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Praxistest: Synco P2T - Funkmikrofon fürs Smartphone - Praxis und Klang

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Kurz, die Dinger sind praktisch immer einsatzbereit. Anders als etwa beim Hollyland Lark 150 scheint sich hier auch nichts zu entladen. Einfach rausnehmen, anklippen und los geht‘s. Denn auch der Empfänger erwacht von alleine, sobald er in der USB-C-Buchse des Smartphones steckt. Er wird zudem sofort erkannt, ohne jede App oder Aktivierung, und auch das Mikro oder die Mikros sind sofort verbunden. Wow, echtes Plug & Play. Das gefällt. Dauerfilmer könnten jetzt, genug Handyspeicher vorausgesetzt, bis zu fünf Stunden am Stück Interviews führen. Dann könnte die Ladeschale beide Mikros noch locker zweimal auffüllen. Ach, das Handy hält nicht solange durch? Doch, denn der Empfänger erlaubt per USB-C-Anschluss die Stromversorgung des Geräts. Aber viel besser ist seine Verwendung zur Tonkontrolle. Denn dem Paket liegt ein Adapter auf Miniklinke bei, mit dem sich Kopfhörer andocken lassen.

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Leichtbau: Die winzigen Mikrofone lassen sich sehr schnell an der interviewten Person anstecken und bleiben unauffällig.

PRAXIS UND KLANG
Diese Einfachheit macht es für den Einsatz am Handy wirklich aus. Zwar gibt es Möglichkeiten, per Knopfdruck ein- oder auszuschalten, ein Pairing durchzuführen – aber es ist nie notwendig, zumindest im Testzeitraum mit mindestens 20 Einsätzen war es so. Es ist eher empfehlenswert, die Finger wegzulassen vom Knopf am Mikro, denn er löst auch die Stimmeffekte aus, die, von starkem Hall begleitet, den natürlichen Klang von Stimmen zu Babys, Männlein zu Weiblein und umgekehrt oder zu einem Monster verzerren. Eine nette Spielerei mit sehr begrenzten Einsatzmöglichkeiten, aber dem Potenzial des ungewollten Einschaltens. Schon von daher empfiehlt sich dringend die Tonkontrolle, denn wer will schon die mit den Soundeffekten verbundenen Lichtsignale der LEDs auswendig lernen? Zudem gibt dies auch Sicherheit, ob es mit der Funkübertragung klappt. Die angegebenen 150 Meter erscheinen jedenfalls mehr als optimistisch. Doch im normalen Sichtbereich von 10 bis 20 Meter passt der Sound ganz prima. Es kommt sehr viel Pegel an, so dass Sprecher in der Nachbearbeitung problemlos etwas leiser gedreht werden können, was auch dem vernehmlichen Rauschen in ganz stillen Locations gut tut.

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Kontaktbörse: In der Schublade hat alles seinen festen Platz. Nur so finden die Kontakte die Ladeanschlüsse von Sendern und Empfänger.

Benutzt man eine gute Video-App wie FilmicPro, lässt sich der Ton natürlich auch schon während der Aufzeichnung manuell pegeln. Der Sound selbst ist satt und klar, aber kein Highend. Auch extrem laute Geräusche setzen den Mikros Grenzen. Der Hersteller gibt einen Signal-Rauschabstand von 75 dB, eine Empfindlichkeit von -26 dB und eine „RF Output Power“ von 10 dB an. Der Frequenzgang reicht von 20 Hz bis 20 kHz mit einer Samplingrate von 48 kHz bei 16 Bit. Auffällig war auch die überraschend gute Resilienz gegenüber Wind, obwohl es leider keinen Windpuschel gibt. Bei Außenaufnahmen mit spürbarem Wind ließen sich die kleinen Sender aber gut hinter den Kragen der Interviewten verstecken und es gab keine Störgeräusche. Mag sein, dass auch die clevere Smartphone-Technik des hier verwendeten Xiaomi Mi 10 unterstützt. Das Handy hat die Windgeräusche auch mit den eingebauten Mikros gut im Griff. Dank Mithörkontrolle lässt sich der fehlende Fellschutz ganz gut hinnehmen.

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Smartgerät: Kein Rig, kein Kabelgewirr, einfach nur den Empfänger rein, die Sender an die Protagonisten und fertig. Das passt perfekt zum Filmen mit dem Smartphone.

Im Alltag überzeugt vor allem der unkomplizierte Umgang mit echtem Plug & Play. Die ordentliche Soundqualität erweitert die Einsatzmöglichkeiten eines Smartphones ganz erheblich. Gibt es noch einen Haken? Ja, die Mechanik des Ansteckclips ist leider nicht sehr robust. Sie lässt sich zwar gut bedienen und ist wackel- und klapperfrei, wirkt solide. Aber wir haben uns davon etwas täuschen lassen und wollten den Clip an einen Ast setzen, der zu dick für das Gelenk war. Die Maulsperre war zuviel für die zarte Achsaufnahme aus Plastik. Mit einer Reparaturbastelei wird es nicht so einfach, schließlich ist die Ladebox auf die originale Bauform inklusive Klammer angewiesen, um den korrekten Kontakt zu gewährleisten. Selber schuld, ganz klar, aber es ging schon sehr leicht perdu. Trotzdem, für alle, die mit ihrem Telefon ernsthaft filmen wollen, ist das Synco P2T eine echte Empfehlung.

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Hörprobe: Dem Set liegt ein Adapter von USB-C auf Miniklinke bei. Damit lässt sich der Ton kontrollieren.