Es ist der neueste Hype im Internet, die Webseite Chatroulette. Das Prinzip ist einfach: Wer auf die Webseite geht wird per Zufall mit irgend jemand anderen verbunden, der ebenfalls auf der Webseite ist. Eine Anmeldung ist dazu nicht erforderlich, wer eine Webcam hat kann mitmachen. Neben der akustischen Verständigung ist auch ein Chat per Tastatur möglich. Die Server, die für die Verbindungen nötig sind, stehen laut einem Interview der New York Times mit dem Erfinder Andrey Ternovskiy, einem 17-jährigen Russen, in Frankfurt. Deren Netzwerkdruchsatz liegt bei sieben Gigabit pro Sekunde. Die braucht er auch, denn die Popularität der Webseite wächst rasant. Wer diesen Spaß ausprobiert, sollte allerdings einiges aushalten können. Denn es ist nicht gesagt, dass am anderen Ende jemand brav vor der Webcam sitzt und sich unterhalten möchte. Statt dessen sind es bisweilen leicht bis gar nicht bekleidete Männer, die auf weibliches Publikum warten. Wer sich das nicht antun möchte, kann sich auf Tastendruck mit jemand anderem verbinden lassen. Dieses in dem Fall nützliche Wegzappen führt allerdings dazu, dass man sich eher wie bei einem High-Speed-Dating fühlt, denn meist ist man nur ein paar Sekunden verbunden. Man muss sich also schon etwas einfallen lassen, um Aufmerksamkeit zu erregen. So trifft man auch immer wieder auf tanzende, singende, oder eine ulkige Maske tragende Menschen. Es kann aber auch passieren, dass man mit jemanden ohne großes Brimborium ins Gespräch kommt. Im 15minütigen Selbstversuch kam es immerhin zu einem kurzen Gespräch mit einem 22-jährigen aus Seattle über amerikanische Fernsehshows und einem 34-jährigen Münchner über das Wetter und die Freaks, die man im Chatroulette trifft, zu denen man ja auch irgendwie gehört. Dazwischen ein paar Worte mit türkischen Jungs und ein kurzes „Hallo“ an eine Asiatin aus Korea. Der Rest ist wegklicken und weggeklickt werden. Ob das ganze Sinn macht? Schwer zu sagen, die Idee mit wildfremden Menschen per Zufall in Kontakt zu treten, ist gut. Andererseits ist dies eine weitere Plattform im Netz, in der Menschen sich zur Schau stellen. Zudem zeigt die Seite einmal mehr, dass in dieser schnelllebigen Gesellschaft nur wichtig und akzeptiert ist, wer in irgend einer Weise Aufmerksamkeit erregt. Vielleicht könnte eine Weiterentwicklung des Konzepts dazu führen, dass Menschen, die schwer mit Fremden in Kontakt kommen, diese Seite als Übungsplatz nutzen können. Beispielsweise durch eine Mindestverbindungsdauer, wobei mancher doch definitiv besser weggezappt wird. Der Erfinder arbeitet zumindest schon an neuen Features. So ist, wie bei vielen neuen Angeboten im Netz ein definitive Bewertung schwierig, statt dessen bleibt viel Raum für Diskussionen. (sh/mb) Infos zum Hersteller: Chatroulette Chatroulette: So bunt, aber auch so abgründig wie das Leben. Willkommensgruß: Neben dem nicht überprüften Mindestalter von 16 Jahren wird gewarnt, dass unsittliche Inhalte geblockt werden. Da hat man viel zu tun! Idealfall: Im besten Fall kommt es zu einem netten Plausch mit irgend jemanden irgend woher, was mitunter recht unterhaltsam ist. Forumthemen VIDEOAKTIV-Foren | Neueste Beiträge | Jetzt anmelden