Audiointerfaces sind so etwas wie hochwertige externe Soundkarten: Sie nehmen analoge Tonsignale entgegen, digitalisieren sie und schicken sie in Echtzeit an einen Rechner. Gleichzeitig bieten sie das Aufnahmeresultat über die Rückkanäle zur Kontrolle per Lautsprecher oder Kopfhörer an, sind also die zentralen Schnittstellen für Recording und Nachvertonung. Die beiden neuen RME-Interfaces nutzen dabei USB 2.0 für den Kontakt zum Rechner.
Das RME Digiface USB signalisiert das schon in seinem Namen. Es ist aber etwas speziell: Es ist nicht für die AD-Wandlung konzipiert, sondern für das Einspielen digitaler Tonsignale, die nicht als Dateien, sondern in Echtzeit von DAT- oder ADAT-Geräten angeliefert werden. Dafür bietet das Digiface USB vier optische Digital-Inputs, die mit Stereosignalen (S/P-DIF) oder acht ADAT-Kanälen beschickt werden können. Das ergibt dann bis zu 32 Eingangskanäle aus digitalen Stereo- oder Mehrspurmaschinen.
RME verspricht für die Nutzung Plug & Play – anschließen und loslegen. Das Interface ist kompakt, leicht (220 Gramm) und wird direkt über USB mit Strom versorgt. Es bietet eine große Klinkenbuchse (6,3 mm) als Line- oder Kopfhörerausgang. Das Digiface USB, wegen der optischen Digitalanschlüsse von RME auch „The Optical Box“ genannt, kostet 399 Euro und ist ab Ende März zu haben.
Für das Tonstudio oder die Postproduction-Suite gedacht ist das ebenfalls neue Fireface UFX II, wobei RME damit "professionelle Anwender sowie ambitionierte Heimstudios" ansprechen will.
Während das ältere Modell UFX+ auch Thunderbolt, USB 3.0 oder MADI als Schnittstellen eingebaut hat, beschränkt sich das RME Fireface UFX II rein auf USB 2.0. Das hält RME für absolut tauglich für bis zu 60 Kanäle: 30 Kanäle dienen als Eingänge, die über 12 analoge Kontakte (XLR oder große Klinken), 16 ADAT- und zwei AES-Inputs beschickt werden können. Umgekehrt stehen auch 30 Ausgänge zur Verfügung.
Über einen Anschluss an der Front soll man sogar direkt aus dem Interface auf ein USB-Speichermedium aufnehmen können. RME nennnt die Funktion "DURec". Das UFX II sampelt mit bis zu 192 Kilohertz. Ein eigener Digitalprozessor (DSP) ermöglicht Klangbearbeitung (EQ), Kompressor/Limiter und Soundeffekte beim verzögerungsfreien Monitoring der Signale. Wie bei RME gewohnt wird auch die eigene Routing/Mix-Software namens TotalMix FX mitgeliefert. Das Fireface UFX II soll bereits Ende Februar zu haben sein und wird 1999 Euro kosten.