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Beyerdynamic Tesla 5p: Großer Klang

Auf den ersten Blick wird man das wohl verneinen: Der T 5 p sieht aus wie ein klassischer HiFi-Hörer. Aber die Optik täuscht: Der neueste Wurf der Heilbronner ist für Mobilgeräte mit niedriger Ausgangsspannung optimiert. Das können nicht nur die sattsam bekannten Musikspieler vom Schlage eines iPod oder Walkman sein, sonder natürlich auch Camcorder. Die Impedanz des Hörers ist mit 32 Ohm niedrig genug, dank der Tesla-Technologie soll er auch aus bescheidenen Spannungen üppige Lautstärken herausholen.
 

Am Material hat Beyerdynamic nicht gespart: Ohrmuscheln und die Polsterung des Kopfbügels sind aus Leder. Die Ohrmuscheln sind geschlossen, schirmen also Umgebungsgeräusche weitgehend ab – für die Tonkontrolle am lärmenden Set ideal. Zum T 5 p gibt's ein Filzetui, eine drei Meter messende Verlängerungsleitung sowie Adapter für 6,35-Millimter-Klinke und die Doppelklinken im Flugzeug. Am Hörer findet sich ein 3,5-Millimeter-Klinkenstecker.

Der Kopfhörer sitzt angenehm und bequem, die Verarbeitung wirkt hochwertig. Die maximale Lautstärke des T 5 p liegt unter der des Tesla-Kopfhörers Nummer 2, dem T 50 p (VIDEOAKTIV 6/2010), ist aber mehr als üppig. Auch an leisen Camcordern, Notebooks oder Musikspielern reicht die erzielbare Lautstärke aus.

Aber nicht nur die Lautstärke des T 5 p überzeugt, sondern auch sein Klang: Den knochentrockenen E-Bass von Bert Kaempferts „Strangers in the night" gibt er satt und mit Volumen wieder, ebenso die synthetischen (und sehr brutalen) Bässe von Kraftwerks neu gemastertetem „Tour-De-France"-Album. Bei aller Wucht bleiben die tiefen Lagen überaus präzise – amerikanischer Blubbersound ist dem T 5 p fremd. Stimmen reproduziert er offen – Diana Kralls Organ in „The look of love" haucht den Testern verführerisch ins Ohr.

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Angenehm: Die Ohrmuscheln, sowie die Polsterung sind aus Leder.
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Bei den oberen Mitten meint es der T 5 p einen Tick zu gut: Das Schlagzeug, das Madonnas „Vogue", begleitet, scheppert etwas, Synthesizer und Schlagzeugbecken in „55555" der Jazzkantine tönen einen Tick hohl und hallig.

Bei den oberen Mitten meint es der T 5 p einen Tick zu gut: Das Schlagzeug, das Madonnas „Vogue", begleitet, scheppert etwas, Synthesizer und Schlagzeugbecken in „55555" der Jazzkantine tönen einen Tick hohl und hallig. Den selben Eindruck hinterlassen auch manche Gesangsnummern, etwa „Haunted" vom Album „In Between" (Paul van Dyk feat. Lo-Fi Sugar). Für Filmer ist die Charakteristik mit den leicht überbetonten Mitten von Vorteil: Hier will man jedes Rascheln oder Rauschen sofort wahrnehmen. Das gelingt mit dem T 5 p zweifellos.

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Mit anderen Worten: Videoaktive, die sich den T 5 p leisten wollen und können, sind mit diesem Kopfhörer gut bedient. Sitz, Abschirmung, Klang – alles passt. Wer unterwegs CDs ohne Datenreduktion hört (oder bei der Erstellung seiner MP3-Titel etwas audiophile Sorgfalt walten lässt), wird sich aber eine etwas neutralere, nicht ganz so brillante Mittenwiedergabe wünschen. Dennoch: Auch für Musikfreunde mit hifidelem Anspruch (und gut gefülltem Geldbeutel) ist der Beyerdynamik T 5 p interessant.

(Karl-Gerhard Haas)





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