Video Direct soll für Filmproduzenten ohne eigenen Distribution interessant sein, da Amazon die neue Plattform ähnlich der für Amazon Kindle aufbaut. Man kann also selbst Inhalte einstellen, sprich Filme, und Amazon entscheidet vermutlich, wie schon beim virtuellen Buchmarkt, ob das Projekt geeignet ist oder nicht. Damit will sich der Anbieter dann wohl bewusst vom YouTube-Konzept abgrenzen und wird auf Dauer (wenn es funktioniert) deutlich höherwertigen Content anbieten. Der Filmverfasser kann dabei entscheiden ob er das Video für Prime Video, also nur Mitglieder mit entsprechendem Abo oder für alle Amazon Kunden zum Kauf respektive Verleich zugänglich macht. Außerdem ist auch ein Distributions-Modell mit eingespielter Werbung machbar, wobei anteilig nach Menge der Werbeunterbrechungen ausgezahlt wird. Letztere Option ist derzeit aber noch den USA vorbehalten.
Amazon bezahlt den Indie-Filmer beim Verleih oder Kauf mit einer festen Pauschale. Wird das andere Modell gewählt, geht es nach gestreamten Minuten. Umso früher ein Zuschauer den Film also abbricht, umso weniger Geld gibt es. Ist ein Film besonders beliebt, rutscht er in der Rangliste nach oben und wird in einer Top-Playlist angezeigt und dort natürlich auch umso öfter weiter empfohlen. Bonuszahlungen gibt´s in Höhe von einer Millionen Dollar verteilt auf die Top100 der Playlist, allerdings nach den benannten Konditionen. Der Dienst startet ab sofort in den USA, Deutschland, Österreich, Japan und Großbritannien - somit verteilt sich die Bonuszahlung also entsprechend. Originalzitat: "Amazon will distribute a share of $1,000,000 per month as a bonus to the Top 100 titles included with Prime through Amazon Video Direct. This bonus—based on global customer engagement—is incremental to revenue earned from hours streamed, rentals, purchases, monthly subscriptions, and ad impressions. All of your titles included with Prime are automatically eligible."
Für den Zugang ist ein Account nötig, wobei Amazon-Kunden sich direkt mit ihrem bereits bestehenden Account einloggen können. Der Dienst steht dabei auf allen Amazon-Plattformen sowohl mobil als auch am TV bereit.
Das Konzept klingt spanndend und wenn jemand YouTube, sprich Google, wirklich gefährlich werden kann, dann Amazon. Ob sich die Plattform allerdings in dieser Form etablieren wird, muss sich zeigen. Letztendlich wird die Art und Qualtiät des Content hier ausschlaggebend sein. Auf die Vielfalt eines YouTube wird man aber wohl sicherlich nicht treffen.