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Amateur-Film-Praxis: Videoschnitt - die Grundlagen - Der Insertschnitt & Fazit

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Hier ein weiteres Beispiel: Bei einer Kameraeinstellung mit einem Detail kann die Szenendauer kurz gewählt werden, da der Zuschauer die Inhalte sofort erfasst.

Eine detailreiche Szenerie braucht hingegen mehr Zeit um vom Publikum erfasst zu werden. Emotionale Momente brauchen den ruhigen mitfĂĽhlenden Schnitt. Gut vorzustellen in einer Szene mit romantischem Sonnenuntergang.

Insertschnitt

Der Insertschnitt ist ein wichtiges Werkzeug der Schnitttechnik um dem Zuschauer mit mehr Informationen zu versorgen oder einzelnen längere Szenen zusätzliche Akzente zu verleihen. Hierzu wieder ein anschauliches Beispiel. Während der Feier zu einem 70. Geburtstag wird eine Rede gehalten.

Um den Zuschauer nicht mit einem solchen langwierigen und vielleicht monotonen Inhalt abzuschrecken, werden immer wieder Aufnahmen der Geburtstagsgesellschaft gezeigt. Die Zuhörer müssen im Übrigen nichteinmal genau die betreffende Stelle der Rede gehört haben.

Ohne Zwischenschnitt ist es schwierig, wenn die Rede gekürzt werden muss. Dadurch treten natürlich harte Schnitte und Sprünge im Ablauf auf – hervorgerufen durch den Schnitt.

Wird dieser Schnitt überlagert von einem anderen Bild ist jedoch in den meisten Fällen die Kürzung der Rede nicht wahrzunehmen.

L-, T- und J-Schnitt

Der Schnitt des Geräuschteppichs und des Filmes ist meist identisch. Aber der L-, T- bzw. J-Schnitt hebt diese „Verbundenheit" auf.

Der L-Schnitt ist eine Bearbeitungstechnik bei der die Videospur schon vor der dazugehörtigen Audiospur endet. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Clip zu Beginn und zum Ende hin noch „Fleisch" hat, also noch kürzbar ist.

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Wie der Videoschnitt mit einem Tablet aussehen kann, können Sie in unserem Artikel erfahren.
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Das Trimmen, also das KĂĽrzen einzelner Videosequenzen, kann entweder direkt in der kompletten Timeline geschehen oder ĂĽber ein extra Trimm-Fenster .

Zuerst mĂĽssen die Video- und Audiospuren der aufeinander folgenden Clips getrennt werden, falls diese nicht schon im Vorfeld einzeln vorlagen. Nun kĂĽrzt man die erste Videospur, je nach Bedarf, um einige Einzelbilder oder sogar Sekunden.

Die Audiospur bleibt unangetastet. Beim darauf folgenden Clip wir umgekehrt vorgegangen. Bei diesem kĂĽrzt man im gleichen Umfang die Videospur, wie man es zuvor in Clip Nr.1 tat.

Das Ergebnis im Schnitt: Die erste Bildsequenz ist zu Ende, die Geräuschkulisse dazu wird bis zum nächsten Clip fortgeführt.

T-Schnitt oder J-Schnitt sind das genaue Gegenteil zum gerade genannten Vorgehen. Werden zwei „Nachbarszenen" auf diese Art geschnitten, sieht der Zuschauer noch das Bild von Clip Nr.1 – jedoch nimmt er schon, fast als eine Art Vorschau, die Tonspur der nächsten Clips wahr.

Fazit:

In Zeiten der NLE(Non-Linear-Editing)-Programme ist es nicht mehr nötig, das Bildmaterial erzählstruktur-richtig mit der Kamera abzudrehen, damit dieses in der richtigen Reihenfolge auf Band (oder Speicherkarte) vorliegt. Für den Amateur-Filmer ist es aber auch wichtig zu wissen, dass der Schnitt nicht nur zum Trimmen der Aufnahmen verwendet wird, sondern sich diese auch so anordnen lassen, dass eine komplett neue Geschichte entstehen kann. Wie dies funtioniert, erklärt Walter Buddelmann im nächsten Teil des Weihnachts-Spezials.

Dies war der achte Teil unseres Weihnachts-Spezials zum Thema "Tipps aus der Amateurfilmer-Praxis". Die folgenen Tage präsentieren wir weitere Kapitel zu diesem Thema.

                                            (Walter Buddelmann/mad)

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