Objektiv-Test: ZhongYi Mitakon - Cine-Objektive für MFT-Kameras - Fazit
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Auch sollte man aufpassen, dass die Lichtquellen nicht direkt in die Linse strahlen, denn alle drei Mitakons neigen zu drastischem Lens Flare. Gerade bei Offenblende tritt schnell ein extrem großer matter Lens Flare auf, was wenig elegant sondern nur störend aussieht. Während Nachtaufnahmen strahlte das Licht einer nahen Straßenlaterne wie eine Sonnenkorona in die äußeren Bildbereiche, je nach Winkel traten zudem deutliche Flecken auf. Bei vorbeifahrenden Autos ist die Korona zwar weg, die Flecken blieben aber. Eine Matte-Box sollte also auf jeden Fall mit eingeplant werden. Zudem muss man mit einem deutlichen Fokusatmen beim 25- und 35mm-Objektiv leben. Beim 17mm-Mitakon konnten wir hingegen nahezu kein Fokusatmen auszumachen.
FAZIT
Natürlich kann man an ein Cine-Set für weniger als 1500 Euro nicht dieselben Ansprüche stellen als an eine Linse für über 4000 Euro. Die ZhongYi-Optiken haben dementsprechend auch mit starkem Lens Flare, eckigem Bokeh und - bei den längeren Brennweiten - mit deutlichem Fokusatmen zu kämpfen. Ist man sich dessen bewusst, finden die Linsen aber ihre Berechtigung am Filmset: Denn mit T1.0 sind sie nicht nur sehr lichtstark, sondern ermöglichen eine schicke Unschärfe auch an kleinen und engen Drehorten. Wir haben sie in erster Linie dann eingesetzt, wenn bei einem klar geplanten Lichtset keine Kamerabewegung nötig war. So zum Beispiel in zwei Gastronomie-Küchen, bei denen wir nur einmal die Schärfe einstellen mussten. Das Resultat waren harmonische Bilder mit schöner Unschärfe – und das mit einer MFT-Kamera. Mehr zu Cine-Objektiven für alle Anschlüsse und Budgets erfahrt ihr unter anderem in unseren Artikeln zur Sigma High Speed Zoom Line und der High Speed Prime Line sowie bei unserem Test der Irix 30mm-Optik.
+ Lichtstärke
+ kompakt und leicht
- starker Lens-Flare
- eckiges Bokeh
Autoren: Jonas Schupp / Bilder: Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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