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Drohnentest DJI Mini 3: ohne Pro, aber lichtstark? - Die Kamera

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DIE KAMERA
Der wichtigste Unterschied zwischen der Mini 3 und Mini 3 Pro: Die Neue hat einen Sensor mit 12 Megapixel, wobei die gute Nachricht für Filmschaffende entsprechend lautet: Das reicht locker für UHD-Auflösung und erlaubt sogar noch einen 2-fach Zoom bei UHD-Auflösung, einen 3-fach-Zoom bei 2,7K und entsprechend einen 4-fach-Zoom bei Full-HD. Allerdings bietet sie in der höchsten Auflösung nur eine Bildrate von maximal 30 Bildern – und somit dann doch weniger als die Mini 3 Pro. Bei den beiden geringeren Auflösungen kann man dagegen bis zu 60 Bilder auswählen. Die niedrigere Bildrate bei UHD könnte gerade für Professionelle ein Knackpunkt sein, denn Drohnenaufnahmen werden gerne mit einer leichten Zeitlupe versehen. Wobei uns vielmehr der Verzicht auf den den D-Cinelike-Modus stört, der mehr Spielraum in der Nachbearbeitung erlaubt. Statt dessen zeigt die Kamera die inzwischen üblichen, satten Farben – wir finden es schon etwas zu "satt".

DJI Mini3 1050650

Die Kamera sieht nahezu unverändert aus, doch in ihr arbeitet ein 12, statt einem 48 Megapixel-Sensor. Damit streicht DJI aber auch die höheren Datenraten sowie den Cine-D-Modus.

Bei Drohnen ist man, zumindest wenn man nicht gezielt mehrfach die gleiche Flugbewegung ausführen will, auf die Belichtungsautomatiken angewiesen. Denn mit jeder Drehung ändern sich zwangsläufig die Lichtverhältnisse, denn die manuelle Steuerung während eines Flugmanövers ist genau genommen nur mit einer dritten Hand an der Fernbedienung machbar. Wieviel Knowhow DJI hier bereits aufgebaut hat, beweist die Mini 3, mit nahezu unmerklicher Nachregelung der Blende, des Shutters. Nur schade, dass sich die an Smartphone-Kameras orientierte Bedienung der manuellen Belichtungskorrektur viel zu ungenau und fummelig einstellen lässt. Diese Einstellung während einer Flugbewegung machen zu wollen, ist unrealistisch oder allenfalls von einer anderen Person machbar. Der Dreh ins Gegenlicht führt also automatisch zu dunklen Bildern. Entsprechend muss man eben doch manuell die Kamera einstellen, was durchaus machbar ist, aber eben nicht sanft sondern nur in Sprüngen.

Mini 3 Beispielbild kl web

So grĂĽn wie hier im Bild ist das Gras Mitte Dezember nicht mehr. Unserem Geschmack nach ist das schon zu bunt.

Und mit einer weiteren Einschränkung muss man leben: Statt des H.265-Codecs liefert die Mini 3 ausschließlich den H.264-Codec und begrenzt zudem die Datenrate auf 100 Megabit. Das ist gerade für Einsteiger kaum eine Einschränkung, denn schließlich ist der H.264-Codec weniger komprimierend und somit leichter auf einem Standard-Rechner zu bearbeiten. Auch die Datenrate ist hoch genug. Dennoch ist es aus Profi-Sicht ein klares Argument für die Pro – DJI weiß offensichtlich sehr genau, seine Zielgruppen einzuschätzen und zu trennen.

Mini 3 ISO 800 kl web

Selbst bei ISO 800 macht die Mini 3 noch ein wirklich gutes Bild, auch wenn die Bilddynamik nicht mit professionellen Maßstäben mithalten kann.

Erfreulicherweise gibt es beim guten Gimbal keine Änderungen, denn es bügelt auch mal hektische und ungeübte Flugbewegungen sehr gut glatt. Gut ist die Möglichkeit die Kamera direkt nach unten, als auch vergleichsweise weit nach oben schauen zu lassen. Durch die Stellung des Fluggeräts kommen die Rotoren erst relativ spät ins Bild. Das Gimbal kann allerdings nicht die Kamera horizontal schwenken – hier ist man auf die entsprechende Flugbewegung angewiesen. Dafür kann das Gimbal die Kamera hochkant stellen, was gerade die Social-Media-Vlogger anspricht. Unverändert fummelig bleibt dagegen das Anbringen der Schutzkappe.

Mini 3 ISO 3200 kl web

Wenn die Drohne hier abhebt, ist besondere Vorsicht gefordert, denn sobald sie etwas entfernt ist, sieht man sie nicht mehr. Doch die Aufnahmen mit ISO 3200 können sich durchaus noch sehen lassen. Die Bildschärfe leidet zwar deutlich, doch das Bildrauschen hält sich in Grenzen.