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Leser-Test: Parrots Bebop 2 in der Praxis - Fazit Marc Szeglat

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Im besagten „Joypad-Modus" steuert man die Drohne ausschließlich über das Touchdisplay, was mir weniger gut gelang. Das 5,5-Zoll-Display meines Smartphones ist aber ein wenig zu klein dafür, vielleicht klappt das ja mit einem Tablet besser. Als Anfänger habe ich sie auf niedrige Geschwindigkeiten konfiguriert und die maximale Flughöhe und Reichweite begrenzt. Im Nahbereich bis 30 Meter hatte ich dabei keinerlei Schwierigkeiten. Mit wachsender Entfernung nahmen allerdings kurze Verbindungsabbrüche zu. Die maximale Reichweite lag bei meinem System bei ca. 150 Metern. Bei einem längeren Verbindungsabbruch bleibt die Drohne auf der Stelle stehen und kehrt nach einer vorgegebenen Zeit selbständig zum Piloten zurück.

Leider hat sich bei meiner Drohne nach einem Firmware-Update offensichtlich ein Fehler eingeschlichen: Bei Verbindungsabbrüchen, oder Änderung des Bildausschnittes zog die Kamerablende auf und das Bild war überbelichtet. Dies lies sich dann erst durch Experimentieren mit den Kameraeinstellungen wieder beheben. Nach einem Reset der Drohne funktionierte die Steuerung leider nicht mehr richtig. Das Problem konnte ich schließlich durch eine Neukalibrierung lösen.

Bei meinem Dreh auf Hawaii verlor ich öfters die Kontrolle über die Drohne und sie reagierte manchmal willkürlich auf Steuerbefehle und flog in eine andere Richtung, als sie eigentlich sollte. Auch dann half nur noch die automatische Rückkehr-Funktion. Die Betriebssicherheit stufe ich persönlich trotz der Pannen als gut ein, mit einer automatischen Hinderniserkennung wäre sie aber noch besser.

Aufnahmeformat & interner Speicher

Acht Gigabyte interner Speicher sind eindeutig zu wenig! Im Gelände musste ich via W-LAN die Clips aufs Smartphone ziehen, was aber Zeit und Akkustrom kostete. Zwar bevorzuge ich das klassische USB-Kabel und die Verbindung zum Rechner, würde aber eine Speichermöglichkeit auf SD-Karte vorziehen.
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"Als Anfänger habe ich die Drohne auf niedrige Geschwindigkeiten konfiguriert und die maximale Flughöhe und Reichweite begrenzt." (Bild: Martin Rietze)
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"Die Betriebssicherheit stufe ich persönlich trotz der Pannen als gut ein, mit einer automatischen Hinderniserkennung wäre sie aber noch besser." (Bild: Martin Rietze)
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"Für mich als Vulkanfilmer, der seine Video- und Trekking-Ausrüstung meistens selbst auf einen Vulkan hoch schleppen muss, ist die Parrot Bebop 2 bisher alternativlos." (Bild: Martin Rietze)
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Marc Szeglat kam mit der Bebop 2 alles in allem gut zurecht und ist von dem kompakten Fluggerät recht angetan. Sein Videofazit mit Testaufnahmen sehen sie weiter rechts.

In puncto Auflösung und Bildrate habe ich nur die ersten Testaufnahmen im Garten in 30p aufgenommen. Die zuschaltbare „Flicker-Reduktion" ist nötig, da detailreiche Bildobjekte auf dem PAL-Fernseher mit 50 Hertz ansonsten flimmern. Nach dem Firmware-Update konnte ich aber auch 25p einstellen. In Edius habe ich letztendlich sämtliche Formate von 4k 25p über HD in 50p, 30p und 25 p gemischt und ein Full-HD-Video in 25p gerendert (siehe eingebettetes Testvideo). Probleme gab es hierbei nicht.

Persönliches Fazit - Marc Szeglat

Für mich als Vulkanfilmer, der seine Video- und Trekking-Ausrüstung meistens selbst auf einen Vulkan hoch schleppen muss, ist die Parrot Bebop 2 bisher alternativlos. Bei einer größeren Drohne müsste ich auf sonstiger Videoausrüstung verzichten. Die Flugeigenschaften der Drohne sind für ein so kompaktes Fluggerät recht gut. Mit stärkerem Wind hat sie allerdings so ihre Probleme und kommt schnell ins Flattern. Die digitale Kamerastabilisierung arbeitet perfekt, allerdings sieht das geübte Auge, dass das Bild digital bearbeitet wird: am Bildrand gibt es leichte Blur-Effekte. Die Schärfe nimmt zum Rand hin ebenfalls ab. Bei schnellen Bewegungen kann es zu Blockartefakten kommen. Dennoch, bei genügend Licht und langsamen Flugbewegungen lassen sich die Bilder durchaus professionell nutzen. Bei schlechtem Licht (Dämmerung) leidet allerdings die Bildqualität und wird wie ich finde komplett unbrauchbar. Ich würde das Fluggerät als „Schönwetterdrohne" bezeichnen, die einen guten Einstieg in die Luftbild-Videografie bietet. Wer die Drohne professionell einsetzen möchte kommt meiner Meinung nach kaum um den Skycontroller herum. Wünschenswert wäre eine lichtempfindlichere Kamera mit höheren Dynamik.

Plus/Minus:
+ Handhabung schnell erlernbar
+ gute Kamerastabilisierung
- schlechte Low-Light-Qualität
- relativ geringe WLAN-Reichweite

Das Testvideo von Marc Szeglat:

 

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