Flugstunde
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Vier neue, sehr unterschiedliche Schwebesysteme wollen den Camcorder Flugfiguren lehren. Jedes Schwebestativ soll mit gleitenden Bewegungen tolle Kamera-Einstellungen ermöglichen. Die Unparteiischen heißen Lukas Lukincic, Steadycam- Operator, und Götz Grammerstorff, VIDEOAKTIV- Redakteur. Die Athleten: der Clipman von ABA Filmproducts, Steadicam Merlin, Glidecam Smooth Shooter 2000 Pro Kit und Handyman G-Force von ABC-Products. Der Austragungsort des Vergleichs: der Sindelfinger Glaspalast, Trainingsstätte der heimischen VFL Leichtathleten. Der Praxistest der Schwebestative soll klären, welches System aus welcher Preisklasse sich für welchen Zweck empfiehlt. Teuerster Schweber ist der G-Force von ABC für rund 7120 Euro, günstigster der ABA Clipman für 500 Euro. Körpergestützt wie der G-Force ist der Smooth Shooter von Glidecam für gut 2000 Euro. Bei 860 Euro liegt der Merlin, der wie der Clipman ohne Weste und Federarm auskommt. Das Funktionsprinzip: Die Kamera sitzt auf einer Art Einbeinstativ, Post genannt; an dessen unterem Ende hängt eine Ausgleichslast, um die Kamera in horizontaler Position zu halten. Ein Federarm stützt das Bauteil, der am Post durch ein spezielles Gelenk, den Gimbal, befestigt ist. Das andere Ende des Federarms ist mit einer Weste verbunden, die der Operator trägt. Der Federarm gleicht bei Bewegungen des Kameramanns die Vibrationen aus und verhindert so, dass das Bild verwackelt. Handgestützt ist das Prinzip ähnlich. Einziger Unterschied: Der Arm des Kameramanns übernimmt die Rolle von Weste und Federarm. Die Hand hält einen Griff, über dem die Kamera mit einem Lager möglichst reibungsarm sitzt, um die Bewegung des Griffs nicht aufzunehmen. Um den Griff herum läuft ein Bogen, an dessen Unterseite das Ausgleichsgewicht montiert ist.
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