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Amateur-Film-Praxis: fortgeschrittener Videoschnitt - Schnittfolge & Synchron-Schnitt

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Am Beispiel eines Reisefilms und der ihn damit einleitenden Flughafenszene könnte diese Aufteilung und die Bildabfolge so aussehen: Aufnhame des Flughafens, dann des Flugzeugs. Von dort geht es in eine Innenaufnahme, gefolgt von einem Blick aus Fenster. Beendet wird der Sinnabschnitt mit der Landung und einer Aufnahme des Zielflughafens. Dies wären insgesamt circa 60 Sekunden Gesamtlänge, wenn jeweils zehn Sekunden pro Einzelszene angesetzt werden.

Sollten speziell bei diesem Thema im Handlungsverlauf keine weiteren „Besonderheiten" eingebaut sein, ist eine Kürzung auf eine Gesamtlänge von circa 35 Sekunden kein Fehler. Hier muss man einfach abwägen, ob der Zuschauer über die ganzen 60 Sekunden „bei Laune gehalten" werden kann oder ob der Inhalt nicht auch schon in einem kürzeren Zeitrahmen transportierbar ist.

Das Schnittmuster lässt sich auch auf andere, schon vorher genannte Beispiele wie Kindergeburtstage oder Hochzeiten anwenden. Selbst bei schon angesprochenen Konzertaufnahmen ist dies möglich. Die Handlung ist zwar durch den Veranstaltungsverlauf vorgegeben und der Schnitt sorgt für Abwechslung im Bild, trotzdem lässt sich auch hier ein „filmerisches" Schnittmuster anwenden:

Zu Beginn werden einige Szenen von der Kasse und dem Bühnenaufbau gezeigt. Die sich füllenden Sitzreihen starten daraufhin einen langsamen Anfang und zum Ende hin beim Applaus kann eine lange Einstellung in den Abspann führen.

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Effekte wie das sogenannte Motion-Tracking eignen sich, gezielt und sparsam eingesetzt, ebenfalls, um zusammen mit dem Filmschnitt bestimmte Bildelemente und Erzählinhalte hervorzuheben.
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Wie man Probleme mit der Ton- und Bildsynchronität lösen kann, lesen Sie in unserem Praxis-Bericht zum Thema Mehrkamera-Produktion.

Konzertmitschnitt, Aufführungen

Ein einfacheres schneiden ist nach einer Aufführung, einem Konzert zu erwarten. Voraussetzung ist allerdings die klare Absprache der Kameraleute. Bei einer fixierten Kamera ist die „Absprache" quasi zu vernachlässigen - sie nimmt immer die Totale auf.

Bei der Nachbearbeitung wird sämtliches Bildmaterial in die Timeline importiert und Unnötiges wie zum Beispiel die Pausen zwischen zwei Musikstücken oder kleine Umbaupausen herausgeschnitten.

Damit aber an den Übergängen der einzelnen Takes keine unsauberen Lücken oder „Sprünge" auftreten, werden hier sogenannte Lückenpflaster gebraucht. Hierfür kann man Szenen aus Zuschaueraufnahmen vewenden oder eine vollflächige Grafik kündigt das nächste Musikstück an.Wurde mit zwei Kameras gefilmt, kann die Lücke mit einem Wechsel von der einen zur anderen Kamera überspielt werden.

Haben zwei Kameras während der Aufführung Verwendung gefunden, und wurde nur eine Tonspur (zum Beispiel von einer externen Aufnahmequelle) verwendet, muss die Synchronität zwischen den Video- und Audiospuren sichergestellt sein. Ist vor dem Aufnahmestart keine Filmklappe benutzt worden müssen andere Hilfsmittel her.

Eine Person zum Beispiel, die auf die Bühne tritt. Filmten alle Kameres diesen Moment, ist das erste Hilfsmittel gefunden. Die Videos werden so auf der Timeline verschoben, dass das Ereignis bei beiden recht genau übereinstimmt. Da bei dieser Vorgehensweise immer eine Videospur von der anderen verdeckt wird und deshalb nur diese in der Bildvorschau zu sehen ist, kann man sich eines kleinen Tricks bedienen.