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Ratgeber: Kameras per LANC-Kabel fernsteuern

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Früher hat man sie zum Schnitt genutzt: die Steuerbuchsen 5-Pin-Edit (Panasonic), JVC-Remote oder LANC (Sony, Canon) am Camcorder. Schnittpulte gibt's nicht mehr, die entsprechenden Buchsen ebenso wenig. Mit einer Ausnahme: Bei Sony versteckt sich die Funktion oft im A/V-R-Signal. VIDEOAKTIV zeigt Ihnen wie Sie ihre Kamera per LANC-Kabel fernsteuern können.
 

Seit praktisch alle Camcorder auf Flash- Speicher aufnehmen, ist eine externe Steuerung der Geräte für den Schnitt nicht mehr nötig. Das war nicht immer so. Für Camcorder, die auf Cassette aufnahmen, hatten die Hersteller damals Anschlüsse für die Schnittsteuerung entwickelt. Darüber ließen sich die Laufwerksfunktionen der Geräte steuern, wenn sie mit einem Recorder, einem Schnittpult oder (später) einem Computer verbunden waren, um Videomaterial zu übertragen.

Am weitesten verbreitet war dabei die Control-L- oder LANC-Schnittstelle. Die ist immer noch in vielen Modellen von Sony und auch in einigen von Canon integriert, ohne dass das viele Filmer wissen. Denn zum einen ist sie inzwischen hinter einem anderen Namen versteckt, zum anderen hat sich die Verwendung des Anschlusses verlagert. Mit LANC lassen sich nämlich außer der Wiedergabe noch viele weitere Funktionen lenken. Ist etwa ein Camcorder auf einem Stativ montiert, ist es wesentlich praktischer, ihn am Stativhebel statt direkt am Gerät zu steuern.

Sony selbst bietet entsprechende Lösungen an – etwa das Stativ VCT-1170 RM mit integrierter LANC-Fernsteuerung für 600 Euro oder die Kabel-Fernbedienung RM-AV 2 für 50 Euro. Eine große Auswahl an externen Steuerungen gibt's auch von dem Stativhersteller Manfrotto. Die Preise beginnen bei etwa 30 Euro, es gibt aber auch Lösungen für mehrere hundert Euro. Mit denen ist dann eine wesentlich präzisere Kontrolle von Zoom, Fokus und vielen weiteren Funktionen möglich.

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LANC-Nutzung über die A/V-R-Schnittstelle erfordert oft Adapter. Ganz links eine Kupplung von A/V R auf LANC, in der Mitte ein HGVT-Verteiler für parallele Nutzung von LANC und AV, rechts eine alternative Konstruktion, die das ebenfalls ermöglicht.
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Von Sony selbst gibt es sowohl Kabelsteuerungen mit LANC-Stecker (links außen) wie auch mit A/V R. HGVT (rechts) bietet komfortable Eigenentwicklungen an. Auch Stativhersteller Manfrotto hat LANC-Controller mit beiden Steckern im Angebot.

Seit einigen Jahren baut Sony aber nicht mehr die spezielle LANC-Buchse ein, sondern integriert die LANC-Steuerung in die Buchse, über die auch das AV-Signal ausgegeben wird. Dies ist eine eigens entwickelte Kombibuchse, in welche die klassische Ausführung von LANC-Steckern (ein filigraner Klinkenstecker mit einem Durchmesser von nur 2,5 Millimetern) nicht passt. Sony bot früher selbst Adapter für diese mit „A/V R" bezeichnete Schnittstelle an, mittlerweile ist man da aber auf Angebote von Drittherstellern angewiesen. Manfrotto etwa hat für rund 30 Euro das Adapterkabel LANC/AV 522 AV im Sortiment. Der Nachteil: Durch den Anschluss der Fernsteuerung ist der AV-Ausgang blockiert, so dass eine Bildvorschau (wenn vorhanden) nur über einen HDMI-Anschluss möglich ist. Eine Alternative ist ein zehnpoliger A/V-R-Kabeladapter, der über die Website www.hgvt.de bestellt werden kann – für 89 Euro allerdings nicht gerade günstig.

Hier sind auch verschiedene Fernbedienungen zum Einsatz an der LANC-Schnittstelle erhältlich. Darüber kann man neben Zoom- und Aufnahme auch noch diverse andere Camcorder-Funktionen steuern – so lässt sich etwa der Fokus aus der Ferne feinjustieren oder ein Weißabgleich vornehmen. Je nach Camcorder-Modell lässt sich der gesamte Funktionsumfang des Menüs über eine Fernsteuerung anwählen. Alle Fernbedienungen dieses Anbieters kosten allerdings weit über 200 Euro; hinzu kommen noch Versandkosten von etwa 15 Euro.