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Sonderstative.de Schwebi SC: Schwebestativ Test

Mit dem Schwebi sollen Videokameras das „Fliegen" lernen. Der Hersteller ist bis dato unbekannt in der Filmer-Szene, doch das könnte sich Ă€ndern. Einst erfanden schlaue Ingenieure in Gaggenau das „universale MotorgerĂ€t". Als Unimog eroberte der geniale Allradlaster dann die Herzen der GelĂ€ndefahrer weltweit. Nun kommt aus der badischen Kleinstadt ein weiteres pfiffiges StĂŒck Technik: Das Schwebi lĂ€sst Kameras durch schwieriges Terrain pirschen, ohne dass es dabei zu unschönem Gewackel kommt.
 

Das Schwebi in der Variante SC, also mit Schnellwechselplatte von Manfrotto, ist ĂŒberraschend klein und einfach zu installieren. Bereits nach etwa zehn Minuten flog meine Panasonic Lumix GH 2 ganz brauchbar ĂŒbers Set. Allerdings versauen schon kleine VerĂ€nderungen am Ausklapp-Display die Balance, ganz zu schweigen von einem Wechsel des Objektivs.

Doch die solide Verarbeitung (Made in Germany)hilft sehr gut dabei, derlei physikalisches Ungemach zu kontern. Gegner filmender Knipsen werden das jetzt gerne lesen: ein klassischer lĂ€nglicher Camcorder lĂ€sst sich noch viel einfacher ausbalancieren als ein quer gebauter Fotoapparat mit vielleicht noch schwerem Glas vorne dran. Mein Pancake 20 mm von Panasonicist dagegen ein Fliegengewicht von 100 Gramm und erscheint mit umgerechnet 40 Millimeter Kleinbildbrennweite nicht unbedingt als erste Wahl fĂŒr den Kameraflug. Doch das Schwebi beruhigt auch diese Brennweite sehr ordentlich.

Dazu sollte der Schwebi-Operator den mit diesem Objektiv nicht gerade ĂŒbermĂ€ĂŸig schnellen Autofokus nicht noch zusĂ€tzlich mit der vollen Blendenöffnung von 1,7 herausfordern.

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Stabil: Das Schwebi trÀgt Kameras mit einem Gewicht von bis zu 1200 Gramm.
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Auf Anhieb: Das Schwebi macht eine Panasonic Lumix GH 2 schnell flugfĂ€hig - und das fĂŒr relativ wenig Geld.

Also besser ein Weitwinkel und etwas abblenden, das tut der Bildruhe beim Schweben immer gut. Gesagt, getan: Das mehr als fĂŒnfmal so schwere, videooptimierte 14-140 dreht sich ins Bajonett, und die zum Justieren erforderliche KĂŒchenwaagezeigt inklusive Akku und SDCard 928 Gramm an. Nun sind umgerechnet 28 mm Weitwinkel ab Blende 4 drin, aber das Schwebi muss natĂŒrlich völlig neu austariert werden. Das bedeutet, der Kameraschuh muss einen Raster nach hinten in die dritte von drei möglichen Positionen, sonst hĂ€ngt das GerĂ€t vorne traurig den Kopf nach unten. Dazu kommen unten an der griffig verstellbaren Schiene zwei weitere Gegengewichte dran. Eine minimale SeitwĂ€rtsverschiebung gleicht das Klapp-Display aus, und das Schwebi ist wieder startbereit. Mit der dicken Optik ist das kleine Stahlgestell fast an der Grenze, denn der auf den eher ungĂŒnstigen Fotokamera- Schwerpunkt treffende Handgriff lĂ€sst sich kaum noch weiternach vorne schieben.

Um ein gut eingeflogenes Schwebi beim nĂ€chsten Dreh schnell wieder einsatzbereit zu haben, sollte man sich auf der Schiene fĂŒr den Handgriff eine Markierung machen und das Display der Kamera stets im selbenWinkel ausklappen. Die Gegengewichte lassen sich auf ihrer Gewindestange perfekt fixieren, Markierungen wĂ€ren auch hier hilfreich, will man verschiedene Optiken verwenden. Das entfĂ€llt natĂŒrlich, kommt immer nur derselbe Camcorder zum Einsatz. Dann kann sogar 33 Euro sparen, wer das Basismodell Schwebi S ohne Wechselplatte wĂ€hlt.

(Andreas Techel)
TESTERGEBNISSE
Hersteller Sonderstative.de
Produkt Schwebi SC
Preis 198 Euro
Internet www.sonderstative.de
Geeignet fĂŒr
Camcorder und Kameras von 250 bis 1200 Gramm
Kurzfazit Gut verarbeitet, leicht zu bedienen, perfekte Funktion, passt in jede Kameratasche. Der Tipp: trotz gedruckter Anleitung das Webvideo ansehen. Dann klappt das Austarieren im Nu.
URTEIL sehr gut
Preis/Leistung hervorragend
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Fliegen lernen: Mit dem Schwebi SC soll die Kamera ĂŒber schwieriges Terrain gleiten.




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