YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Leser-Test: das neue Final Cut Pro X in der Praxis - Teil 2

Beitragsseiten


Trotz leichtem Einstieg: Einige „Schnitt-Handgriffe" gelangen mir nach dem ersten Film noch nicht reibungslos. Das Ändern der Länge einer Überblendung etwa klappte nicht sofort, auch das Anfassen der Tonkurven zum Ein-/ Ausblenden geschah etwas umständlich. Weiter hatte ich Probleme mit meinen Audio-Dateien von iTunes, welche ich nicht auf Anhieb einspielen konnte. Ein Bild in Bild brachte ich leider nicht zustande, da ich die dazu nötige Funktion nicht fand. Trotzdem macht das Prüfen, Auswählen und Einsetzen der gewünschten Blenden, Effekte und Generatoren deutlich mehr Freude als mit iMovie, da der komplette „Worklflow" flüssiger von der Hand geht. Auch bieten sich aufgrund des erhöhten Funktionsumfangs mehr sinnvolle Möglichkeiten der Filmgestaltung.

Einige Effekte und besonders das Extra-Modul „Motion" sind meiner Ansicht nach durchaus für professionelle Produktionen zu gebrauchen, für mich als iMovie-Aufsteiger aber noch der Übung wert. Der Umfang der Software sollte für private Cutter und Filmer aber wohl mehr als ausreichend sein. In den „Tiefen" von Final Cut Pro X stecken sicher noch viele Tricks, die man erst nach längerer Arbeit mit der Software finden wird.

Zwar habe ich keine Dugging-Funktion wie in iMovie gefunden, ein genaues Anpassen der Tonkurven gelingt aber auch in FCPX nach kurzer Orientierung einfach und zielgenau. Zugegebenermaßen hatte ich eine Art schlichte „Gummiband"-Funktion erwartet, aber FCPX bietet mehr. Diese genaue Ton-Anpassung an den Filmverlauf macht einfach Spaß.

Ausgabe

Ein Menü für meinen Film habe ich nicht erstellt, mir aber die Vorlagen angesehen, welche ich als gut empfinde. Meinen fertig geschnittenes, rund 8:45 Minuten großes Video, habe ich auf eine DVD gebrannt. Die Programmhilfe eröffnete zwar die Option AVCHD-DVDs brennen zu können, doch leider offerierte das Ausgabe-Menü keine entsprechende Auswahl. Der Export auf einen DVD-Rohling dauerte für Renderprozess und anschließendes Brennen insgesamt 14:40 Minuten, womit ich sehr zufrieden bin. Final Cut Pro X ist hier flotter als iMovie, gerade weil man auf eine Menü-Gestaltung verzichten kann.

FCPX_Ausgabe_2
Ausgabe: "Der Export auf einen DVD-Rohling dauerte für Renderprozess und anschließendes Brennen insgesamt 14:40 Minuten, womit ich sehr zufrieden bin."
Hans_Joachim_Jrgens_portrait_web
Hans-Joachim Jürgens: gefällt das neue Final Cut Pro X und freut sich auf weiter Stunden mit Apples neuer Schnittsoftware.

Das Ergebnis der Standard-DVD, gespielt auf meinem Blu-ray-Player und einem guten LCD-HD-TV geht in Ordnung. Sowohl die Clips als auch Effekte kommen ohne Ruckeln oder andere sichtbare Fehler. Der Ton ist passabel. Die automatisch gesetzten Kapitelmarken alle 30 Sekunden sind neu und gut. Sicherlich ist das originale AVCHD-Rohmaterial detailreicher, aber die DVD zeigte immer noch eine sehr akzeptable Qualität.

FAZIT

Folgender gewagter Vergleich:

Wenn ich von einem Kinderspielplatz in einen Freizeitpark wechsle, kommen nicht nur größere Rutschbahnen hinzu, sondern auch Achter-, Geisterbahnen und mehr. Final Cut Pro X ist so ein Freizeitpark, der von allem mehr bietet als mein iMovie. Ich bekomme mehr Funktionen, Vorlagen und Effekte geboten. Oft bin ich begeistert von der Vielfalt an Funktionen, manchmal fühlt man sich aber auch etwas verloren. Letztendlich macht mir der Schnitt mit Final Cut Pro X als iMovie-Aufsteiger viel mehr Spaß. Wenn ich auch etwas wehmütig auf mein iMovie 09 zurückblicke: Ich fühle mich in Final Cut Pro X schon richtig zuhause und hege große Vorfreude auf die noch zu findenden Funktionen.

persönliche Gesamtnote: Gut

 

- Zurück zum Inhaltsverzeichnis

- Zum Beitrag im Forum