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Fujifilm X-H2s: filmen mit 6,2K-Auflösung, ProRes und F-Log2

Fujifilm hat sich bekanntlich dem APS-C-Format verschrieben, möchte mit der X-H2s nun aber verstärkt Filmschaffende glücklich machen. Wir hatten die Gelegenheit zu einem ersten Hands-on.

Sensor, Auflösung und Formate
Fujifilm ermöglicht mit der X-H2s satte 6K-Auflösung und neben H.264 und H.265-Codec mit bis zu 4:2:2 10 Bit-Farbsampling auch die interne Aufzeichnung in ProRes HQ, sowie die Ausgabe via HDMI in ProRes RAW und BMD RAW. Neben dem bekannten F-Log gibt es nun ein F-Log2, mit dem der Hersteller bis zu 14 Blendenstufen Dynamik verspricht. Möglich macht es der neue Stacked-Layer-BSI-CMOS der fünften Generation, in den man viermal mehr AD-Wandler hinter die Sensorfläche integriert hat und somit die Daten deutlich schneller auslesen und weitertransportieren kann. Damit reduziert Fujifilm zum einen den Rolling-Shutter-Effekt, ermöglicht aber auch höhere Serienbilder-Funktionen mit bis zu 40 Bildern als auch höhere Videodatenraten. Nicht zuletzt gehen auch die Verbesserungen beim Autofokus auf dieses Konto.

FUJI X H2S robust

Die Fujifilm X-H2s ist vor Spritzwasser und Staub geschützt und soll damit auch härteren Dreheinsätzen standhalten. Wie das allerdings mit dem optionalen Lüfter aussieht, kann man derzeit noch nicht beantworten.

Speicherslots, Lüfter und Sucher
Deshalb liefert die Kamera nun zwei unterschiedliche Kartenslots: Die „kleineren“ Datenraten passen auf die SD-Card, die ProRes-Aufzeichnung geht dagegen nur mit der CFexpress Typ-B-Karte. Der APS-C-Sensor liegt in einer neuen Aufhängung, so dass Fujifilm nun die Bildstabilisierung in fünf Achsen ermöglicht. Dazu gibt es noch die digitale Stabilisierung – was dies bedeutet, zeigen wir im Video. Erstaunlich ist, dass die Kamera sogar etwas kleiner und leichter als die Vorgängerin X-H1 ist. Allerdings nur deshalb, weil Fujifilm die für die nahtlose Videoaufzeichnung notwendige Kühlung nur als Option anbietet. Wie die Kühlung aussieht und wie der optionale 199 Euro teure externe Lüfter montiert wird, zeigen wir ebenfalls im Hands-on-Video. Verbesserungen verspricht der Hersteller bei der Handhabung, durch mehr Tasten, mit besserem Druckpunkt, sowie einem verbesserten Handgriff. Zudem ist nun ein Sucher mit 1,92 Millionen RGB-Bildpunkten integriert, die bis zu 120p-Wiedergabe hinbekommen. Die Suchervergrößerung wurde auf 0,8-fach (KB-Vergleich) angehoben. Der Ausgleich für Fehlsichtige klappt bis fünf Dioptrien.

FUJI X H2S Sensor

Fujifilm baut in die X-H2s einen 26-Megapixel-Sensor ein, der dank Stacked-Bauweise die Bilddaten schneller auslesen kann und damit auch einen besseren Autofokus ermöglicht. Die für September angekündigte günstigere X-H2 hat dann einen 40 Megapixel-Sensor, der „herkömmlichen“ Bauweise.

Display und Netzwerkfunktionen
Der rückwärtige, 7,6 cm große Monitor liefert 540.000 RGB-Bildpunkte und lässt sich weiterhin klappen und neigen. Fujifilm platziert nicht nur eine eigene Taste für die Videoaufzeichnung, gleich neben dem Auslöser, sondern bietet, sobald man die Videoaufzeichnung am Wahlrad links neben dem Sucher eingestellt hat, auch ein eigenes Videomenü (siehe Video) an. Sehr spannend sind die Netzwerkfunktionen der Kamera, die ohne weiteres Zubehör als Webcam sowie fürs Live-Streaming nutzbar ist. Fujifilm bietet zudem noch zwei Akku-Griffe, wobei einer davon eine Netzwerkbuchse bietet und darüber Ethernet Wi-Fi, die gesteuerte Fotografie sowie den Cloud-Upload anbietet. Zudem bekommt man so eine ferngesteuerte Multi-Cam-Funktion mit bis zu vier Kameras hin.

FUJINON XF18 120mmF4 LM PZ WR key visual 10

Das 18 - 120mm-Zoom kommt zwar erst im September, dürfte aber wegen des motorischen Zoom-Antriebs besonders bei Filmern auf Interesse stoßen. Fujifilm verspricht zudem ein geringes Focus-Breathing.

Verfügbarkeit und Objektivoptionen
Die X-H2s geht mit einem Preis von 2.749 Euro im Juli an den Start. Neben der X-H2s soll es noch eine X-H2 geben, die dann einen Sensor ohne die Stacked-Bauweise und somit dahinter liegenden AD-Wandlern auskommen muss, dafür aber satte 40 Megapixel Auflösung bietet. Weitere Details hat Fujifilm dazu noch nicht bekannt gegeben. Man kann aber davon ausgehen, dass die Kamera preislich unterhalb der X-H2s angesiedelt und im frühen Herbst lieferbar sein wird. Ebenfalls für September hat Fujifilm ein gerade zusammen mit der X-H2s sehr spannendes Objektiv mit motorischem Zoom angekündigt: Das 18-120mmF4 LM PZ WR bietet 6,7-faches Zoom mit 27-183 mm im Kleinbildkamera-Vergleich und ist auf die Videoaufzeichnung optimiert. Es soll ein kaum merkliches Focus-Breathing haben und sowohl das konstante Zoomen als auch Fokussieren erlauben. Wobei diese Funktion sogar fernsteuerbar ist. Die Optik soll 999 Euro kosten. Im Juli, also zeitgleich mit der X-H2s, kommt zudem noch das XF 150-600mmF5.6-8 R LM OIS WR dazu, das im Kleinbildvergleich umgerechnet eine Brennweite von 220-914 mm bietet. Es soll einen besonders leisen Autofokus haben und mit 1,605 Kilogramm trotz robuster Bauweise vergleichsweise leicht sein. Es wird 2199 Euro kosten.

Fuji XF150 600mm top X T4black

Bereits mit der Auslieferung der X-H2s im Juli wird auch das Super-Zoom mit 150 - 600 mm Brennweite verfügbar sein. Es dürfte in erster Linie für Sport- und Tiermotive interessant sein.