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Test: Sony BDX-S 600 U Blu-rays brennen und Daten sichern

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Die runde Scheibe entwickelt sich weiter: Die Blu-ray fasst als BDXL 100 Gigabyte Daten und ist damit für das wachsende Datenvolumen gerüstet. Was bedeutet das in Sachen Video? An die runden Silberscheiben hat man sich in knapp 30 Jahren gewöhnt. Ob sie nun CD, DVD oder Blu-ray heißen, spielt im Massenmarkt kaum eine Rolle – äußerlich kann der Verbraucher die Scheiben so oder so nicht unterscheiden.
 

Doch jedem ist klar: Sie können Daten speichern und Videos beinhalten – das ist schon mal eine klar umrissene und verständliche Aufgabe.

Die Generationswechsel von der CD zur DVD und jetzt zur Blu-ray waren deutliche Schritte mit klaren Grenzen: Abwärtskompatibilität ist gewährleistet, doch wer die jeweils neuen Scheiben abspielen will, braucht auch jeweils neue Technik. Denn wenn sich das äußere Format der Scheiben nicht ändert, aber immer mehr darauf passen soll, geht das nur, weil die Speicherdichte inzwischen viel höher ist. Die Daten werden also immer enger in immer kleinere Pakete gepresst.

Dabei ist der Weg zu neuen Speicher-Formaten steinig – Standards bedeuten nun mal Einigung auf Gemeinsamkeiten. Entscheidungen über die runde Scheibe treffen die in der Blu-ray Disc Association zusammengeschlossenen Unternehmen aus der Filmindustrie, Software- und Gerätehersteller, die alle das gleiche Stimmrecht haben – und Einigkeit bedeutet in diesem Gremium: Einstimmigkeit. Doch die Interessen gehen weit auseinander. Das macht technische Neuerungen nicht einfach und erklärt, warum die Blu-ray Association vergleichsweise langsam entscheidet.

So hat man etwa das 3D-Format erst Ende 2009 in die Standardisierung gehievt. Da war der Durchbruch für 3D mit „Avatar" in den Kinos bereits gelaufen und klar: Nur wenn sich die Filmstudios zu einem allgemein verträglichen Standard durchringen, können 3D-Filme auch nach der Kinoauswertung vermarktet werden. Also gibt es neben der MPEG-4/AVC-Codierung für 2D Inhalte nun eine MPEG-4/MVC-Variante für stereoskopische Filme.

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Verstaut: Die zwei USB-Kabel passen in einen Kabelschacht an der Unterseite des kompakten, externen Blu-ray-Laufwerkes, das ohne gesondertes Netzteil auskommt.
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Komplettpaket: Mit dem Brenner liefert der Hersteller die CyberLink Media Suite 8, in der von der Audio-, Bild- und Videobearbeitung bis zur Wiedergabe und zur Datensicherung alles steckt.

Allerdings hat man bei der Blu-ray 3D die Formate deutlich eingeschränkt – eigentlich ein wünschenswerter Zustand, doch die beiden 3D-Formate, die es nun gibt, sind verhältnismäßig ungewöhnlich: 1080p24 und 720p60. Genauer gesagt sind es sogar 23,976 Bilder beziehungsweise 59,94 Bilder in der Sekunde. Keines der Formate korrespondiert mit dem, was aktuelle Camcorder (sowohl bei Consumern als auch bei Profis) beherrschen.

Das zeigt: Die Formatvielfalt auf der Aufnahmeseite spielt kaum eine Rolle – die Filmstudios haben, trotz Stimmengleichheit, mehr zu melden. Sie können durch die geringere Vorlaufzeit ihrer Produkte die Entscheidung länger hinausziehen und damit die Hardwarehersteller unter Druck setzen beziehungsweise die Entscheidung damit zu ihren Gunsten beeinflussen. Die Hardwarehersteller müssen sich mit einem Kompromiss zufrieden geben.

Ebenfalls entsprechend gering ist das Interesse der Filmstudios, das Blu-ray-Format für weitere Anwendungen zu öffnen, denn jede Öffnung bedeutet für sie erhöhte Raubkopie-Gefahr. Wenn es also darum geht, die Speicherscheibe für Datensicherungen und damit für die gestiegenen Datenvolumen fit zu machen, dann ist das kein leichtes Unterfangen.

Immerhin hat man sich inzwischen für die Aufstockung auf 100 Gigabyte entschieden. Die neuen BDXL-Scheiben sind hierzulande aber leider noch kaum zu bekommen. Für unseren Test haben wir Medien über Amazon in England bestellt – Lieferzeit drei Wochen. Die Kosten sind exorbitant: 90 Euro hat uns ein Rohling gekostet. Doch von allen Scheiben ist eines bekannt: Sobald der Massenmarkt einsetzt, sinken die Preise extrem schnell. Man kann also davon ausgehen, dass sich die Situation zum Anfang des kommenden Jahres deutlich verändert und sich die Medienpreise um 25 Euro pro einmal beschreibbarer BDXL einpendeln.