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Leser-Test: Das Serif Movie Plus X5 in der Praxis - Teil 7

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Das "Überlappung"-Fenster für Blenden zeigt Movie Plus X5 erst, wenn man einen Clip markiert. Etwas später habe ich dann aber herausgefunden, dass eine Überlappung viel einfacher geht - durch Verschieben des entsprechenden Videoclips nach links. Auch die anderen Funktionen wie "Schneiden", "Anpassen" oder "Schwenk & Zoom" werden erst sichtbar, wenn man einen Clip markiert. Für den Rohschnitt (Anordnung der Szenen, grobes Trimmen, Überblendungen,
Verschieben von Szenen) ist die Storyboard-Ansicht die bessere Lösung. Für die Feinarbeit bzw. für die Bearbeitung von mehreren Video- und Audiospuren bleibt einem die Timeline nicht erspart. Das Programm verwendet für die Vorschau über "Öffnen" Player
von Drittanbietern, die schon installiert sein müssen. Es empfiehlt sich daher, sich einen Player (VLC, SM oder Ähnliches) aus dem Internet zu besorgen und zu installieren.

Das Trimmen selbst erfolgt durch Doppelklick auf die jeweilige Szene, damit öffnet sich das Schnittfenster. Wird im Medienfenster geschnitten, wird der Clip in verkürzter Länge in die Timeline gestellt, auch bei mehrmaliger Verwendung. Schneidet man in der Timeline, dann bleibt das Original unverändert. Bei Szenen aus Bandkameras wird keine Rücksicht auf den Szenen-Anfang oder Szenen-Ende genommen, wenn man den Schieber über die Szene schiebt. Was ich leicher nicht finden konnte, ist eine Option um eine bestimmte Szene im Medienfenster über die Timeline zu suchen oder umgekehrt. Der Schnitt erfolgte mit dem Original-Material, da ein entsprechend leistungs-fähiger Rechner zur Verfügung steht.

Die Vorschau erfolgte flüssig, auf meinem kleinen Vorschau-Monitor zeigte sich allerdings ein starkes Flimmern. Bei schwächeren Grafikkarten oder langsameren Prozessoren sollte man in der Vorschau das "Vorrendern" aktivieren. Hat man zuletzt genanntes gewählt, erscheinen alle Szenen, die ein Rendern erfordern, mit einem roten Balken. Das Vorrendern muss man manuell anstoßen. Die Standard-Funktion ( kleines Bild über Vollbild ) ist relativ einfach zu realisieren, allerdings erst, wenn man weiß wie es geht. Leider ist das Handbuch und Hilfe-Erklärungen für einen Anfänger in diesem Punkt fast unverständlich. Nach halbstündigem Herumprobieren ergab schließlich eine Kombination aus "Zuschneiden" und "Transformieren" ein zufriedenstellendes Ergebnis. Aus meiner Sicht für den "Otto Normalverbraucher" nur schwer lösbar. Hier bieten andere Programme eine wesentlich einfachere Vorgehensweise.

Die Anzahl der Effekte ist für ein Programm in dieser Preisklasse ausreichend und für den Hobbycutter gut geeignet. Die Anwendung ist relativ einfach - nur das Anpassen der Effekte über das Eigenschaftsfenster empfinde ich als gewöhnungsbedürftig. Gut gefallen hat mir, dass man die Parameter wahlweise durch Plus-Minus Buttons, direkte Zahleneingabe oder per Schieberegler modifizieren kann. Auch die Handhabung der Keyframes ist gut gelöst: einfach per Mausklick den Keyframe setzen und danach den Parameter auf den gewünschten Wert einstellen. Mit dem integrierten Bildstabilisator kann ein leichtes Wackeln im Bild relativ gut behoben werden. Die Ton-Bearbeitung ist, abgesehen von Kleinigkeiten, ebenfalls sehr gut gelöst.

Serif_Chroma_Key_kainz
Goldene Mitte:"Die Anzahl der Effekte ist für ein Programm in dieser Preisklasse ausreichend und für den Hobbycutter gut geeignet."
Helmut_Kainz_portrait
Helmut Kainz: ist sehr engagierter Cutter und hat das Serif Movie Plus C5 für die VIDEOAKTIV-Leser getestet. Seinen Ansprüchen genügte die Software leider nicht voll und ganz.

Ausgabe

Das Authoring einer DVD gestaltet sich recht mühsam. Mit Handbuch und viel Herumprobieren gelang dann ein Menü sowie die Ausgabe einer DVD. Leider stimmte die Anzeige im Menü-Designer (Vorschaubildchen) nicht mit den Szenen auf der DVD überein. Das Vorschaubildchen wurde zudem stark gestaucht. Das Menü ging an für sich aber in Ordnung, auch die Vorlagen empfand ich als teilweise recht hübsch. Die Qualität war (offensichtlich durch Downgrade der Auflösung) eher mäßig. Ich stellte ein starkes Flickern bei waagrechten und senkrechten Linien fest.

Der Datei-Export als MPEG-2-Datei in Full-HD verlief einwandfrei. Die Export-Dauer für ein „Mini-Video" mit 1:28 Minuten dauerte rund 1:30 Minuten. Meine exportierten Filme in MPEG-2 und MPEG-4 zeigten sich qualitativ völlig in Ordnung. Die Youtube-Ausgabe in MP4 verlief problemlos und in ausgezeichneter Qualität.

Fazit

Am Ende des Tests habe ich mir die Frage gestellt: Für welchen Anwenderkreis diese Software wohl entwickelt wurde? Für einen Anfänger oder normalen Heim-Anwender ist sie etwas zu kompliziert und teilweise unübersichtlich. Für professionellere Ansprüche reicht der Funktionsumfang nicht vollends aus. Ich für meinen Teil werde Serif Movie Plus X5 nicht weiter verwenden. Der Preis für die Software geht allerdings in Ordnung.

persönliche Gesamtnote: befriedigend

 

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