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Ricoh Theta V: 360-Grad-Kamera im Praxis-Einsatz

VIDEOAKTIV-Leser Norbert Liedtke hat die 360-Grad-Kamera Ricoh Theta V von uns für einen Test nach Hause geschickt bekommen. Wie der engagierte Amateur-Filmer mit der Kamera zurecht kam und zu welchem Testergebnis er kommt, sehen Sie im sehr ausführlichen Testvideo.

Norbert Liedtke filmt seit 2008 und betreibt hobbymäßig einen Vimeo- (Nobbi) und zwei YouTube-Kanäle (Tuchfabrik und Astropeiler Stockert). Er filmt mit einer Sony HDR-XR500VE, Alpha 65 (mit Tamron f2.8 17-50mm) und einer Sony RX100V. Dazu gehört noch eine CamOne Infinity und ein Zoom H2 zu seinem Aufnahme-Equipment. Damit´s beim Filmdreh nicht so wackelt, nutzt Herr Liedtke ein Handstativ und hat auch Erfahrungen mit Schwebestativ, Kamerakran und -slider. Er schneidet mit einem Medion Akoya P7300D und nutzt dafür Magix Video Pro X. Seine Filmmusik komponiert er meist selbst und nutzt dafür den Music Maker von Magix. Für seinen Test hat Norbert Liedtke das Ambiente einer über 100 Jahre alten Textilfabrik eingefangen, deren Maschinen für den Museumsbetrieb noch heute laufen.

Liedtke Bedienung web

Die Bedienung und Einstellung über die App ist selbsterklärend und auch ohne Smartphone gelingt die Kontrolle der Kamera intuitiv.

Testeindrücke
Die erste Inbetriebnahme der Kamera klappte dabei ebenso reibungslos wie das Herunterladen und Installieren der Kamera-App fürs Smartphone. Für mich ein echtes Erfolgserlebnis, dass alles beim erste Versuch funktionierte und ich sofort ein Vorschaubild sah. Die Bedienung und Einstellung über die App ist selbsterklärend und auch ohne Smartphone gelingt die Kontrolle der Kamera intuitiv. Insgesamt ein rundum gut strukturiertes Konzept wie ich finde. Der Datei-Import gelang mit dem beiliegenden USB-Kabel mit um die 32 MB/s recht flott. Die Datei- und Ordnerstruktur sind einfach und sehr übersichtlich gehalten. Für die Bearbeitung der 360-Grad-Videos nutzte ich Magix Video Pro X (10). Meiner Begeisterung über die eingebaute 360-Grad-Bearbeitung schob die Schnittsoftware dann allerdings einen Riegel vor. Bei der Einbindung von 360-Grad-Videos in „normale“ HD-Videos war eine Animation des Blickwinkels (etwa von Tiny- Planet zum Hamsterrad) mit Hilfe von Keyframes nicht machbar. Das kostenfreie (von Ricoh empfohlene) Programm insta360-Studio kann das aber und lies sich gut bedienen und lieferte das gewünschte Ergebnis. Auch der Export als 360-Grad-Video in MP4 und ein Upload auf YouTube funktionierten perfekt.

Lesertestvideo aus einer alten Textilfabrik von Norbert Liedtke zur Ricoh Theta V

Liedtke 6 Belichtung web

Gegenlicht verarbeitet die Theta V recht gut, führte in meinem Test jedoch teilweise zu Helligkeitsunterschieden der beiden Halbbilder.

Die Kamera liefert meiner Meinung nach sehr gute Qualität bei allen Lichtverhältnissen. Gegenlicht wird gut verarbeitet, führte in meinem Test jedoch teilweise zu Helligkeitsunterschieden der beiden Halbbilder. Die Bilder waren allesamt gestochen scharf. Der Überschneidungsbereich der beiden Halbbilder ist in Schärfe und Deckung in der Regel perfekt. Je nach Motiv war ab und an „die Naht“ sichtbar. Trotz der schlechten Lichtverhältnisse im Gebäude sind die Filmaufnahmen nicht verrauscht. Die teilweise sehr stimmungsvollen Ergebnisse haben mich dabei positiv überrascht. Was ich als Erkenntnis mitnehme: Ein Stativ bei bewegten Motiven (wie hier Maschinen) ist Pflicht. Andernfalls sollte man die Kamera nur ganz langsam bewegen, damit dem Zuschauer genügend Zeit zum „Umsehen“ um VR-Video bleibt.

Liedtke Zielumsetzung web

Für seinen Test hat Norbert Liedtke das Ambiente einer über 100 Jahre alten Textilfabrik eingefangen, deren Maschinen für den Museumsbetrieb noch heute laufen.

Persönliche Meinung:
Die Ricoh Theta V bietet mehr als ich erhofft hatte: Sehr einfache Bedienung (mit und ohne App) und erweiterbar mit Plug-ins für noch mehr Funktionen. Mit neuen Einblicken und Perspektiven ist sie eine interessante Ergänzung zu meinen normalen Videos. Die Einbindung von 360-Grad-Material in normale Videos begeistert mich durch die Möglichkeit eines „Films im Film“. Toll ist auch die Aufnahmelänge von 25 Minuten bei bester Auflösung. Für mich ist die Ricoh Theta V somit ideal als B-Roll-Kamera für abwechslungsreiche Schnittbilder. Einziges Manko ist die nicht umstellbare Bildrate von 29,97 Bilder pro Sekunden, die bei 50-Hertz-Lichtquellen ein deutliches Flackern erzeugt.



Plus/Minus:

+ einfache Bedienung mit und ohne App
+ großer interner Speicher
+ Plug-in-Unterstützung
- kein PAL-Format