Workshop: Greenscreen ausstanzen in Adobe After Effects
Grundsätzlich ist ein Chroma-Keying mit vielen Programmen machbar. Teilweise gibt es hier aber erhebliche Unterschiede. Schnittprogramme wie Adobe Premiere Pro, Grass Valley Edius und andere haben in der Regel nur ein rudimentäres Keying-Werkzeug an Bord, das meist nicht zu guten Ergebnissen führt. Bei Edius bietet das kostenpflichtige Roboskey eine Alternative, für Adobe Premiere ist es After Effects. Weiterhin gibt es Nuke oder Fusion, um nur einige zu nennen. Wir bleiben für diesen Ratgeber bei Adobe After Effects.
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Chroma-Keying in Adobe After Effects
1. Wichtig ist zu verstehen, was ein Chroma Key überhaupt ist. Es ist eine bewegte Maske, die sich durch Schwarz und Weiß ausdrückt. Das Schwarz ist durchsichtig, das Weiß enthält den Inhalt. Man importiert also das Material mit dem Grün in After Effects und ebenso das gewünschte Hintergrundbild. Zunächst zieht man um die Person eine Maske, die alle Bewegungen der Person mit verfolgt (gegebenenfalls muss man die Maske mit den Keyframes ein wenig nachführen). Somit schließt man alles andere um das freizustellende Objekt aus.
2. Anschließend wechselt man via "EFFEKTE/KEYS" auf das Modul "Keylight 1.2". Beim Auswählen der Farbe (Grün) drückt man die STRG-Taste. Damit nimmt After Effects automatisch einen Bereich von 5 Pixeln um den Klickpunkt herum und bildet einen Durchschnitt. Wenn das Grün nicht sauber ausgeglichen ist, klickt man an eine beliebige Stelle in die Mitte, der leicht unterschiedlichen Grüntöne.
3. Hat man das erledigt, stellt man im Anschluss unter "VIEW" die Auswahl von "FINAL RESULT" auf "SCREEN MATTE". Damit wird der ausgestantze Bereich und das Objekt in Schwarz/Weiß dargestellt. Nun öffnet man unter dem Punkt "SCREEN MATTE" die Optionen.
4. Mit "CLIP BLACK" und "CLIP WHITE" versucht man nun die Person oder das Objekt möglichst weiß zu bekommen und das Grün, also den Hintergrund (ist jetzt schwarz) möglichst schwarz.
5. Den "PRE BLUR" stellt man auf 0,5 bis 1 Pixel. Die "REPLACEMENT METHOD" funktioniert am besten mit "HARD COLOR", alternativ kann man es mit "SOURCE" probieren. "SCREEN SHRINK" stellt man auf circa. -3 Pixel. "SCREEN SOFTNESS" sieht oft mit 1 Pixel gut aus. Mit den anderen Parametern kann man spielen, jedoch reichen oben genannte Einstellungen meistens aus, um einen guten Key zu erhalten. Bleiben die krausen Haare, empfiehlt es sich den "SHRINK" so weit herunterzudrehen, bis sie glatt sind. Das sieht zwar etwas komisch aus, aber besser als Flimmern ist es allemal.