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CyberLink Director Suite 5: drei Leser testen das Komplettpaket - Marcus Döring

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Lesertest CyberLink Directo Suite- Marcus Döring

Marcus Döring arbeitet seit 22 Jahren im Bereich Video und hat Erfahrung mit verschiedenen Schnittprogrammen. Angefangen hat er mit einer Pinnacle Studio Version, dann über lange Jahre Adobe Premiere mit DV500, ProOne und Matrox RT.X2 bis hin zu Grass Valley Edius 2.o, das er bis heute in der aktuellen Version 8.31 nutzt. Parallel zu den Broadcast-Programmen nutzt er imm auch Versionen von Corel Video Studio, Pinnacle Studio- und oder Magix Video-Deluxe, die teils Funktionen inne haben, die die Pro-Programme nicht, oder nur mit sehr teuren Plug-ins bieten.

Neben wenigen Familienvideos filmt Herr Döring vordergründig Lehrvideos für die Deutschen Tanzlehrer- und Tanzsportverbände (ADTV, DTV, TSTV und DPV). Auch die Aufzeichnung der DM, EM und WM für das Archiv des Deutschen Profitanzsportverbandes sind regelmäßige Projekte. Darüber hinaus digitalisiere er z.Zt. das Filmarchiv des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes. Dabei sind hunderte U-Matic und VHS Bänder zu bearbeiten und zu katalogisieren. Daneben hat er verschiedene Projekte für Städte, Gemeinden und unterschiedlichste Firmen und Berufsgruppen umgesetzt. Auch Musikvideos für die Promotion von CD-Neuerscheinungen gehören zu seinem Portfolio.

Er bearbeitet seine Videos auf folgendem System:

Modell: Eigenbau
CPU: Intel Core i7 6700k
Arbeitsspeicher: 32 GB Kingston KHX2400C15/16G
Grafikkarte: Intel HD Graphics 530 und Nvidia GeForce GTX970
Festplatte/n: 1 x 256 GB Transcend SSD, 2 x 3 TB Seagate ST3000DM001
Betriebssystem: Windows 10 Professional
Bildschirm(e): 2 x Fujitsu 19“ 1 x Panasonic TX32GN (Kontrollmonitor)

Im folgenden lesen Sie die persönlichen Testeindrücke von Herrn Döring:

Installation & Bedienung

Die Installation des Programms und der diversen Zusatzinhalte gelang problemlos und recht zügig. Danach muss man etwas Geduld aufbringen, da sich noch Updates nach dem ersten Start installieren. Der Power Director gibt ansonsten keine Rätsel auf. Vorschaumonitor, Medienbrowser und Zeitleiste, sowie die Effekt- und Titelsektion befinden sich an den erwarteten Stellen. Warum man die Transparenzfunktion „Opazität“ genannt hat, erschließt sich Videoschnitteinsteigern sicher nicht, die verzweifelt nach einer „Transparenz-Funktion“ suchen. Ansonsten ist die Bedienung intuitiv und selbsterklärend. Die Oberfläche ist nach dem Quasi-Standard für Consumer-Videoeditoren aufgebaut. Schon in den 90ern hatte Pinnacle mit seiner Studio-Version diese Gliederung eingeführt, die bis heute wohl als Vorlage für alle Marktteilnehmer gilt. Drei Teilbereiche für Aufnahme, Bearbeiten und Ausgabe respektive Disc-Erstellung. Die Optik mit ihren flachen Schaltflächen ist modern, was die Bedienung aber nicht unbedingt vereinfacht. Das frühere Schaltflächendesign hatten dreidimensionale Buttons, die ich besser unterscheiden konnte.

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"Die Installation des Programms und der diversen Zusatzinhalte gelang problemlos und recht zügig."
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"Der Import von Videomaterial verschiedenster Kameras funktioniert reibungslos. AVCHD Material von zwei Panasonic AG-HMC151 sowie AG-AC160 wird in 1080 50/25P /i genauso importiert wie UHD / 4k Material einer Panasonic DVX200."
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"Die Oberfläche ist nach dem Quasi-Standard für Consumer-Videoeditoren aufgebaut. Schon in den 90ern hatte Pinnacle mit seiner Studio-Version diese Gliederung eingeführt, die bis heute wohl als Vorlage für alle Marktteilnehmer gilt."
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Schön, dass man die Shortcuts in den Voreinstellungen individuell anpassen darf.

Die wichtigsten Funktionen wie Import des Quellmaterials und das Teilen der Clips, das Einfügen von Übergängen, Titeln und Effekten erschließen sich sofort. Einige Shortcuts sind etwas gewöhnungsbedürftig. So ist für das bildgenaue Vor- und Zurückspringen die Punkt- und Kommataste vorgesehen, statt die Cursortasten Links-Rechts oder für Anfangs- und Endmarkierung die eckige Klammer, anstatt „i“ und „o“. Erfreulicherweise darf man das in den Voreinstellungen individuell anpassen. Das Manipulieren von Bildgröße und Verzerrung des Bildes geht einfach von der Hand. Im BiB-Designer lassen sich vielfältige Veränderungen vornehmen. Leider konnte ich keine Schaltfläche zum rückgängig machen der Änderungen finden, wenn man sich einmal in den Einstellungen vertan hat.

Import & Funktionen

Der Import von Videomaterial verschiedenster Kameras funktioniert reibungslos. AVCHD Material von zwei Panasonic AG-HMC151 sowie AG-AC160 wird in 1080 50/25P /i genauso importiert wie UHD / 4k Material einer Panasonic DVX200. Normales MPEG-2 und sogar das alte Flash (FLV) stellt keine Hürde dar. Überraschenderweise stellt das Programm die Projekteinstellungen nicht selbständig auf das Quellmaterial ein. Es erscheint lediglich ein Hinweis, dass die Bildrate des zu importierenden Quellmaterial nicht den Projekteinstellungen entspricht und rät dies zu ändern. Für Profis, die wissen, was sie tun ist das ein guter Hinweis. Denn es kann ja gewollt sein, unterschiedliches Material zu mischen. Ein Einsteiger ist damit vermutlich oft überfordert. Hilfreich wäre, wenn das Programm zusätzlich zu dem Hinweis anbieten würde, die Änderungen automatisch vorzunehmen, wie das andere Mitbewerber bereits tun.

Das Schneiden geht mit Strg-T schnell von der Hand. Durch Shortcuts wie „Alt-Del“ schließt sich auch gleich die Lücke, wenn man einen Mittel-Teil ausgeschnitten hat. Schön wäre es, wenn man beim Schnitt bereits durch einen Shortcut bestimmen könnte, ob sich ein vor oder hinter der Schnittstelle liegender Teil automatisch löscht und die restlichen Clips dann nachrutschen. Die Symbole der Timeline sind selbsterklärend, ausreichend groß und überdies in der Größe durch einfaches Ziehen mit der Maus einstellbar. Das Trimmen von Clips ist zwar auch durch Schieben an den Clipenden möglich, jedoch würde ich das nur für sehr grobe Einteilungen nutzen. Von Vorteil wäre es noch beim Schieben von zwei Clips deren Längenverhältnis zueinander anpassen zu können.

Der Schnitt mit UHD Material aus der Panasonic DV-X200 ging trotz der relativ hohen Datenraten von 150 Mbps und ohne Proxy-Dateien recht flott von der Hand. Die Zeitnadel ließ sich ohne Verzögerung von Anfang bis Ende durchziehen und die Wiedergabe startete unmittelbar. Da lassen sich andere Programme dieser Liga durchaus mal eine Gedenksekunde Zeit. Erwartungsgemäß funktionierte der Schnitt von Full-HD-Material der Panasonic AC-160 ebenfalls verzögerungsfrei. Das aller größte Plus dieser Software ist jedoch die Zuverlässigkeit. Erst der Einsatz eines ProDAD Plugins brachte die Software in Straucheln. Aber das kenne ich von anderen Editoren auch. Die Stabilität ist ohne ProDAD Plugins sensationell. Da können sich noch manche „Broadcast-Größen“ etwas abschauen.