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Ratgeber: Analog wird digital - kreative Gestaltung

Wie man ältere digitale Videoformate in aktuelle Full-HD- oder 4K-Videos integriert, hat unser Ratgeber in Ausgabe 2/2020 gezeigt. In diesem Artikel geht es um analoge Videobänder und Fotos – von Papierbildern über Dias bis hin zu Negativfilmen. Denn Dokumentationen aller Art kommen nicht darum herum, analoge Videos, Schmalfilme, Fotos oder Dias ins digitale Video zu übersetzen. Im fünften und letzten Teil dieser Serie befassen wir uns noch mit der kreativen Gestaltung.

Kreative Gestaltung
Die beschriebene Technik (siehe Teil 4) ist die – wenn auch unabdingbare – Voraussetzung für die Integration analoger Bildquellen in digitale Videos in 4K oder Full-HD. Bei der Gestaltung der Archivbilder selbst ist aber vor allem Kreativität gefragt. Und es sind dabei einige Probleme zu überwinden. Zunächst betreffen diese die unterschiedlichen Formatverhältnisse: Aktuelle Querformat-Produktionen in 4K oder Full-HD nutzen das 16:9- oder 17:9-Breitbild. Analoge Videos sind aber fast immer in 4:3 gespeichert. Auch die meisten Schmalfilme, Fotos oder Dias nutzen eher das 4:3-, 3:2- oder gar 1:1-Seitenverhältnis als 16:9.

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Analoge Videoformate im Vergleich.

Wer jetzt beispielsweise ein 4:3-Hi8-Video oder einen von Super-8 stammenden Clip integrieren will, steht in der Schnittsoftware vor der Wahl: ins Bild hineinzoomen, um den 16:9-Screen komplett abzudecken – oder mit Balken zu arbeiten. Der dritte Weg ist wohl ansehnlicher: Das Archivmaterial als Zitat-Sammlung zu begreifen und die aus dem Analogen stammenden Bewegtbilder oder Fotos ins 4K- oder Full-HDVideo einzublenden, das als weitere Bildebene dient. So lassen sich beispielsweise historisch bedeutsame Vorher-Nachher-Vergleiche quasi multimedial direkt in einem Bild realisieren. Auch statische Standbilder kann man in einem lebendigen Video-Hintergrund besser zur Geltung bringen als in der eingezoomten Vollbild-Darstellung.
Besonders Schwarzweiß-Fotos heben sich vor einem solchen bunten Bewegtbild-Hintergrund sehr gut ab. Den typischen Foto-Eindruck könnte man natürlich verstärken, wenn man die Bilder mit entsprechenden weißen Rahmen oder beispielsweise einem Polaroid-Sofortbild-Design aufpeppt.

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Dokumentationen kombinieren oft 16:9-Videoformate mit 4:3- oder 3:2-Standbildern. Der Schwarzweiß-Look signalisiert hier schon von sich aus eine andere Zeitebene. Der Foto-Charakter ließe sich aber durch Schatten- oder Rahmen-Effekte noch besser herausarbeiten.

Fotos durch virtuelle Zooms und Schwenks mit dem bekannten Ken-Burns- Effekt „filmischer” zu machen ist eine weitere, oft genutzte Möglichkeit. Bei der Nachbearbeitung mit digitalen Bildeffekten wie beispielsweise Solarize, Negativ oder Malen sowie allen Arten von Blenden-Tricks oder virtuellen Schattenwürfen lassen sich Standbilder etwas präg nanter oder lebendiger darstellen und so mit Bewegtbild stimmiger kombinieren.
Die genutzten Archiv-Bildquellen als solche kreativ herauszustellen und nicht nur abwechselnd mit den aktuellen Clips zu montieren – das ist die eigentliche Aufgabe bei der Integration analoger Bewegt- oder Standbilder in aktuelle dokumentarische Produktionen.

Hier geht´s zum ersten Teil dieser Ratgeber-Serie!

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