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Lernkurs: Der Shutter - was er tut, fĂĽr was man ihn braucht

2023 03 Lernkurs Shutter aufmacher
Der Shutter ist ein wichtiger Bestandteil jeder Kamera, da er die Belichtungszeit, den Kontrast und die Schärfe des aufzuzeichnenden Bildes beeinflusst. In diesem Lernkurs zeigt Ihnen Filmemacher und VIDEOAKTIV-Autor Lutz Dieckmann die Funktion und den Einsatzzweck des Shutters in der Videokamera.

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Der Shutter - Lichteinfall auf den Sensor steuern

TECHNISCHE ERLĂ„UTERUNG
Um den Shutter in einer Videokamera zu verstehen, muss man sich erst einmal verständlich machen, wie dieser funktioniert. Der Shutter ist eine Vorrichtung in der Kamera, die die Lichtmenge kontrolliert, die auf den Bildsensor trifft. Es handelt sich dabei im Grunde um eine bewegliche Blende, die zwischen dem Objektiv und dem Bildsensor positioniert ist und die Belichtungszeit des Sensors steuert. Ein Shutter besteht aus zwei Blenden, die sich öffnen und schließen, um das Licht auf den Sensor zu leiten, oder eben nicht. Die erste Blende, die sogenannte Vorblende oder auch „Verschlussvorhang“ genannt, öffnet sich, um das Licht in die Kamera zu lassen, während die zweite Blende, die sogenannte „Hinterblende“ oder „Verschlusskappe“, sich schließt, um das Licht grob gesagt „abzuschneiden“.

Der Shutter beeinflusst in der Kamera das auf den Sensor fallende Licht. Er ist also nicht nur für die richtige Lichtausbeute, sondern auch die Bildgestaltung essenziell. Wie man ihn richtig einsetzt, erklärt Filmemacher und VIDEOAKTIV-Autor Lutz Dieckmann in diesem Videolernkurs.

 

 

DIE FUNKTIONEN DES SHUTTERS IN DER KAMERA
Die Hauptfunktion des Shutters in der Kamera besteht darin, die Belichtungszeit des Bildsensors zu steuern. Wenn das Licht auf den Sensor fällt, wandelt der Sensor das Licht in ein elektrisches Signal um, das dann letztlich als Bild gespeichert wird. Eine längere Belichtungszeit lässt mehr Licht auf den Sensor fallen und führt zu einem helleren Bild. Eine kürzere Belichtungszeit lässt weniger Licht auf den Sensor fallen und führt im Umkehrschluss logischerweise zu einem dunkleren Bild. Der Shutter hat aber auch Einfluss auf die Schärfe und den Kontrast eines Bildes. Wenn der Shutter schnell öffnet und schließt, kann er ein scharfes Bild ohne Verwacklungen produzieren. Ein schneller Shutter kann auch den Kontrast des Bildes erhöhen, indem er die dunklen und hellen Bereiche klarer voneinander abgrenzt.

MECHANISCH UND ELEKTRONISCH
In der Regel trifft man bei Video- und Fotofilm-Kameras auf zwei Arten von Shuttern. Mechanische Shutter verwenden physische Verschlüsse, um das Licht zu kontrollieren. Sie kommen in den meisten DSLR-Kameras und vielen spiegellosen Kameras zum Einsatz. Mechanische Shutter haben den Vorteil, dass sie ein breiteres Belichtungszeitintervall abdecken und daher auch bei sehr langsamen Verschlusszeiten präzise arbeiten. Elektronische Shutter verwenden hingegen einen Sensor, um das Licht zu blockieren. Sie finden in spiegellosen Kameras häufiger Verwendung und haben den Vorteil, dass sie geräuschlos arbeiten und eine höhere, maximale Verschlusszeit erlauben.

2023 03 Lernkurs Shutter screen web

Mit dem Shutter in der Kamera und damit der Belichtungszeit lässt sich auch die Bewegungsunschärfe im Videobild beeinflussen.

ALLGEMEINE TIPPS
Ein besonders wichtiger Punkt in der Videobildgestaltung ist die Vermeidung von Überbelichtung: Wenn das Licht, das auf den Sensor fällt zu stark ist, kann es zu Überbelichtung kommen, was dann wiederum dazu führt, dass das Bild zu hell und ausgewaschen wahrgenommen wird. Mit der Shutter-Funktion kann der Filmer die Belichtungszeit verkürzen, um dadurch einer Überbelichtung entgegenzuwirken. Durch die Verwendung von verschiedenen Verschlusszeiten lassen sich übrigens auch bestimmte, kreative Effekte erzielen. Durch die Verwendung einer längeren Belichtungszeit kann man etwa gezielt eine Bewegungsunschärfe erzeugen. Der Shutter ist also ein unverzichtbarer Bestandteil der Kamera und spielt eine entscheidende Rolle bei der kreativen Bildgestaltung und damit einhergehend der Steuerung von Belichtungszeit, Schärfe und Kontrast. Er arbeitet aber auch mit der Blende, der Framerate und dem ISO- oder GAIN-Wert zusammen. Die Details erklären wir im oben eingebundenen Video.

 

Autoren: Lutz Dieckmann, Philipp Mohaupt / Bilder: Philipp Mohaupt

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