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Amateur-Film-Praxis: Stativ-Systeme

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"Womit stabilisiere ich meine Kamera?" oder "Brauche ich unbedingt ein Dreibein-Stativ?" - diesen Fragen aus der Filmer-Praxis widmet sich der dritte Teil unseres Weihnachs-Spezials zum Thema Amateur-Film. Nachdem unser Leser Walter Buddelmann seine Erfahrungen zur Drehplanung und Kamera-Arten in den letzten beiden Teilen weitergab, geht es heute nun um Stativ-Systeme aller Art.
 

Zubehör für die „ruhige" Kamera

Freihand mit der Kamera filmen, bedeutet oft verwackeltes oder zumindest unruhiges Videomaterial. Um das zu minimieren ist hohe Konzentration bei der Bewegung notwendig, damit die Kamera ruhig in der freien Hand liegt.

Das muss natürlich nicht für jede Sekunde gelten. Natürlich kann es wichtig sein, schnell auf ein Objekt zu schwenken – aber danach sollte die Hand einen Moment ruhen, um ein brauchbares Bild zu erhalten.

Um die Kamera ruhig zu halten, gibt es viele Tricks und Hilfsmittel. Schon das sich Anlehnen zahlt sich aus und/oder die Kamerahand abzustützen – schon ist das Bild ruhiger. Jedoch lassen sich auch noch in der Nachbearbeitung mit Hilfe verschiedener Entwacklungsprogramme der eine oder andere grobe Schnitzer entfernen.

Eine einfache Methoden, die mit Kamera-"Bordmitteln" zu bewerkstelligen ist, wäre die Folgende:

Ein an die Kamera angebrachtes, und um den Hals hängendes Umhängeband wird zusammen mit der Kamera vom Filmer nach Vorne weg- und somit stramm gezogen. Dies bringt ein gewisses Maß an Stabilisierung beim Filmen, ist aber auf die Dauer sehr anstrengend und auch nicht immer praktikabel. Muss man zum Beispiel die Kamera manuell nachjustierten, entfällt die Zugkraft einer Hand.

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Den ausführlichen Lesertest zum semi-professionellen Dreibeinstativ Ace L MS CF von Sachlter finden Sie hier.
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Einbeinstative dienen zur Stabilisierung in der Vertikalen und wiegen gegenüber einem Dreibeinstativ weniger.

Der nächste Schritt zum ruhigen Bild ist das Einbeinstativ. Allerdings kann die Kamera auf diesem konstruktionsbedingt leichter um seine Achse kippen, als auf einem Dreibeinstativ. In Verbindung mit dem gerade schon beschriebenen Umhängeband-Trick wird jedoch eine merklich verbesserte Stabilität erreicht.

Das Schöne am Einbeinstativ ist das geringe Gewicht. Ebenfalls hilft dieses beim Über-Kopf-Filmen. In diesem Fall kann es einfach am unteren Ende angehoben werden und verschafft somit der montierten Kamera die nötig Höhe.

Am sichersten stabilisiert natürlich ein Dreibeinstativ oder auch Tripod genannt. Drei Beine haben einen Riesenvorteil: Es kann nicht wackeln - höchstens schief stehen.

Oft hört man auch die alte Videofilmerweisheit: Das billigste Stativ ist besser als keines. Allerdings haben sehr kleine, leichte Stative Probleme bei schnellen Schwenks. Ein leichtes Kippen zeigt dann die Belastungsgrenze des Stativs an.

Gut ist es, wenn nicht nur ein Stativ zur Verfügung steht. Ein weiteres, robustes und schweres Stativ erlaubt eine deutlich bessere Kameraführung, hat aber eben ein entsprechendes Gewicht.