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VIDEOAKTIV Wissen kompakt: 3D-Technik - Teil 2

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Wie entsteht ein 3D-Videobild?

Wir filmen, wie wir sehen - also parallel mit zwei Optiken, das ist klar. Das Geheimnis steckt in der Signalverarbeitung.

Räumliches Sehen ist eine Illusion. Die Augen arbeiten unvollkommen. Sie stellen pro Augenblick nur einen winzigen Bereich scharf, nämlich 2 Grad aus einem Gesichtsfeld von rund 200 Grad. Der Rest verschwimmt und zeigt Doppelkanten. Sogar die eigene Nase begrenzt den Bildausschnitt. Und doch: Durch ständiges Bewegen von Augen und Kopf wissen wir, wie weit die Dinge von uns entfernt sind. Das Gedächtnis lernt Geschwindigkeits- und Größeninformationen der beiden Sehorgane in Echtzeit zu koordinieren. Wer mit technischen Hilfsmitteln eine dreidimensionale Welt erschaffen will, darf diese Erkenntnisse nicht verbiegen, sonst verwirrt er die Sinne. Im Jahre 2010 erreichte die Technik erstmals einen Stand, an dem alle Elemente des Sehens in einem erschwinglichen Gerät nachgebildet werden konnten - dem 3D-Camcorder. Er sieht farbrichtig, in Echtzeit und schärfer als das Auge. Die Zeiten von Behelfskonstruktionen mit rot-grünem Farbstich sind vorbei.

01/Optik: Das Objektiv ist das künstlerische Auge des Camcorders. Seine Iris heißt Blende. Die Brennweitenangabe (etwa 18 bis 54 mm) bestimmt den Bildwinkel. Das Auge hat eine feste Brennweite (rund 50 mm in KB); Zoomlinsen hingegen können diese ändern, wodurch sich aber auch die Distanzen der Objekte zueinander ändern. Das führt bei 3D-Aufzeichnungen zu Koordinationsproblemen. Beide Optiken müssen optimal zentriert sein, sonst laufen die Bildausschnitte auseinander.

Wie_entsteht_ein_3D_Videobild
In fünf Schritten: Wie entsteht ein 3D-Videobild, welche Aufgaben haben Optik, Bildstabilisator, Bildsensor und Prozessor.
Wie_entsteht_ein_3D_Videobild
In fünf Schritten: Wie entsteht ein 3D-Videobild, welche Aufgaben haben Optik, Bildstabilisator, Bildsensor und Prozessor.

02/Bildstabilisator: Der Gleichgewichtssinn des Camcorders ist eine bewegliche Linse, die beim Anvisieren eines Motivs versucht, alle Lichtstrahlen genau auf den Sensor zu bündeln. Bei 3D wird sie zur Ausschnitts-/Deckungskorrektur mitverwendet. Häufig wird der Bildausschnitt zusätzlich elektronisch angepasst, um Wackler zu eliminieren (Aktiv-Modus).

03/Bildsensor: Er enthält Millionen von Fotodioden, die nach dem Prinzip "Lichtphoton rein, Spannung raus" arbeiten. Hier entsteht das Bild als Pixelmuster. Bei 3D-Video entscheidet nicht die Anzahl, sondern das schnelle Auslesen (50-mal/Sekunde) von Full-HD-Bildern. 3D-Cams haben meist zwei optimal aufeinander angeglichene Sensoren.

04/Prozessor: Das Elektrohirn empfängt rohe Signale der Pixelmassen. Daraus generiert es in Echtzeit Full-HDDatenströme, verbessert und komprimiert sie so, wie es das Sehsystem verlangt.

05/3D-Bild: Die Bilddaten werden Karte gespeichert oder live zum 3D-Fernseher gesendet. Die Kunst ist, jedem Auge des Betrachters genau die Bildinformation einer Optik zukommen zu lassen. Hierzu werden die Bilder der Szenen verschachtelt wiedergegeben. Eine Brille sorgt für die Bildseparation. Für gute 3D-Darstellung braucht das Bild hohe TV-Auflösung und eine Mindestgröße, die das Gesichtsfeld möglichst weit abdeckt.

 

 

 

 

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