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Ratgeber: Bildraten und wie man am besten filmt

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Camcorder bieten alles zwischen 24 und 60 Bildern - welche Bildrate soll man da wählen? Im Internet wird das eifrig bis fantasievoll diskutiert. Da sind ein paar echte Fakten angebracht. VIDEOAKTIV erklärt in diesem Ratgeber Halb- und Vollbilder, was wann ruckelt und in welchem Format man am besten filmt.
 

Kurz und gut: Eine 25p-Aufnahme ruckelt bei der Wiedergabe am TV. Und das auffällig, unprofessionell und unschön. Doch wie Unkraut hat sich die Meinung in Deutschland verbreitet, dass 25p die Frequenz der Wahl ist, wenn es darum geht, im Spielfilm- oder Kinolook zu filmen. Wenn Sie einen Camcorder oder filmenden Fotoapparat per HDMI an Ihren Fernseher anschließen, wird dieser nur Aufnahmen mit 24p oder 50i sanft und ruckelfrei abspielen.

Der Grund dafür ist einfach, dass die gesamte Signalverarbeitung im Fernseher heute wie vor 50 Jahren auf die Interlaced-Signale abgestimmt ist, welche Fernsehsender ausstrahlen.

i oder p, Was ist Das?

Wer gar nicht weiß, wovon hier die Rede ist, dem sei gesagt, dass auch Video – wie Film – aus einzelnen Bildern besteht, die schnell genug hintereinander gezeigt werden müssen, um eine flüssige Bewegung zu erzeugen. Diese Bilder wiederum bestehen aus Reihen von Pixeln – den Bildpunkten. Um Daten und Bandbreite zu sparen, wird dabei oft jedes Bild im Zeilensprungverfahren übertragen – das heißt, nur jede zweite Reihe von Pixeln eines Bildes erreicht tatsächlich den Zuschauer.

Da dies abwechselnd geschieht, also in einem Bild etwa die geraden, im nächsten die ungeraden Bildzeilen wechseln, spricht man bei dieser Übertragung von Interlaced-Aufzeichnung und stellt ein „i" hinter die Bildfrequenz. Steht dort aber ein „p" wie bei 50p, erfolgt die Aufzeichnung progressiv: Die Bilder werden jedes zur Gänze übertragen. Das steigert die Datenrate, aber auch die Vertikalauflösung des Videos.

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25p, 50i, 50p oder 24p? Welche Bildfrequenz ist optimal? VIDEOAKTIV erklärt in diesem Leitfaden Grundlegendes bezüglich Bildwiederholraten und damit dem richtigen Aufnahmeformat.

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In der Regel fällt der Blick auf die Bildfrequenzen eines PC-Monitors enttäuschend aus. Nur 60 Hertz wird angeboten. Das aber passt optimal zu 30p- Movies.

25p oder 30p ruckeln, 24p Nicht

24p können die TV seit der großen Diskussion um die DVD- und Blu-ray-Player, die vom Kino diese Bildrate übernommen haben und partout an den Fernseher weitergeben wollen. 90 Prozent aller Blu-rays sind im 24p-Format gemastert, genauer im 23,97-Bilder-Format des NTSC-Standards. Fernsehgeräte skalieren heute weltweit gleich. Sie können auch die NTSC-Frequenzen, also 30p und 60i. Für diese Frequenzen gilt das Gleiche wie für die PALKollegen: 30p ruckelt, 60i sieht gut aus. Mit den neuen Frequenzen 1080/50p und 1080/60p fangen die meisten Fernseher nicht viel an. Die aufwändigen Algorithmen zur sanften Bilddarstellung (zum Beispiel interne Verarbeitung der Signale mit 200 Hertz) werden meist abgeschaltet. Deshalb sieht das 50p/60p-Signal meist schlechter aus als die i-Frequenzen.

Anders sieht die Sache aus, wenn für einen öffentlichen Fernsehsender produziert wird. Hier ist 720/50p Sendestandard und als solcher auch gerne genommen.