YouTube Instagram Vimeo RSS VIDEOAKTIV

Workshop: Farbkorrektur mit Farbkarten in Premiere Pro - Wellenform-Monitor und Vektorskop

Beitragsseiten

Wellenform-Monitor und Vektorskop

Die Farbkorrektur mittels Farbkarte in Premiere Pro ist unkompliziert, auch wenn die Eigenheiten des Schnittprogramms etwas Eingewöhnung erfordern. Relevant ist zunächst die 22-stufige Graukarte. Diese, visualisiert über den RGB-Waveform-Monitor in Premiere Pro, ermöglicht das Festlegen von Schwarz- und Weißgrenze sowie die korrekte Platzierung der Mitten auf der 50 Prozent-Marke. Auch Farbungleichheiten sind so behebbar, für korrektes Weiß beziehungsweise Schwarz müssen die RGB-Kurven im Waveform-Monitor in allen Werten genau übereinander liegen – auch wenn das nicht immer möglich ist, sollte zumindest eine nahe Annäherung an die Perfektion das Ziel sein. Ein stetiger Wechsel zwischen Helligkeits- und Farbkurven ist dabei normal.

 

Datacolor Waveform RGB

Im ersten Schritt dreht sich alles um die Graustufenkarte (1), die im Wellenform-Monitor (2) angezeigt wird. Die Regelung erfolgt mit den Hellligkeitskurven (3). Damit nur die Graukarte visualisiert wird, muss eine Deckkraft-Maske um diese gelegt werden.

 

Nach diesem Schritt geht es an die Farbwerte. Hier hilft Premiere Pros Vektorskop und die Farbkarte mit definierten Werten für Rot, Magenta, Blau, Cyan, Grün und Gelb bei 100 und 75 Prozent Sättigung. Diese Grenzwerte zeigt Premiere Pro in keinen Kästchen im Vektorskop an. Über die Kurve „Farbton versus Farbton“ können die Farben nun genau auf die Zielpunkte ausgerichtet uns über die „Farbton versus Sättigung“-Kurve in der Intensität angepasst werden. Das Vektorskop von Premiere Pro hat allerdings einen Fehler: Es zeigt die korrekte Farbintensität erst nach einem Doppelklick auf die Anzeige an. Da aber so die Vektorskop-Anzeige verloren geht, hilft ein kleiner Trick: Mit dem Mauszeiger auf das 100 Prozent-Feld der gewünschten Farbe gehen und dann doppelklicken. Jetzt liegt der Mauszeiger an der Stelle des 100 Prozent-Feldes und die Farbintensität wird korrekt angezeigt. Die Sättigung der einzelnen Farben muss dabei nicht genau mitten im Kästchen respektive dem Mauszeiger sein – es reicht, wenn die Werte innerhalb des Kästchens beziehungsweise in unmittelbarer Nähe des Mauszeigers angezeigt werden.

Datacolor Vektorskop

Im Vektorskop (1) visualisiert Premiere Pro die Farbintensität der Farbkarte (2). Über die Kurven (3) und (4) können die Werte angepasst werden.

Damit ist die technische Farbkorrektur auch schon abgeschlossen. Naturlich steht es jedem frei, den eigenen Aufnahmen einen ganz eigene Farbstimmung zu verleihen - die Grenzen sind letztendlich nur die eigene Kreativitär. Mit der Korrektur nach Farbkarte kann man sich jedoch sicher sein, dass alle Farbwerte innerhalb des Rec.709-Farbraums liegen. Natürlich hängt die Farbwiedergabe auch vom jeweiligen Endgerät ab - da sind Filmschaffende ob der gigantischen Diversität von Fernsehern, Monitoren und Smartphones aber ohnehin machtlos. Die Farbkorrektur mit einer Farbkorrektur schafft jedoch eine solide, technisch korrekte Basis. Und das besser als mit jeder optischen Beurteilung.

 

PRODUKTDATEN

tabelle2 Datacolor SpyderCheckrVideo

Hersteller Datacolor
Modell Spyder Checkr Video
Preis 149 Euro                                                      .
Internet datacolor.com
va logo kl 100  
Urteil
sehr gut

FAZIT

Jonas Schupp VIDEOAKTIV AutorDie Schritte erfordern natürlich etwas Eingewöhnung, gehen nach einiger Zeit jedoch schnell von der Hand - lediglich das ständige Doppelklicken im Vektorskop stört. Hier darf Adobe gerne nachbessern. Der Spyder Checkr Video indes ist inzwischen fester Bestandteil unseres Equipments. Da wir viel im EB-Bereich drehen, wo es oft schnell gehen muss, können wir nicht immer jedes Set lichttechnisch perfekt einrichten. Für eine schnelle Aufnahme von Farb- und Graustufenkarte ist jedoch immer Zeit. Nicht zuletzt testen wir für Euch immer wieder unterschiedliche Kameras. Die unterschiedlichen Lichtstimmungen der Kameras im Schnitt einander anzupassen kann zur Qual werden – jedoch nicht, wenn man mit einer Farbkarte garantierte Werte hat, die man nach technischen anstatt optischen Punkten beurteilen und korrigieren kann.

 

Autoren: Jonas Schupp
Bilder: Datacolor, Jonas Schupp, Joachim Sauer MEDIENBUREAU

Viele weitere spannende Themen, Tests und Ratgeber gibt´s hier: