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Popcorn Open Hour Chameleon: mobiler 4K-Mediaplayer im Test

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4K-Medienspieler sind noch rar. Mit dem Open Hour Chameleon von Popcorn Hour haben wir einen der ersten Abspieler für das hochauflösende Format im Test.
 

Viele 4K-Filmer greifen zum Laptop, um ihre Werke auf dem UHD-Fernseher in „originaler" Qualität zu betrachten – optimal ist das aber nicht, schließlich fehlt hier die Fernbedienung, und ein fester Platz im Fernsehschrank ist immer attraktiver.

Da kommt der kleine Open Hour Chameleon eventuell gerade richtig. Die Technik des Geräts steckt in einem kompakten und robusten Aluminium- Gehäuse. Das hat den Vorteil, dass kein Lüfter nötig ist – das Material selbst kühlt „passiv". Der Nachteil: im Gehäuse hat keine Festplatte Platz, und die Anschlussleiste ist sehr mager bestückt. Es gibt lediglich eine HDMI- Schnittstelle, dazu gesellen sich drei USB-Buchsen, ein Netzwerk- Anschluss sowie zwei digitale Ton- Ausgänge. Immerhin denkt der Hersteller noch an einen SD-Kartenleser, allerdings nur für Mini-SD, da der große Kartenslot für das Betriebssystem reserviert ist.

Ja, richtig gelesen: Beim Open Hour Chameleon wird das Betriebssystem (in diesem Fall Android 4.4.2) auf einer Speicherkarte mitgeliefert. Das soll den Vorteil haben, dass man auch andere Systeme wie Chrome OS, Linux Ubuntu oder das Xbox-Mediencenter aufspielen kann. Allerdings ist das in der Praxis schwieriger und vor allem aufwändiger, als man meinen mag. Auf der Hersteller-Homepage sind zwar Download- Links zu allen genannten Betriebssystemen eingerichtet, doch die führen zur jeweiligen englischen Produkt-Homepage, ohne jegliche Erklärung, wie man das neue OS installiert.

Die beigelegte Fernbedienung ist recht klein, die Tasten liegen zu eng beieinander und sind nicht beleuchtet. Die Navigation gelingt ganz passabel, allerdings ist das Benutzen des Web-Browsers oder der YouTube-App eine Qual. Bestimmte Apps, die auf die Finger-Wisch-Navigation angewiesen sind, steuert man mit der Fernbedienung mehr schlecht als recht.

Das Anwählen des USB-Speichers und Abspielen der Videodateien gelingt ganz gut. Leider lassen sich weder die Art der Miniatur-Anzeige verändern noch detaillierte Informationen über die Mediendatei einblenden. Dank des relativ flotten Prozessors laufen Full-HD-Videos (auch 50p) flüssig. Der Open Hour Chameleon unterstützt eine maximale Auflösung von 3840 mal 2160 Pixeln mit 30 respektive 25 Vollbildern. Zwar spielt er auch 4K-Inhalte mit 50 Vollbildern, wie die des Panasonic HC-X 1000 – allerdings ruckelt die Wiedergabe wegen der hohen Datenrate stark. UHD-Filme des Sony AX 100 und der GoPro Hero 4 spielten ordentlich (auch wenn wir teils ein leichtes Ruckeln wahrnahmen).

Unsere Test-Datei der Samsung NX1 erkannte der Player zwar und spielte diese auch, zeigte aber starke Bildfehler in Form von Falschfarben und Geisterbildern. Seltsam auch, dass bei der Wiedergabe das Bild am oberen Rand stets beschnitten wird und ein schwarzer Balken zu sehen ist, selbst wenn man das Format korrekt auf 16:9 stellt. Rohmaterial als MTS- oder M2T-Video ist tabu, da der Open Hour Player lediglich M2TS-Dateien erkennt. Die Foto-Wiedergabe gelingt als BMP, JPEG und PNG. Leider werden nicht alle Bilder korrekt angezeigt, sondern zeigen teils deutliche Artefakte und wirken in der Auflösung „künstlich" verringert.

Open hour
Der Open Hour Chameleon ist sehr kompakt und steckt in einem robusten Aluminium-Gehäuse. Leider hapert's bei der Bedienung – und UHD-Inhalte spielt er nicht optimal.
Open hour Anschlüsse
Auf analoge Schnittstellen muss man beim Open Hour Chameleon verzichten. Das Videosingal gibt er lediglich über eine HDMI 1.4-Buchse aus.