YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Magix-Interview: Video Deluxe 2025 und die Zukunft - Hintergründe zu KI-Funktionen und der Investorensuche

Beitragsseiten

Bekanntermaßen werden teilweise KI-Funktionen nicht mehr vom Programm ausgeführt, sondern auf Servern von Drittanbietern. Hier ist Magix also nun zwangsläufig von der KI-Entwicklung von externen Partnern abhängig. Wer ist denn dieser Partner und wie gestaltet sich hier die Zusammenarbeit? Hat Magix dabei Einfluss auf die neue Funktionen und Entwicklungen?

Wir sind nicht von Drittanbietern abhängig, sondern haben volle Kontrolle über die eingesetzte Technologie und können diese kontinuierlich anpassen. Die Implementierung in der Cloud macht uns dabei noch flexibler, da wir Änderungen und Verbesserungen ohne Patches direkt vornehmen können. Seit vielen Jahren pflegen wir eine enge strategische Partnerschaft mit Microsoft, die sich nicht nur auf den Bereich Cloud beschränkt. Besonders im Bereich der Sprach-Services haben wir intensiv zusammengearbeitet. Das hat uns ermöglicht, die Services laufend zu optimieren, wie beispielsweise durch die Bereitstellung einer höheren Audioqualität (48kHz) in der Stimmausgabe. Darüber hinaus nutzen wir verschiedene Technologien und passen diese flexibel an die Bedürfnisse unserer Anwender an.

magix video deluxe 2025 plus premium

Echte Packshots gibt es nichtmehr - die Software wird nur noch online und somit digital vertrieben. Das erfordert ein inzwischen deutlich angepasstes Marketing, denn neue Kunden finden Software nicht mehr im Regal sondern nur noch im Internet.

Wenn KI-Leistungen nicht mehr direkt vom Programm ausgeführt werden, sondern auf externe Server übertragen werden, verursacht dies Kosten. Bei einer Abo-Version lässt sich das kalkulieren, aber wie löst man das bei Kaufversionen? Ist es gewährleistet, dass die aktuelle KI-Funktionalität auch noch Jahre nach dem Kauf einer Version zur Verfügung steht? Oder kann es passieren, dass solche Funktionen irgendwann deaktiviert oder gar kostenfrei erweitert werden?

Die Kosten für die Nutzung externer KI-Services sind bereits in unseren Kalkulationen für die Kaufversionen berücksichtigt. Die angebotenen Services sind im Rahmen typischer Anwendungsfälle voll nutzbar, sodass unsere Kunden die Funktionen ohne zusätzliche Kosten genießen können. Sollte ein Nutzer über den typischen Gebrauch hinaus weiteren Bedarf an diesen Services haben, werden wir in Kürze Gutscheine zum Erweitern einzelner Services zum Kauf anbieten. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass die KI-Funktionalität auch zukünftig zur Verfügung steht. Natürlich kann es im Laufe der Zeit zu Weiterentwicklungen und Änderungen kommen, aber wir sind bestrebt, einen grundlegenden Funktionsumfang auch langfristig zu gewährleisten.

M7 Text to Speech Auswahl

Bei unserem Test von Video Pro X waren noch mehr Stimmen bei der Speech-to-Text -Version vorhanden. Inzwischen hat man nochmal besser ausgewählt und Sitmmen die in deutscher Sprache nicht funktionieren sinnvoller weise aussortiert. Das zeigt aber auch, dass hier noch deutlich Entwicklungspotential ist.


Intel hat in die neuen Core Ultra-Prozessoren nun neben der CPU (Central Processing Unit) und GPU (Graphics Processing Unit) nun eine NPU (Neural Processing Unit) integriert. Gibt es Bemühungen neue KI-Funktionen zu integrieren, die auf diese NPU zugreifen und somit KI-Leistung wieder auf dem eigenen Rechner auszuführen?

Definitiv ja. Wir arbeiten derzeit sehr intensiv mit verschiedenen Hardware-Partnern daran, neue KI-Funktionen zu integrieren, die die NPU (Neural Processing Unit) der neuen Intel Core Ultra-Prozessoren nutzen. Dies betrifft sowohl bestehende KI-Funktionen, die lokal auf dem PC ausgeführt werden, als auch neu entwickelte Funktionen. Diese Integration ermöglicht es uns, die Rechenleistung direkt auf dem eigenen Rechner zu nutzen und so die Effizienz und Performance unserer Software weiter zu steigern. Nicht betroffen von dieser Änderung sind allerdings Cloud-Services wie die Sprach-Services, bei denen die Rechenleistung weiterhin aus der Cloud kommt.

M10 Stiluebertragung1

Auch in den aktuellen Versionen sind bereits Funktionen die Magix als KI-gestützt bezeichnet und die nicht in der Cloud ausgeführt werden.

Mit der Veröffentlichung der neuen Version ist die Entwicklung nicht beendet, sondern wird zwangsläufig kontinuierlich fortgeführt. Gibt es bereits eine Roadmap oder eine Wunschliste neuer Funktionen?

Ja, wir haben bereits eine umfangreiche Roadmap und eine Wunschliste für neue Funktionen. Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Feedback und den Wünschen unserer Kunden, die die Grundlage für unsere Weiterentwicklung bilden. Wir möchten die kreative KI weiter ausbauen und an KI-Effekten arbeiten, die bekannte Funktionen aus der Software übernehmen und erweitern. Zum Beispiel planen wir die Erweiterung des Sprachdienst-Workflows. Derzeit fehlt uns noch die Funktion zum Übersetzen von Titeln und das Übertragen der erzeugten Sprache-zu-Text-Ergebnisse in die Text-zu-Sprache-Funktion.
Darüber hinaus forschen wir intensiv daran, den Workflow für unsere Kunden bei der Erstellung von Projekten zu verbessern. Dies umfasst das Vorbereiten von Projekten sowie das Sortieren von Rohmaterial. Mit der Unterstützung von KI eröffnen sich hier neue Möglichkeiten, die den Umgang mit Medien weitaus effizienter und intuitiver gestalten können.

Zu guter Letzt die Frage müssen wir die Frage stellen, wie der Stand im Verfahren der Insolvenz in Eigenverwaltung ist, denn viele unserer Leser sind offensichtlich verunsichert, ob und wie es bei Magix weitergeht. Mir gegenüber habt Ihr mehrfach betont, dass die Zukunft gesichert sei – kannst Du Euren Kunden einen kleinen Lichtblick geben?

Ja, die aktuelle Entwicklung des Unternehmens ist sehr positiv. Nach erfolgter Neuaufstellung wird Magix in Kürze das Verkaufsverfahren mit einem neuen, potenten Investor abschließen.

DIE INTERVIEW-PARTNER

Kay Dittfurth Magix
Das Interview führten wir mit Kay Dittfurth, der bereits seit fast 8 Jahren bei Magix arbeitet. In den ersten Jahren war er Mitarbeiter im Support und hat somit die Videoschnittsoftware Video Deluxe von der Pike auf kennengelernt. Inzwischen ist er als Product Owner Video DIY für die gesamte Video-Deluxe-Serie inklusive Video Pro X verantwortlich und koordiniert deren Weiterentwicklung.

Joachim Sauer VIDEOAKTIV Autor
Joachim Sauer prägt bereits seit über 25 Jahren die Inhalte von VIDEOAKTIV und ist seit 2005 Chefredakteur von VIDEOAKTIV.de. Er hat in einer Videoproduktion Fotograf gelernt und ist zudem RF-Techniker. Neben der Chefredaktion von VIDEOAKTIV, liegt sein Schwerpunkt auf der Medienkonzeption und Kameraarbeit. Er ist Inhaber des MEDIENBUREAU und produziert mit seinem Team im Jahr deutlich über 100 Filme – in erster Linie für Werbung und Social Media Marketing.

 

Redaktion: Joachim Sauer, Bilder: Magix, MEDIENBUREAU

Viele weitere spannende Themen, Tests und Ratgeber gibt´s hier: