YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Test: Roland VR-5 - Live-Videomischer mit Web-Option - Teil 2

Beitragsseiten


An Effektvielfalt darf der Live-Operator nicht zu viel, aber immerhin das Wichtigste erwarten: Der VR-5 beherrscht neben dem harten Schnitt die weiche Blende und einen Effektbereich, der sich ĂŒbers KonfigurationsmenĂŒ vorher mit einem von acht Wipe-Tricks belegen lĂ€sst. Vermisst haben die Tester einen Mischhebel, mit dem sich Effekte von Hand fahren lassen. Statt dessen startet der VR-5 die Blende direkt nach der Anwahl der nĂ€chsten Quelle in einer ĂŒbers MenĂŒ steuerbaren Zeit. Zumindest eine direkte Zeitwahl und eine Stopp-Taste, um einen Effekt zu unterbrechen, hĂ€tten dem Mischer gut zu Gesicht gestanden.

Einen eigenen Bereich auf dem Mischpult rĂ€umt Roland dem Bild-in-Bild-Effekt ein, ĂŒber den sich wahlweise auch ein Splitscreen steuern lĂ€sst. Hier steht fĂŒr jeden Kanal eine Anwahltaste bereit. FĂŒrs Positionieren des Bilds im Bild nutzt der Live-Regisseur den Touchscreen des Master-Monitors und schiebt damit die Position des zweiten Bilds einfach herum. NĂ€hert er sich allerdings dem Rand, fĂ€llt es schwer, das Bild genau zu positionieren, da es zu hĂŒpfen anfĂ€ngt.

Wie von Roland nicht anders zu erwarten, stellt der VR-5-Mischer eine Key-Funktion bereit, doch der Luminanz- und Chroma-Key greift ausschließlich auf einen eigenen VGA-Eingang zu. So lassen sich Titel vom Computer zuspielen. Mit einer VGA-Buchse ist der Roland-Mixer im Zeitalter von DVI und HDMI allerdings kaum noch auf der Höhe der Zeit. Zudem wĂ€re es sinnvoll, ließe sich der Key vom internen Player aus
speisen.

Klassischerweise fĂŒttert man mit dem Ausgangssignal einen Beamer und zeichnet das Signal zur Dokumentation parallel auf. Das klappt beim VR-5 wahlweise via HDMI in 576p – also in progressiver SD- QualitĂ€t, wobei sich der Ausgang auch mit der Vorschau belegen lĂ€sst. Alternativ greift der Video-Regisseur das Signal an zwei Composite- und zwei S-Video-Buchsen ab.

top_L
Bild-in-Bild oder Splitscreen: FĂŒr beide Funktionen bietet der VR-5 von Roland ein gesondertes Vorschaufenster an.
gesammt
Zuvorkommend: Die Beschriftungen auf der RĂŒckseite und OberflĂ€che sind hilfreich beim ersten Umgang mit dem GerĂ€t.

Clever ist die Option, das Ausgangssignal direkt mit dem integrierten Recorder auf Speicherkarte aufzuzeichnen. Dabei codiert der Recorder mit MPEG-4 und begrenzt die Aufnahme wegen der FAT32-Formatierung auf 4 Gigabyte, auch wenn der Mischer/Recorder SDHC-Karten mit 32 Gigabyte akzeptiert. In bester QualitĂ€t mit 6 Megabit pro Sekunde bedeutet dies, dass das Roland-Ensemble die Aufnahme nach spĂ€testens 80 Minuten unterbricht. Parallel zur Kartenaufzeichnung und Beamer-Versorgung lĂ€sst sich via USB ein Rechner mit dem Videosignal fĂŒttern.

Wer lĂ€ngere Veranstaltungen digital sichern will, bedient sich zur Aufnahme eines Capture-Moduls eines Schnittprogramms. Gedacht ist das USB-Signal aber eher fĂŒrs Live-Streaming, denn dank der USB-Treiber kann jede Streaming-Software auf den VR-5 zu greifen.

 

TESTERGEBNISSE

Der Clou des VR5 ist sein Recorder und sein USB-Interface, mit dem er sich am Rechner als VideogerĂ€t zu erkennen gibt und somit von jeder Streaming-Software und von jedem Video­schnitt­programm identifiziert wird. Das funktioniert anstandslos und ist eine hervorragende Option. Nur schade, dass der Mischer auf den Video­ausgĂ€ngen relativ lange verzögert. Das ist bei Groß­veranstaltungen, wenn er parallel eine Leinwand und das Internet mit Bildern versorgen soll, fĂŒr die Besucher vor Ort etwas irritierend.

 

Roland VR-5

Preis: 4582 Euro

+ USB-Videoausgang
+ einfache Bedienung
+
Audio-Mischung inklusive
- große Verzögerung des Videobilds
-
kein Mischhebel fĂŒr Videoeffekte

Urteil: gut

Preis/Leistung: gut

(jos)





dummy_neu_330