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Test: Panasonic Lumix GH7 – der variable Camcorder-Ersatz - Autofokus, Bildstabilisator und Log-Aufnahme

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AUTOFOKUS
Eine der wichtigsten Neuerungen der GH7 ist der Phasenautofokus. Da Sensor und Technik aus der G9 Mark II übernommen wurden, arbeitet auch der Autofokus ebenso zuverlässig wie in der Fotokamera. Zwar wird nicht ganz das Niveau von Sony und Canon erreicht, in Kombination mit dem berührungsempfindlichen Bildschirm kann man jedoch schnell und zuverlässig arbeiten. Erkennt die Kamera mehrere Personen, ist die scharfgestellte mit einem orange-gelben Rahmen markiert, alle anderen erkannten Personen haben einen grauen Rand. Per Joystick oder Touchscreen kann man nun zwischen den Personen durchschalten, wobei letzteres deutlich schneller ist. Positiv ist, dass die Kamera auf der ausgewählten Person bleibt. Sollte diese verdeckt sein, sucht sich die Kamera das nächstliegende erkannte Objekt, doch der Fokus bewegt sich sofort zurück, wenn die zuvor markierte wieder zu sehen ist. Das hat seine Grenzen, denn tatsächlich erkennt die Kamera Personen nicht als festen Fixpunkt, doch sie erkennt, dass es sich lediglich um eine kurze Abdeckung gehandelt hat.

Pananonic GH7 Praxistest AF Staffelung

Die Personenerkennung funktioniert grundsätzlich gut. Sind die Personen jedoch in Bewegung und dazu noch tiefengestaffelt, hilft es, die gewünschte Person per Touchscreen zu fixieren. Das Tracking funktioniert auch, wenn die ausgewählte Person kurz verdeckt ist.

BILDSTABILISATOR
Mit jedem neuen Modell der MFT-Serie hat Panasonic den ohnehin schon guten Bildstabilisator der GH5 weiter verbessert. In der GH7 ist dieser mehrstufig aufgebaut. Zum einen der optische Bildstabilisator, mit dem sich in Kombination mit der Kitoptik schon gut drehen lässt. Wer kein Gimbal hat, aber mehr Stabilisierung braucht, kann zuerst im Menü die Stabilisierung verstärken und zusätzlich den zweistufigen elektronischen Bildstabilisator zuschalten. Zwangsläufig liegt dann ein Crop auf der Aufnahme, dafür sind die Aufnahmen absolut ruhig. Nicht zu Unrecht hat einer unser Zuschauer beim Hands-on auf YouTube kommentiert, dass die verstärkte Variante nicht eher für die Stabilisierung von statischen Aufnahmen gedacht ist. Schaut man sich die in unserem Video mehrheitlich mit verstärkter Stabilisierung erstellten statischen Aufnahmen an, erkennt man wie gut dieser arbeitet. Doch jedes Mal die Stabilisierung umschalten, wenn man die Kamera bewegen möchte – das entspricht nicht gerade der Realität. Entsprechend sind viele Aufnahmen entstanden, bei der sich Motiv und Kamera bewegen und dennoch der verstärkte Modus der Bildstabilisierung arbeitet. Weiß man es nicht besser, könnte man meinen, dass die Aufnahmen mit einem Gimbal erstellt wurden – so gut arbeitet die elektronische Stabilisierung auch bei Bewegungen. Ein Nachziehen, wie wir es sonst von elektronischen Stabilisierungen kennen? Ja, man kann es erkennen – aber man muss schon sehr genau hinschauen.

Pananonic GH7 Praxistest Im Einsatz

Bei Veranstaltungen und schnellen EB-Drehs, sprich den klassischen Camcorder-Einsatzgebieten, konnte sich die GH7 im Test auch dank des hervorragenden Bildstabilisators bewähren. Die elektronische Stabilisierung funktioniert auch bei Kamerabewegungen überraschend gut.

FILMEN MIT LOG
Unverändert übernehmen können wir eigentlich unsere Passage über die Lichtempfindlichkeit aus dem Hands-on, weshalb wir hier lediglich ergänzen, dass leicht höhere Werte noch „erträglich“ sind – es kommt eben immer auf den Anspruch an. Apropos Anspruch: Panasonic lizenziert für 200 Euro den ARRI LogC3. Die Erweiterung hört auf den Namen DMW-SFU3A und eine Farbabstimmung mit den digitalen Kinokameras von ARRI. Wer noch keine Übung mit den verschiedenen ARRI Look-Dateien hat, kann mit dem ARRI Look Library Simulator online simulieren, welcher Stil am ehesten zum eigenen Anspruch passt. Erfreulicherweise kann man das LUT-Paket für die 709-Konvertierung (ARRI Look Library LogC3 zu Rec709 3D-LUTs) in der LUT-Bibliothek der LUMIX GH7 speichern und es mit der Realtime LUT-Funktion ausgeben. Dadurch sind direkt in der Kamera Videoaufnahmen mit ARRI LUTs möglich – ob das sinnvoll ist, sei dahingestellt. Doch greift Panasonic zu hoch in die Cine-Sterne? Nicht wirklich, denn die Aufnahmen können, solange man mit geöffneter Blende, eher mehr Abstand und längeren Brennweiten arbeitet, sehr Cine-mäßig aussehen.

Pananonic GH7 Praxistest ISO Einstellungen

Bei unserem ISO-Test im Hands-On empfehlen wir eine maximale ISO-Empfindlichkeit von ISO 3200. Da Panasonic auch Zwischenstufen zulässt, kann man auch leicht darüber gehen, ISO 6400 ist jedoch das Limit.