Mit dem neuen Mischer will Blackmagic im Broadcast- wie professionellen AV-Bereich landen, hat aber natürlich auch andere Einsatzzwecke wie Hochzeiten, Seminare, Konzerte oder Videoblogs im Sinn. Offensichtlich ist er aber nicht für´s Streaming direkt in´s Internet ausgelegt. Im Gegensatz zum kleinen Atem Television Studio HD ist er mit einem Hardware-Bedienpult inklusive Mischerhebel ausgestattet. Die Anschlüsse sind mit vier 3G-SDI sowie vier HDMI-Eingängen gleich dem kleinen Modell. Er unterstützt Videoformate von 720p, 1080i bis 1080p60 – ob er diese intern allerdings umwandeln und so eine Mischung von verschiedenen Auflösungen und Bildwiederholraten hinbekommt oder ob immer an allen Eingängen die gleiche Signalvariante anliegen muss (wie es beim Atem Television Studio HD der Fall ist), wird aus der Produktbeschreibung nicht klar - es ist aber anzunehmen. Daneben bietet er einen Auxiliary-Ausgang, der sich per Taste zuschalten lässt sowie einen LCD-Bildschirm für die Kontrolle. Der Ton kann per XLR eingeschleust werden. Des weiteren bietet er zwei Kanäle für eingehendes Analogaudio sowie Anschlüsse für RS-422 und Ethernet.
Als Überblendungen für Szenewechsel stellt der Atem Pro HD SMTPE-Wipes, Mix, Cut und Dip-to-Color bereit, die man einfach per Tastendruck auslöst. Insgesamt gibt´s 37 Übergänge inklusive frei veränderbarer Ränder, Randfarbe und -breite sowie Position und Richtung. Live-Video kann man darüber hinaus skalieren und das Bild in der Größe verändern. Damit gelingen dann etwa auch Bild-in-Bild-Effekte und Wipes mit eigenen Grafiken. Dafür fasst der Media Pool des Atem Pro HD bis zu 20 Grafiken, die sich über den integrierten Mediaplayer einsetzten lassen. Die Grafiken werden in einem Flashspeicher abgelegt, womit sie auch nach ausschalten des Gerätes verfügbar bleiben. Ebenfalls mit an Bord ist ein Upstream-Keyer fürs Chromakeying von Greenscreen-Material. Dieser arbeitet mit Chroma-, Muster-, Form- und linearen Keys. Nutzt man den Atem Pro HD mit einer oder mehreren Blackmagic Kameras lassen sich diese über den Mischer fernsteuern und inklusive Funktionen wie Talkback, Tally und Farbkorrektur, ohne zusätzlich benötigte Hardware.
Besagte Kameras sind mit einem fernbedienbaren DaVinci Resolve Primary Color Corrector ausgestattet. Dieser erlaubt den Farbabgleich von Kameras aus der Ferne. Per Software kann man dann auch Schärfe- und Blendeneinstellungen an kompatiblen Objektiven justieren, sowie Kameraeinstellungen modifizieren und PTZ-Kameraköpfe fernsteuern. Wie schon beim Atem HD stellt kommt auch der Atem Pro HD zusätzlich mit einem Software-Bedienpanel für Mac und Windows, wobei hier dann mehrere Nutzer gleichzeitig auf den Mischer zugreifen können und Arbeitsteilung betreiben dürfen. Also Programm und Ton mischen sowie Grafiken hochladen und austauschen sowie die Kamerasteuerung übernehmen.
Der Atem Television Studio Pro HD wird ab Mai für 2515 Euro verfügbar sein. Weitere Informationen hier. Den Test zum Atem Television Studio HD lesen Sie in der kommenden VIDEOAKTIV 04/2017.