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Leser-Test: Das Serif Movie Plus X5 in der Praxis - Teil 6

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Lesertest Serif Movie Plus X5 – Helmut Kainz

Helmut Kainz ist engagierter Cutter und unter anderem im Bereich von Schulungszentren für Schnittsoftware von Avid und Pinnacle zuständig. Demnach arbeitet er vornehmlich mit Pinnacle Studio, Avid Studio und Avid Liquid, kennt sich aber auch mit Adobe CS4 und Adobe Premiere 6 aus. Er erstellt Reisedokus, filmt Events wie Geburtstage, Taufen sowie diverse Feste und dreht darüber hinaus Filme über Oldtimer-Events und das Fliegen.

Er hat das Serif Movie Plus X5 auf folgenden Systemen getestet:

Hersteller: TAROX
Modell: Individual-System nach meinen Vorgaben
CPU: Intel i7 2600K
Arbeitsspeicher: 4 GB
Grafikkarte: NVIDIA GTX 560 mit 1 GB
Festplatte/n: 4 x 1Tera
NAS-Speicher: insgesamt 10 Tera mit RAID 5
Betriebssystem: Windows 7 Pro 32 Bit
Bildschirm(e): 2 x LG E2250T Full-HD

Im folgenden lesen Sie seine Eindrücke zum Serif Movie Plus X5:

Bedienung

Die Installation der Software verlief problemlos. Leider wird die Installation der Bonus-DVD mit diversen .mov – Dateien nirgends erwähnt. Erst später kam ich durch Zufall darauf, dass diese in den OVERLAYS-Ordner des Programmverzeichnisses kopiert werden muss. Beim ersten Start erfolgte dann die Meldung, dass ein Update vorhanden ist, welches ich ebenfalls problemlos aufspielen konnte. Bevor man mit der eigentlichen Arbeit beginnt sollte man unbedingt die Standard-Einstellungen den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Beim Start wird ein "Quickstart-Fenster angezeigt", das ich allerdings nicht verwendete. Dort sind einige häufige Funktionen, wie "neues Projekt", "Capturing", die letzten aktiven Projekte usw. zum Schnellstart vorhanden.

Nach Schließen dieses Fensters zeigt sich die Standard-Oberfläche mit dem Vorschaufenster sowie dem Medienpool, welcher mit 3 Reitern versehen für Medien, Galerien und Eigenschaften versehen ist. Dazu gibt's die Storyboard- respektive Timeline-Ansicht, je nach Einstellung. Das Vorschaufenster ist ordentlich, es fehlen nur Schaltflächen zum Positionieren auf „Nächsten Clip" bzw. "nächsten Event". Das muss man alternativ mit per "Umschalt"- plus eine der Steuertasten erledigen, was erst einmal herausgefunden werden muss.

Serif_Zuschnitt_Transform_kainz
Einstiegsproblem: "Die Medien- respektive Projektverwaltung zeigt sich meiner Ansicht nach ziemlich unübersichtlich. Man weiß eigentlich nicht recht, wo was zu finden ist."
Serif_berblendung_kainz
Eingeschoben: "Das "Überlappung"-Fenster für Blenden zeigt Movie Plus X5 erst, wenn man einen Clip markiert. Etwas später habe ich dann aber herausgefunden, dass eine Überlappung viel einfacher geht - durch Verschieben des entsprechenden Videoclips nach links."

Die Medien- respektive Projektverwaltung zeigt sich meiner Ansicht nach ziemlich unübersichtlich. Man weiß eigentlich nicht recht, wo was zu finden ist. Das Verhältnis von Vorschaufenster zu Medienfenster und Timeline kann man durch Ziehen mit der Maus (an den Ecken der Fenster) anpassen. Speziell bei mehr Spuren in der Timeline ist das nötig.

Der Import von verschiedenen Kameratypen ist in der Theorie machbar. In der Praxis ist das Programm für Kameras mit Chipkarten oder Festplatte aber am vernünftigsten einsetzbar.

Der Import von einer SD- Kamera mit DV-Kassette (Panasonic DX-100 ) funktionierte nicht. Die Kamera wurde nicht erkannt. Von der Canon HV 30 klappt es, allerdings war die automatische Szenenerkennung nicht möglich, ich musste sie manuell im Medienfenster anstoßen. Material von meiner Panasonic HDC-SD707 importierte Movie Plus X5 problemlos. Auch Dateien der GOPRO HERO HD nahm die Software anstandslos entgegen. Da das Material bei letzterer Cam direkt von der Speicherkarte eingelesen wird, empfiehlt sich das Anlegen eines entsprechenden Ordners im Projektfenster, wodurch ein Daten-Chaos im Medienpool verhindert werden kann.

Bei kleineren Band-Videos von einigen Minuten oder besonders langen Szenen kann man auch manuell in Einzelszenen aufteilen. Dazu wählt man den Radio-Button "Multischnitt". Man spielt das Video ab, stoppt an der Stelle, wo Anfang und Ende beginnen respektive enden sollen, und setzt dort (am Besten mit der Tastatur I bzw. O) die entsprechenden Schnittmarken. Natürlich kann man dabei uninteressante Stellen einfach übergehen. Wenn alles aufgeteilt wurde, clickt man OK und die Szenen werden in das Medienfenster übernommen. Beim Import von Audio-Material kam es zudem zu unschönen Anzeigefehlern der Miniaturen.

Funktionen

Die wichtigsten Funktionen sind leider nicht immer ganz leicht zu finden. Während im Storyboard-Modus die normale Kreuzblende automatisch gesetzt wird, hat man im Timeline-Modus sein liebe Not, um herauszufinden, wie man zur einer Überblendung kommt. Auch im Handbuch ist dazu kaum ein vernünftiger Hinweis zu finden. Erst das Tutorial zeigt wie´s geht. Andere Funktionen (z.B. Schwenk und Zoom ), die man eher seltener braucht, sind dafür leichter auffindbar. Der Button "Ripple" in der Kopfzeile der Timeline schaltet zwischen "Überschreibmodus" und "Einfügemodus" um, wobei einem die Software die Wahl lässt, ob dieser für die ganze Timeline gilt, oder nur für bestimmte Gruppen und Spuren. Für Anfänger ist dieser Punkt wie ich finde sehr verwirrend. Deshalb meine Empfehlung – immer für die ganze Timeline aktivieren. Nur in Sonderfällen umschalten.