YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Test: 9 Videoschnitt-Apps - Pinnacle Studio & Video Edit

Beitragsseiten


Corel Pinnacle Studio for iPad - iOS

Die Schnittprogramm-Experten von Pinnacle gehen in unserem Testmarathon mit einer der teuersten Applikationen an den Start. Von Avid entwickelt, wurde sie mit dem Consumergeschäft Pinnacle von Corel gekauft und heißt nun statt Avid Studio for iPad (Test in Ausgabe 3/2012) Pinnacle Studio for iPad – eine iPhone-Variante gibt es weiterhin nicht.

Die iPad-Arbeitsfläche des Pinnacle Studio ist mit der parallelen Anzeige von Thumbnails und Timeline sehr übersichtlich. So sieht man gleich die Länge der Filmschnippsel und kann mit einem Wisch in die Projektübersicht zoomen. Auch hier funktioniert das Kürzen der Filmschnipsel in der Bibliothek oder auf der Timeline, wobei der Schnitt bildgenau und sehr intuitiv klappt. Die Trennen-Funktion hilft beim Teilen der Clips.

Neben den guten Videoblenden bietet die App sogar eine Compositing-Funktion auf mehreren Spuren, auch wenn die sehr stark auf Automatismen setzt: Der Montage-Effekt wird einfach in die Timeline gezogen, kann dort gelängt werden und bietet die verschiedenen Bild-in-Bild-Modi. Ebenso einfach ist das Anlegen eines Titels, bei dem sich Farb- oder Schriftänderungen auch auf alle Schriftelemente auswirken. Corel verzichtet auf Korrekturfilter etwa für Weißabgleich oder Helligkeit. Warum, wird klar, wenn man sich die Berechnungszeiten von aufwändigen Compositings auf einem iPad der neusten Generation anschaut: Das Berechnen unseres 20 Sekunden kurzen Vorspanns dauerte satte zwölf Minuten.

Der Haken des Pinnacle Studio for iPad: Zurzeit werden die anspruchsvolleren Filmbereiche stets auch dann neu berechnet, wenn man hinten in der Timeline etwas neu arrangiert hat, was eigentlich gar keinen Einfluss aufs Compositing haben müsste. Wer diese Effekte verwenden will, sollte das also erst ganz am Schluß tun. Für den Ton gibt es leider keine Korrekturfilter, doch man kann den Kommentar einsprechen, Musikuntermalung wählen und alles mit dem Originalton zusammenmischen. Rechtefreie Musiktitel packt Corel (im Gegensatz zu einem iMovie) nicht in die App.

Den Export erlaubt Pinnacle Studio for iPad direkt auf Facebook oder YouTube. Das komplette Projekt lässt sich auch in die Cloud auf Box.com speichern. Dort kann es dann über einen stationären PC in Pinnacle Studio 16 weiter bearbeitet werden. Auch die Ausgabe als Full-HD-Videodatei gelingt – doch lässt sich die App da, trotz Vorberechnung, wieder extrem viel Zeit.

Pinnacle Edit

Corel Pinnacle Studio for iPad

Trotz seines groĂźen Funktionsumfangs zeigt sich das Pinnacle Studio for iPad sehr einsteigerfreundlich und kann als Vorstufe fĂĽr den ausgefeilteren Schnitt am Desktop-Rechner dienen.

+ groĂźer Funktionsumfang

+ einsteigerfreundlich

– stetige Neu-Berechnung

– sehr langer Export

VideoEdit

Kevin Hnatiuk Video Edit

Die Video Edit-App ist zwar recht preisgünstig, bietet dafür aber auch nur entsprechend wenige Funktionen und stürzt leider öfters ab.

+ gĂĽnstiger Preis

– wenige Funktionen

– Programmabstürze

Kevin Hnatiuk Video Edit - iOS

Video Edit zeigt nach dem Start eine sehr simple Oberfläche – trotzdem bietet man beim Fingertipp auf das Fragezeichen-Symbol eine Hilfefunktion. Die Applikation importiert Video- und Fotomaterial und kann mit Hilfe der iPad-Kamera Aufnahmen direkt erstellen. Dabei muss man sich allerdings einmalig für die Frontoder Rückkamera entscheiden: Die App kann nämlich unterschiedlich aufgelöstes Videomaterial im selben Projekt nicht mischen und bricht den Versuch mit einer Fehlermeldung ab. Ab und zu klappt auch der Wechsel von der Aufnahme-Funktion zurück auf die Arbeitsfläche nicht. Im Test startete die App erst wieder nach einem Neustart des iPads respektive iPhones.

Auch der Import hat seine Tücken: Videoclips liest die App lediglich einzeln ein, zudem ist das Kürzen-Fenster etwas zu klein geraten. Video Edit startet nach dem Kürzen eines Clips sofort die Umrechnung, was die Schnittarbeit unnötig in die Länge zieht und späteres Längen unmöglich macht. Wer nun versucht ist, das iPad während der Wartezeit zur Seite zu legen, muss aufpassen, dass sich die Bildfläche nicht dreht. Sonst bricht der Import-Vorgang mit einer Fehlermeldung ab.

Auf das Setzen von Blenden oder Einfügen von Titeln verzichtet Video Edit genauso wie auf jegliche Tonbearbeitung. Bedauerlicherweise stockt die Wiedergabe bei jedem Clip-Wechsel in der Timeline, wodurch sich der komplette Film nur schwer beurteilen lässt. Wenigstens beim Export zahlt sich der zeitaufwändige Import aus: das fertige Projekt wird in nur wenigen Sekunden berechnet.

Anschließend steht der fertige Film in der Bibliothek zum Abrufen bereit und spielt dort dann auch flüssig ab. Dem direkten Upload auf Facebook oder YouTube steht nichts im Wege – alternativ verschickt man sein Video per E-Mail an Freunde und Bekannte.