WIEDERGABEFORMATE
Bei den Wiedergabeformaten stellte sich uns eine spannende Frage. Sind die Beamer-Camcorder in der Lage, fertige Filmprojekte als Videodatei direkt von der Speicherkarte zu lesen? Sinnvoll wäre es, schließlich wollen sich alle fünf als mobile Präsentations-Studios behaupten. Leider erkennt keines der Kombi-Geräte einen separat auf der Speicherkarte abgelegten Ordner, der mehrere Video- und Fotoformaten enthält.
Auch der Versuch, die Dateien in den „Stream-Ordner“ zu legen, der bei der Aufnahme automatisch erzeugt wird, bringt kein Ergebnis. Das Problem: Die Camcorder erkennen die Videoclips lediglich dann, wenn sie nicht von der AVCHD-Struktur gelöst sind, die bei der Aufnahme erzeugt wird. Sonst fehlen Teilinformationen, die in den anderen Ordnern der Struktur hinterlegt sind.
Zudem ist es wichtig, dass die Dateien mit derselben Bildwiederholrate aufgezeichnet sind, wie sie auch der Camcorder beherrscht, sonst sieht man abermals kein Bild. Eine 50p-Videodatei können Rolleis SD 800 P, der Yashica CMHP 12 sowie die Sony HDR-PJ 200 und PJ 260 also leider nicht anzeigen. Bedauerlich, dass man auch Speicherkarten mit korrekter AVCHDStuktur nicht richtig wiedergeben kann, wenn diese von einem fremden Camcorder erzeugt wurden. Videos, die mit einem SLT-A 77 oder Panasonics GH 2 in 50i aufgezeichnet wurden, zeigen die Camcorder an, brechen dann die Wiedergabe allerdings wahllos ab.
Anders der Optoma ML 300. Als eigenständiger Mini- Beamer mit einer USB-Buchse ausgestattet, erkannte er alle getesteten Videodateien von unserem USB-Stick und zeigt auf Wunsch kleine Vorschaubilder zu jedem Video clip an. Manko allerdings: Die identifizierten Dateien spielt der ML 300 zwar ab, doch in unserem Test hängte sich das Gerät mehrere Male bei der Navigation durch die Medienablage auf. Der Beamer reagierte auf keine Eingabe mehr, woraufhin wir ihn komplett abschalten und neu starten mussten. Die Verbindung via USB und HDMI-Buchse mit einem Laptop funktionierte aber einwandfrei.
Das kleinste Gerät im Testfeld, der Aiptek i20, ist ähnlich den Beamer-Camcordern vom Quellgerät abhängig. Als Aufsteck-Beamer richtet er sich also logischerweise nach den Wiedergabeformaten des iPhone, wie H.264, M4V, MP4 und MOV. Wie man seine Videodateien aufs iPhone bekommt, lesen Sie im großen iPhone-Spezial in Ausgabe 3/2012.
BILD- UND TONQUALITĂ„T
Der Optoma punktet mit einer automatisch funktionierenden Trapezkorrektur (Keystone) die bei einer Projektion schräg nach oben oder unten für den Ausgleich der stürzenden Linien sorgt. So etwas bieten die anderen Mini-Projektoren noch nicht mal mechanisch an. Auch die Schärfeeinstellung klappt beim „richtigen“ Beamer eindeutig am besten.
Leider zeigt er stets deutlich zu bunte Farben, egal, auf welche Lichttemperatur man ihn einstellt. Die Projektionshelligkeit reicht aus, um auch bei Tageslicht noch ein Bild ordentlich erkennen zu können. Damit ist der ML 300 trotz LED-Technik ein echt mobiler Beamer mit praxistauglicher Helligkeit. Die Kehrseite der Medaille: Der ML 300 hat ein stets präsentes im hohen unangenehmen Bereich liegendes Lüftergeräusch, das bei maximaler Helligkeit noch einmal deutlich anschwillt.
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