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iPhone-Spezial 1: Test des iPhone 4S als Camcorder - Der Test

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Der Test

Zum Test trat das iPhone 4S mit einer Erweiterung, der Applikation Almost DSLR an, welche die Bedienung und damit die Ergebnisse deutlich verbessert. Die App kostet 1,59 Euro und erlaubt die getrennte Arretierung von Schärfe, Blende und Weißabgleich. Die Messung bestätigte die Sichtergebnisse: Das iPhone ist ein hochwertiger Einsteiger-Camcorder, der bei Farbtreue und Bildschärfe fast alle Fun- und Pocket-Camcorder hinter sich lässt.

Der automatische Weißabgleich und der Autofokus arbeiten noch zu schnell und zu ruckartig. Aber immerhin – es gibt sie. Die Einstellung der Shutterzeit entfällt, schon wegen der variablen Bildrate, die sich je nach TV durch gleichmäßiges oder plötzlich auftretendes Ruckeln bei Schwenks bisweilen bemerkbar machte. Insgesamt war die Kamera dadurch allerdings recht lichtstark – sie steckte viele Einsteiger-Camcorder der vorigen Saison mit diesem Trick in die Tasche. Andererseits sitzt vor der Minilinse auch nur wenig Glas, weil das Zoom fehlt, also auch keine Lichtstärke nachlässt, weil gezoomt wird. Von Apps, die dem Gerät einen künstlichen Zoom verpassen, ist daher abzuraten.

Rauschen hielt sich entsprechend in Grenzen, mit Ausnahme von gesättigten Neonfarben, wie dem Magenta unseres Testaufbaus, das deutlich grieselte – sogar noch bei Tageslicht-Stimmung. Rolling-Shutter-Effekte, also verzogene senkrechte Linien, sind ein Thema: Das Display zeigt den Effekt bei zügigeren
Schwenks in unerträglichem Maß, am TV sieht es dann akzeptabel aus. Langsam und gleichmäßig zu schwenken ist dennoch ein Gebot.

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Auftrennen: Für Videoton muss ein Adapter her, der den Headset-Anschluss in Kopfhörer- und Mikrofonbuchse trennt.
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Smoothie-Test: Gleitende Fahraufnahmen bei Windstille sind die Spezialität des Schwebestativs von Tiffen (Vertrieb Rovotech). Nach 20 Minuten bei -5 Grad machte die Energieversorgung des iPhones schlapp.

Der Ton klingt neutral und absolut störgeräuschfrei. Das eingebaute Mikrofon hat sogar einen recht guten Frequenzgang, mit etwas schwachen Bässen. Doch da das Mikrofon beim Filmen auf der falschen Seite sitzt, also zum Filmer hingewandt, ist die Reichweite bei Sprachaufnahmen äußerst begrenzt. Erst mit der kombinierten Kopfhörer-/Mikrofonbuchse taugen Klang und Kontrolle für professionelle Sprachaufnahmen.

Die Bedienungsbewertung bereitete Kopfzerbrechen. Ergonomisch ist das Gerät über jeden Zweifel erhaben, denn nie war eine Kamera leichter mitzunehmen, nie waren die Daten leichter zu handhaben – und eine potente Schnittsoftware ist auch gleich eingebaut. Schöne Menüs und in diesen eine ordentliche Benutzerführung gab es ebenfalls, nicht umsonst ist das iPhone für sein revolutionäres Bedienkonzept bekannt.

Eine sinnvolle Bedienanleitung indes fehlt. Der Anwender bastelt sich seine Kamera aus einigen Apps und Internet-Infos selbst zusammen. Das größte Manko sind die fehlenden Bedienelemente: Es gibt kein Blenden- oder Schärferad, und jedes Tippen auf das Display sorgt für Erschütterungen.

Die Akkulaufzeit geht in Ordnung, doch die Energieversorgung ist bei einem Smartphone Teil des Gesamtproblems. Wer viel filmt, wird sicherlich Zusatz-Powerpacks verwenden müssen. Im Winter bei Minusgraden brach die Energieversorgung bei unserem Testgerät zusammen. In warmer Umgebung
erholte sich das Gerät wieder.

Auf der nächsten Seite finden Sie die Testergebnisse samt Messwerten.

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(mb)