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Ratgeber: Filmen im Ausland – so gelingt der Dreh in Übersee

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Ohne Kenntnisse von Genehmigungen und Gesetzen drauf losdrehen ist nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland leichtsinnig und kann schlimmstenfalls im Gefängnis enden. In diesem Artikel greift Martin Gremmelspacher auf seine Jahrzehnte Erfahrung mit Drehs in fernen Ländern zurück und gibt Euch Tipps, wie man sich vorbereitet und vor Ort verhält um gute Bilder zu bekommen.

VA praxis logo 50px Ratgeber: Dreh in fernen Ländern

Eines vorweg: Wer als Tourist verreist und einfach nur Reiseerinnerungen festhalten möchte, mit Handy, GoPro oder Kompaktkamera filmt, ist im Normalfall auf der sicheren Seite. Sind jedoch professionelle Kameras, Lichtequipment und vielleicht noch eine Drohne mit im Spiel, können Probleme oft schon bei der Einreise entstehen, wobei eben Übergänge von Amateur- und Profi-Equipment inzwischen extrem fließend sind und nur schwer auseinanderzuhalten sind. Doch bei Drehs mit großem Equipment nimmt man mit großzügig bemessenem Vorlauf Kontakt zur entsprechenden Botschaft beziehungsweise dem Fremdenverkehrsamt des Landes auf und klärt das Projekt dort ab. Meist genügt schon ein Anruf, um über benötigte Dokumente und Genehmigungen Bescheid zu wissen. Je nachdem, wie restriktiv das Land ist, müssen Großgeräte wie zum Beispiel die Kamera direkt in den Pass eingetragen werden, in anderen Ländern reicht dagegen eine Equipment-Liste für den Zoll aus. Eine Drehgenehmigung kostet in den meisten Ländern um die 1000 Dollar, manchmal muss ein Liaison Officer, also ein staatlicher Verbindungsoffizier, mitbezahlt werden. Der ist dann beim Dreh immer dabei und passt auf, dass nichts „Falsches“ gedreht wird. Für diese Person muss in der Regel auch Essen und Übernachtung bezahlt werden.

Martin Gremmelspacher kann auf Jahrzehnte Dreherfahrung im Ausland zurückgreifen - für VIDEOAKTIV zuletzt beim Test der DJI Mavic 3 Pro Cine im äußersten Nordosten Thailands.

STAATSEIGENTUM UND PRIVATGRUNDSTÃœCKE

Kurzum gilt: Wer mit seinen Filmen Geld verdient, der sollte eine Genehmigung beantragen. Einfach um das Risiko von Problemen während des Drehs auf ein Minimum zu beschränken und damit der Zeitplan nicht durcheinandergerät. Generell sollte man immer vor dem Dreh klarstellen, was man wo genau filmen will. Je nach Land darf man nicht einfach überall drehen und da sich niemand die Gesetze aller Länder auswendig merken kann, ist es immer ratsam, diese vorher herauszufinden. Und natürlich muss man auch aufpassen, ob es sich beim gefilmten Ort um Privatbesitz handelt, die – auch hier sind die Gesetzte von Land zu Land unterschiedlich – nicht einfach so abgelichtet werden dürfen.

Workshop Dreh ferne Laender Botschaft

Ist man sich unsicher, welche Regeln für das jeweilige Land gelten, hilft meist ein Anruf oder eine Mail bei der jeweiligen Botschaft weiter. Oft muss dort auch ein spezieller Antrag gestellt werden.

Grundsätzlich ist bei Drehs auf Privatgelände eine Absprache mit dem Eigentümer Pflicht. Oft haben die Eigentümer spezielle Wünsche und Einwände, die es zu respektieren gilt. Filmt man beispielsweise in Hotels, wird man feststellen, dass die Hoteliers aus Diskretion am liebsten überhaupt keine Gäste im Bild haben wollen. In Golfclubs oder anderen Sportvereinen ist der Eigentümer in der Pflicht, seine Gäste über den Dreh zu informieren und braucht deshalb entsprechende Vorbereitungszeit. Auch deshalb sind vorherige Anfragen und Absprachen unabdingbar für einen reibungsfreien Dreh.

Workshop Dreh ferne Laender Hotel Rezeption

Hotelrezeptionen sind komplizierte Drehorte, denn oft wollen die Betreiber aus Diskretion keine Personen im Bild haben. Ähnlich ist es mit anderen großen Privaträumen, beispielsweise in Banken.