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Software-Stabilitätstest: mit Magix Video deluxe Plus

Magix Video deluxe ist eines der gängigsten Schnittprogramme, und es hat eine enorme Funktionsfülle. Doch viel wichtiger ist, wie stabil es bei großen Projekten arbeitet. Wir haben die Stabilität der Schnittsoftware mit einem neuen Praxistest ergründet.

Tolle Effekte, schicke Grafikvorlagen und Unterstützung von noch mehr Formaten – damit werben regelmäßig alle Schnittprogrammhersteller für ihre neue Versionen. In der Praxis trifft dies aber nur bedingt den Nerv der Filmemacher, denn statt toller Effekte, die man nur hier und da benötigt, legen sie eher Wert auf ein stabiles Programm. Immerhin ist die Videobearbeitung ein zeitaufwendiger kreativer Prozess, bei dem nichts lästiger ist als Unterbrechungen durch eine nicht mehr korrekt arbeitende Software. Das ist auch den Herstellern bekannt – doch mit verbesserter Stabilität zu werben ist ein zweischneidiges Schwert. Zumal die höhere Stabilität prinzipiell nur schlecht zu belegen ist. Genau aus diesem Grund ist Magix an uns herangetreten und wollte sich einem entsprechenden Praxistest stellen. Immerhin hat die Firma in den letzten zwei Jahren sehr viel Entwicklerleistung in die Programmstabilität investiert.

VIDEOAKTIV hat sich deshalb ein umfangreiches Testprozedere einfallen lassen und das Programm auf einen harten PrĂĽfstand gestellt. Der Anspruch an das Programm: Es muss eine Full-HD-Timline mit 90 Minuten und mindestens 500 Clips auch auf Dauer verkraften. Entsprechend haben wir ein Projekt geschnitten, das aus letztlich acht verschiedenen Quellformaten bestand. Das ist unrealistisch, meinen Sie? Das ist zwar viel, aber bei einem solchen Projektumfang durchaus nicht unĂĽblich, denn es kamen Aufnahmen von zwei Actioncams, einem Multikopter, einem Smartphone sowie von zwei unterschiedlichen Fotokameras und zwei Camcordern in diesem Filmprojekt vor.

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Nicht allein die Projektlänge, sondern auch die Anzahl der Spuren mit verschiedenem Quellmaterial stresst eine Timeline – wobei Video deluxe im Test eine erfreuliche Stabilität bewies.






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Testergebnisse

Hersteller   Magix
Produkt   Video deluxe Plus
Preis   100 Euro
Internet   www.magix.com
System   Windows 7/8/10
 FAZIT    
    Ein so umfangreiches Projekt zeigt, wie sich ein Programm in der Praxis bewährt. Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, es ist ĂĽberzeugend. Die Software bleibt auch unter groĂźer Belastung flott bedienbar und sorgt fĂĽr eine ordentliche Wiedergabe. Lange Wartezeiten und Unterbrechungen muss man also nicht befĂĽrchten.
    + hohe Stabilität
+ flotte Timeline-Reaktion
+ sehr gute Formatvielfalt
– zeitaufwendige Filmberechnung
LEISTUNGSTEST   bestanden

Damit sind schon unterschiedliche Codecs vorprogrammiert, denn noch nicht mal die Actioncams nutzten identische technische Rahmendaten. Zudem gab es, trotz Full-HD-Projekt, Quellmaterial in 4K-Auflösung, wobei wir teilweise skaliert, teilweise jedoch Ausschnitte genutzt haben. Im Film wurden zudem hochauflösende Fotos genutzt, die mit einer virtuellen Kamerafahrt animiert wurden. Allein die Erstellung eines solchen Filmprojekts ist nicht in einem Arbeitstag zu erreichen, so dass die Software auch entsprechend lange gequält wurde. Zumal wir teilweise die Farben korrigiert und beispielsweise für den Filmanfang ein Compositing mit zehn Ebenen erstellt haben. In diesen zehn Ebenen lagen nicht nur Videos, sondern Titel mit Schatten sowie Grafiken mit Transparenzen. Wichtig waren uns die stetigen Reaktions- und Abspieltests, denn wer exakt arbeiten will, schaut sich die Schnitte mehrmals an und will nicht lange auf die Wiedergabe warten. Dabei reagierte die Software durchgehend flott und blieb auch nach stundenlangem Betrieb stets ansprechbar.

Die Wiedergabe von mehr als fünf respektive sechs Spuren führte bei beiden Testsystemen zu einer stockenden Wiedergabe. Stabilität zu einhundert Prozent leistet nahezu keine Schnittsoftware. Im Testzeitraum zeigte Video deluxe zweimal Fehler, die auf die gleiche Ursache hinweisen: Sowohl bei längerem Arbeiten an XAVC S-Material als auch bei Videos der GH 5 mit Log-File wollte das Programm nicht sauber dekodieren. Es war jeweils ein Neustart des Rechners nötig, damit diese Videodateien wieder einwandfrei wiedergegeben werden konnten. Probleme mit der Projektdatei gab es erfreulicherweise nie. Gemessen am mehrtägigen Testzeitraum sind zwei Problemfälle zudem ein Wert, den nicht allzu viele Schnittprogramme erreichen. Das fertige Projekt wurde auf beiden Testsystemen als H.264-Datei in Full-HD mit 50 Vollbildern problemlos exportiert.