Deutlich mehr in Szene setzt sich der Signature Pro von Ultrasone. Die bisher von uns getesteten Modelle dieses Herstellers fielen durch übertriebene, unpräzise Bässe negativ auf. Davon keine Spur beim Signature Pro: Die Basstrommel und der E-Bass von „55555" klingen satt und knackig, das basslastige Intro von „Fade" reißt mit, und der knochentrockene E-Bass von „Strangers in the Night" kommt auch genau so rüber – schön. Am oberen Ende der Frequenzskala meint's der Signature Pro aber zu gut: Das schon im Original glänzende und funkelnde „Don't Stop 'til You Get Enough" reproduziert dieser Ultrasone-Hörer giftig und lästig, die Streicher der Wiener Philharmoniker sägen und schrillen „An der schönen, blauen Donau".
Am dichtesten ans Original hält sich der Philips Fidelio L 1. Er kombiniert saubere, aber nicht übertriebene Höhen mit klaren Mitten und satten Bässen. Aus den Hörmuscheln dieses Kandidaten erklingt Michael Jacksons Klassiker „Don't Stop 'til You Get Enough" brillant – aber ohne die Gehörgänge des Nutzers zu strapazieren. Die Wiener Philharmoniker tönen, wie es ihr Name verspricht, Diana Kralls Combo in „The Look of Love" ist transparent, die Streicher seidig, aber nicht sägend – und Sprecherstimmen stimmen. Einen Patzer leistet sich aber auch der Fidelio L 1: Manche Basslagen trägt er zu dick auf. Während viele andere Kopfhörer, die es mit den tiefen Lagen zu gut meinen, einen undifferenzierten, trägen Blubbersound bieten, bleibt der L 1 dabei präzise und dynamisch. Aber gerade die ohnehin schon extremen Bässe aus Kraftwerks „Elektrokardiogramm" tönen aus dem Fidelio L 1 überlebensgroß, fast schon unangenehm körperlich spürbar, der Madonnas „Vogue" begleitende E-Bass klingt extrem spielfreudig, aber eindeutig zu satt. Ganz klar: Die Väter des Philips-Modells haben versucht, die per Definition nicht spürbaren Bässe beim Kopfhörerbetrieb durch das extra Schippchen Bass zu kompensieren. Das macht er, ohne an Impulstreue und Feinzeichnung zu verlieren – ganz im Sinne des Originals ist es aber nicht. Im Vergleich mit der Referenz Beyerdynamic DT 770 pro zieht der Philips den Kürzeren: Der Klassiker aus Heilbronn bietet ausgewogenere Bässe und etwas klarere, mehr dem Original verpflichtete Höhen.
Nüchtern und sachlich wirkt das Design des neuesten Kopfhörer aus dem Hause TDK. Die Haptik ist allerdings etwas plastikmäßig.
Der Signature Pro überzeugt mit satten, sauberen Bässen, hohem Pegel und mitreißender Dynamik. Seine Höhenbetonung könnte ihm zum idealen "Raschler-Detektor" am Set machen - der Preis ist allerdings doch sehr exquisit
Mit dem Fidelio L1 präsentiert Philips einen gut klingenden und hochwertig verarbeiteten Kopfhörer. Dank robustem Kabel und Mikrofonoption könnte er nicht nur für Filmer ideal sein - wäre da nicht der niedrige Maximalpegel
Optisch und klanglich unauffällig präsentiert sich der TDK ST700. Sein Pegel reicht auch für Camcorder aus. Die gute akustische Abschirmung erkauft TDK aber mit unangenehm strammen Sitz.