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Workshop: Produktionskosten sparen mit aus Schichten zusammengesetzten Szenen - Die Schichten aufbauen

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DIE SCHICHTEN
Gemäß dem Drehbuch wurde die Szene jetzt in DaVinci Resolve zusammengesetzt. Mittels Cropping grenzten wir die beiden Protagonisten ein. Das Grün wurde weggestanzt. Dann wurde der Take verdoppelt und auf der Zeitleiste übereinander gesetzt. So war es möglich, die beiden Personen links und rechts voneinander zu positionieren. Dazwischen wurde mittels des erwähnten Luminanz-Keys das Lager feuer gesetzt. Vor die LED-Lampe kam der Tannenbusch, natürlich mit einer Tag auf-Nacht-Farbanpassung. Blieb noch der unscharfe Vordergrund. Auch dieser kam von Pexels. Ein weiterer Luminanz-Key, diesmal auf die Helligkeit des Hintergrundes, stellte die sich leicht bewegenden Palmenblätter frei. Ein Unschärfefilter und eine Helligkeitsanpassung besorgten den Rest.

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Die Palmenblätter im Original und schon an der richtigen Position (links oben). Die Palmenblätter vor transparentem Hintergrund (links unten). Die Palmenblätter mit Nachtfiltern versehen und unscharf gedreht (rechts oben). Und das Original: der Tannenbusch im Garten (rechts unten). Hier erkennt man auch, warum das mit dem Grün dahinter nicht gut zu beleuchten gewesen wäre.

Am Schluss kam das Hintergrundbild mit der Lichtung, bei dem wir auf ein Foto zurückgegriffen haben, weil es hier kein Video gab. Doch bei der dunklen Lichtstimmung und der Handlung im Vordergrund hat niemand bemerkt, dass der Hintergrund etwas zu ruhig war. In einem späteren Take, in dem beide Personen stehen und das Feuer ausgetreten wird, kam noch ein Funkenflug hinzu. Hier noch einmal die Schichten: unten der Hintergrund, darüber zweimal die Personen, das Lagerfeuer, dann am Schluss der Tannenbusch und die unscharfen Palmenblätter. Den Drohnenflug über die Waldlandschaft haben wir ebenfalls in „Nacht” getaucht, dadurch sieht die Sonne aus wie der Mond. Ganz wichtig sind dabei noch die passenden Geräusche, die die Illusion vervollständigen.

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Mittels Photoshop freigestellt, der liegende Tannenbusch aus dem Garten (oben). Der Tannenbusch auf Nacht angepasst, einfach mit Tonwertkorrektur und Farbanpassung (unten).

So ist die Szene nun genau so, wie sie im Drehbuch stand. Nur ohne Feuerwehr, Polizei, Ämter und viel Personal. Nicht zu vergessen: ohne hohe Kosten. Die Dreharbeiten dauerten circa eine Stunde, die Nachbearbeitung mit allen Elementen circa drei Stunden. Erwähnenswert ist noch der Rechenaufwand. Mit allen Schichten und Effekten spielte der Computer (64GB RAM, alles SSDs und eine gute Nvidia-Karte) es nicht mehr flüssig ab. Aber man kann es ja kurz rausrechnen, es dauerte nur vier Minuten. Wer bei einer zunächst unmöglich erscheinenden Aufgabe neu, kreativ und in Schichten denkt, der kann so manches „Realität” werden lassen!

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Auf der Zeitleiste in der Schnittsoftware sind die einzelnen Schichten sehr gut zu erkennen. Das gilt dann natürlich auch für den Ton.

Autoren: Lutz Dieckmann / Bilder: Lutz Dieckmann, Pixabay, Pexels

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