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Marktsituation: HDMI 2.1a mit höheren Auflösungen und Bildraten

Die HDMI-Schnittstelle ist inzwischen 20 Jahre alt, wurde aber mehrfach modernisiert. Mit der neusten Spezifikation 2.1a soll sie als Standardschnittstelle weiterhin attraktiv bleiben. Doch derzeit fragt sich: Braucht man die Schnittstelle überhaupt noch?

Rund elf Milliarden Geräte wurden in rund 20 Jahren mit HDMI-Schnittstelle produziert – aber wer genauer hinschaut, stellt schnell fest, dass zum Beispiel viele moderne Notebooks nur noch USB-C-Schnittstellen anbieten. Denn schließlich kann USB-C nicht nur das Laptop laden, externer Speicher und andere externe Geräte anschließen, sondern auch ein Monitorsignal übermitteln. Ein USB-C-Kabel unterstützt Auflösungen von bis zu 5K, während die identisch aussehende Thunderbolt-3-Schnittstelle 40 Gbps Datentransfer und 8K-Auflösung mit einer Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde unterstützt. Entsprechend lag hier HDMI sogar eine Zeitlang hinten dran, was man nun mit der neuen Spezifikation aufholt. Der HDMI-Standard 2.1a unterstützt nun ein Datentransfer bis 48 Gbps und macht so 4K@120Hz und 8K@60Hz möglich.

HDMI Cable Certification

Ein Problem sieht das HDMI Forum in nicht standardisierten Kabeln. Mit einer eigenen Zertifizierung, die auch die Lieferketten überwacht, soll der Verbraucher sicher sein, dass die neuen Kabel auch für die höheren Übertragungsraten geeignet sind.

Das für den HDMI-Standard zuständige HDMI Forum zielt mit dem neuen Standard nicht nur auf Konsumenten, sondern auch auf Videoproduktionen. Denn HDMI ist inzwischen auch hier der Standard zum Anschließen von Recordern und Monitoren. Entsprechend sieht man auch im Trend von „Camera to Cloud“, also der direkten Übermittlung von Videodaten auf Cloudbasierten Speichersysteme eine Zukunft. Gleichzeitig verweist man darauf, dass immer mehr Fernseher höhere Audiostandards erfüllen. HDMI 2.1a ermöglicht deshalb die Übertragung mit 192kHz, 24-Bit, und kann unkomprimierte 5.1, 7.1 und 32-Kanal und objekt-orientiertes (3D) Audio übermitteln.

HDMI Forum 4K 8K Comparison

Höhere Auflösungen zeigt mehr Detail - das ist nicht weiter erstaunlich. Doch derzeit kommen wohl keine 8K-Fernseher nach Europa, denn sie verbrauchen ztu viel Strom.

Spannend ist allerdings der Hinweis, dass steigende Auflösungen und Bildschirmdiagonalen zwangsläufig auch immer mehr Strom fressen. Das hat die EU-Wächter auf den Plan gerufen und ein Energieeffizienz-Index für die 27 EU-Länder erstellen lassen. Diese Vorgabe schränkt ab März 2023 den TV-Stromverbrauch ein, so dass nach derzeitigem Stand kein Fernseher mit 8K-Auflösung diese Bedingungen erfüllt und auch einige Fernseher mit 4K-Auflösung in der EU nicht mehr verkauft werden können. Da auch andere Länder ähnliche Verordnungen erwägen, haben einige Hersteller einen stromsparenden, gedimmten Bildschirm EU-Modus integriert. Dieser wird zwangsläufig "Nebenwirkungen" wie weniger Bildschirmhelligkeit und geringere Bildraten haben. Hier sind also derzeit die Hersteller gefragt, die ohne den gesetzlichen Druck eher auf größer, heller und schneller setzen, als dass sie der Energieeffizienz Bedeutung zumessen. Allerdings muss man zugeben: Energieeffizienz ließ sich bisher auch schlecht als Wettbewerbsvorteil verkaufen. Vielleicht haben ja die letzten Krisen hier ein Umdenken bei den Verbrauchern in Gang gesetzt.