürften hier aber wohl noch mal eine Schippe drauf legen. Unser eigenes UHD-Material von diversen Sony- und Panasonic-Camcordern machte da schärfetechnisch nochmals einen Schritt nach vorne und ließ teils wunderbar plastische und kontrastreiche Szenen bewundern.

Der Kontrast- und Farbeindruck bleibt dabei auch bei steilem Einblick aufs 65-Zoll- Display erhalten und verändert sich nur minimal, leicht ins Rötliche. Die Ausleuchtung ist stets gleichmäßig, wir konnten kein helleres Panel-Leuchten in den Bildecken oder der Bildmitte (wie es zu Full-HD-Zeiten noch oft der Fall war) ausmachen.

Auch Blu-ray-Filme in Full-HD zeigte unsere UHD-Kombi einwandfrei und wurde problemlos auf UHD-Niveau gehoben, was am UHD-TV (im Vergleich zu einem Full-HD-TV ) zu einem noch etwas knackigeren Bild führt. Die normalen Bild- Modi ohne HDR sind aber teils etwas zu kontraststark oder tendieren leicht ins Bläuliche, weshalb man hier eventuell noch selbst Hand anlegen muss.

Auch wenn man aufgrund der UHD-Auflösung nicht ganz so weit vom Fernseher weg sitzen muss, sollte man wegen der 1,64 Meter Bilddiagonale doch zwei bis drei Meter Sitzabstand einhalten. Dann entfalten sich Details im Bild erst richtig, und das menschliche Auge kann sich voll auf die Schärfe des Bildes einstellen.

Zudem lassen sich dann auch DVD-Scheiben noch ordentlich genießen, die wegen der geringen nativen SD-Auflösung doch schon recht aufgeschwemmt anmuten.

Testergebnisse: Die Testergebnisse mit Wertungstabelle gibt´s im PDF-Artikel "Bunte Kombi".

Beitrag im Forum diskutieren