Test: Sigma 24-70mm DG DN Mark II | Art – fürs Filmen optimiert - Autofokus und Fazit
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AUTOFOKUS
Eine der größten Schwächen des alten Sigma-Zooms war der unzuverlässige Autofokus. Natürlich lassen sich im Autofokus nur Urteile über die Kombination aus Kamera und Objektiv treffen. Dennoch – mit der Konkurrenzoptik S-E2470 aus dem Hause Panasonic/Lumix arbeitet der Autofokus der Testkamera, einer Panasonic Lumix S5 Mark II X, wesentlich präziser. Uns bot sich während des Tests die Möglichkeit, im Rahmen einer Veranstaltung beide Sigmas unter identischen Bedingungen miteinander zu vergleichen. Dabei fand die Handlung auf der Bühne statt, auf der sich große Monitorlautsprecher befanden. Stand eine Person so, dass ihr Körper zur Hälfte vom Lautsprecher verdeckt wurde und nur noch ihr Oberkörper zu sehen war, verlor das alte Zoomobjektiv schnell den Fokus. Demgegenüber bleibt die Mark II-Version auf der Person drauf und arbeitet auch sonst sehr zuverlässig. Erst bei drei Blendenstufen Unterbelichtung hapert es mit der Personenerkennung. Damit liegt das Sigma nicht ganz auf dem Niveau des 650 Euro teureren Panasonic-Objektives, der Autofokus ist dennoch uneingeschränkt praxistauglich und im Drehalltag nutzbar.
Auch beim manuellen Fokus hat Sigma nachgebessert und den Fokusweg mehr als verdoppelt. Erreichte man beim Vorgänger die Endpunkte schon mit einer Viertelumdrehung, braucht es beim neuen Modell etwa eine ganze Umdrehung, um von der Naheinstellgrenze zum Unendlich-Schärfepunkt und umgekehrt zu gelangen. Dadurch lässt sich auch mit manuellem Fokus präzise arbeiten. Etwas Geschmackssache ist die Farbwiedergabe, die für unseren Geschmack etwas zu poppig ist. Hier ist uns die Panasonic-Vergleichsoptik eine Nuance natürlicher - letztendlich aber natürlich Ansichtssache.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | Sigma |
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Serie | Art-Line |
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Brennweite | 24-70 Millimeter |
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Internet | sigma-foto.de |
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Preis | 1349 Euro |
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DATEN |
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Verfügbare Bajonette | L-Mount, Sony E | |
Bildfeldabdeckung | Vollformat |
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Lichtstärke | F2.8 | |
Länge | 120 Millimeter |
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Gewicht | 745 Gramm |
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Filterdurchmesser | 82 Millimeter |
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Frontdurchmesser | 87,8 Millimeter |
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Anzahl der Blendenlamellen | 11 |
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Besonderheiten | Custom-Knöpfe |
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BEWERTUNG |
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Lens Flare | hervorragend | |
Bokeh | gut | |
Fokus Breathing | sehr gut | |
Urteil |
sehr gut |
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Preis/Leistung | sehr gut |
FAZIT
Die Mark II-Version des Sigma 24-70mm DG DN ist ein großer Schritt nach vorne. Auch wenn der Autofokus nicht ganz an die Konkurrenz von Sony und Panasonic heranreicht, ist er im Normalfall uneingeschränkt praxistauglich. Die manuelle Fokussteuerung ist jetzt so präzise, wie wir sie uns vom Vorgängermodell gewünscht hätten. Die klassischen Sigma-Farben, auch schon vom 70-200mm-Objektiv bekannt, sind Geschmackssache. Demgegenüber ohne Zweifel hervorragend ist der Lens Flare, der kaum merkbar, klar und frei von milchigen Effekten ist. Auch das Focus Breathing ist für ein Zoomobjektiv sehr gut. Das macht das Sigma insgesamt zu einem ernstzunehmenden, günstigeren Mitbewerber zu den etablierten Modellen. Für den Preis von 1349 Euro - etwa 150 Euro mehr als beim Vorgänger - bleibt es noch für ambitionierte Hobbyfilmer interessant, während Profis vom geringen Gewicht und den kompakten Maßen profitieren.
+ hervorragender Lens Flare
+ guter Autofokus (bei Normalbelichtung)
+ sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Autofokus bei Unterbelichtung unzuverlässig
Autor: Joachim Sauer / Bilder: Jonas Schupp, Joachim Sauer MEDIENBUREAU
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