Das alte Television Studio war genau genommen nur eine Anschlussleiste – entsprechend groß ist beim neuen Mischer der Sprung nach vorn. Der Atem Television Studio HD liefert auf der Frontseite ein kleines Display und eine ganze Menge Tasten. Sinn des Ganzen: Ab sofort sind die Tasten echte Umschalter und der Mischer nicht mehr nur per Software bedienbar. Die Software gibt es zwar in einer überarbeiteten Fassung immer noch – doch bis auf die Grundeinstellungen ist der Computer im Einsatz nicht mehr zwingend nötig. Sind einmal alle Einstellungen getroffen, merkt sich der Mischer dank Flashspeicher diese und erlaubt nun die Vorauswahl der Audio-/Videoquelle über die Mischer-typischen großen und beleuchteten Tasten. Anschließend drückt man wahlweise die Cut- oder Auto-Taste und bekommt dann einen Schnitt oder eben einen Effekt (Taste-Auto). Mit dem Menü-Button ist die Auswahl des Effekts über ein Jog-Rad machbar – was auch während einer Show klappen soll. Mit dem Jog-Rad lässt sich aber auch der Audiopegel verändern – und das für alle Eingänge, denn zu jeder Quelle gibt es Direktwahltasten zum Audiopegel oder der Eingangswahl.
Der Mischer bietet vier HDMI und vier SDI-Eingänge und verarbeitet Full-HD-Signale. Er liefert einen flashbasierten Mediapool und beherrscht einen sogenannten DownStreamKey über den sich Grafiken zuspielen und überlagern lassen. Auf Wunsch managt er das Tally-Light der Kameras, sodass der Moderator sieht, welche Kamera auf Sendung ist. Es gibt Multiview-Ausgänge, sodass man alle Einngänge und den Programm-Ausgang im Blick hat. Das Programm, sprich das was am Ende nach der Mischung herauskommt, gibt der Mischer via SDI aus. Das neue Atem Television Studio HD ist ab sofort lieferbar und kostet 995 US-Dollar und ist damit genauso teuer wie die Vorgängerversion.
Der Mischer erlaubt übrigens auch die direkte Anwahl eines Mediaplayers – wobei Blackmagic damit die HyperDeck-Laufwerke meint und mit dem HyperDeck Sudio Mini ein neues Laufwerk fürs aufzeichnen und zuspielen vorstellt. Auch hier hat Blackmagic ein Frontdisplay eingebaut und zudem zwei SD-Karten-Slots. So kann man nahtlos beliebig lange aufzeichnen, denn das HyperDeck Studio Mini beherrscht hot swapping: Ist die eine Karte voll wird auf der anderen weitergeschrieben und Karte 1 ausgetauscht, damit das Laufwerk bei erreichen der Kapazitätsgrenze der zweiten SD-Karte wieder auf den ersten Slot zurückschalten kann. Alternativ gibt es aber einen SDI- und einen HDMI-Eingang sowie zwei SDI-Ausgänge. Das ebenfalls sofort lieferbare und 695 Euro teure HyperDeck Studio Mini lässt sich mit anderen HyperDeck-Laufwerken synchronisieren und soll damit auch in Digital Signage-Anwendungen passen.
Ebenfalls überarbeitet ist der WebPresenter mit dem Blackmagic auf Firmenpräsentationen, Skykonferenzen oder eben YouTuber setzt. Der WebPresenter nimmt SDI und HDMI-Signale entgegen und gibt sich über USB als Webcam beim Rechner aus. So übermittelt es an diesen ein 720p-Signal, das dann aufgezeichnet oder direkt gesendet werden kann. Damit er gut in eine Präsentation integrierbar ist, schleift er das HDMI- und SDI-Signal durch – kann also auch vor Ort noch einen Monitor bedienen. Er hat aber auch Audioeingänge und erlaubt über Tasten an der Front die direkte Umschaltung. Somit übernimmt der ab sofort für 495 US-Dollar verkaufte WebPresenter die Funktion eines Mini-Mischers.
In dieses Umfeld passt auch die vierte Ankündigung: Die neue Blackmagic Studio-Kamera II gibt es nun ohne Akku und soll damit weniger Probleme beim (Flug)Transport machen. Sie kostet ohne Akku nun 800 US-Dollar weniger und damit 2.495 US-Dollar.