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Leser-Test: Corel VideoStudio Pro X4 in der Praxis - Teil 2

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Funktionen

Wie bereits erwähnt, kommt die Software sogar mit 1080p50-Material zurecht. Als ich aber Übergänge, Titel, Sprache und Musik eingefügt hatte, wurde das Abspielen des gesamten Projekts zu einer doch recht zähen Angelegenheit. Trotz der von mir getätigten Smart-Proxy Aktivierung. Außerdem musste ich nach dem Einfügen eines Titels mittels automatischer Musikerstellung lange warten bis die Wiedergabe startete. Bei selbst ausgewählter Musik von eigenen Datenträgern, ging der Abspielvorgang komischerweise wieder fast ohne Wartezeit vonstatten. Bei mehr als zwei Videospuren, also Videospur und zwei Übergangspuren war der Schnitt-Spaß auf meinem Notebook allerdings vorbei. Einen Bild-in-Bild Effekt konnte ich ohne weiteres erzeugen. Außerdem experimentierte ich mit der Zeitlupe / Zeitraffer-Funktion von 10 bis 1000%.

Das verändern der Bewegungskurven für Bildgröße, Farbe und Geschwindigkeit ist entweder nicht machbar oder eine sehr zähe Angelegenheit. Ich für meinen Teil konnte leider kein zufriedenstellendes Ergebnis erzeugen. Die vorhandenen FX Filter sind passabel, ein Standbild zu erzeugen ist etwas umständlich. Außerdem fehlte mir eine Bildstabilisierung.

Beim Aufsprechen eines Kommentar gibt es eine Stop/Pause Taste und Pegelanzeige, als auch eine Auswahl, ob man den gesprochenen Text benutzen möchte, oder dieser gelöscht werden soll. Leider konnte ich keinen Kommentar aufzeichnen, bei meinen anderen Schnittprogrammen funktioniert es aber. Weiter lassen sich keine Soundkanäle für 5.1 Sound erzeugen. Lediglich die Kurve zum Regeln der Lautstärke ist vorhanden. Auf meinem Testrechner kam es zudem zu einem Gerätefehler, wenn ich 5.1 Sound aktiviert hatte. Unvorteilhaft gelöst ist meines Erachtes nach das synchrone Anpassen der Lautstarke von Musik oder Kommentar mit dem Videobild, da dieses dann nicht mehr sichtbar ist. Dadurch wird die Abstimmung recht schwierig.

Das Authoring ist passabel gelöst. Standardmäßig sind nur etwas wenige Vorlagen vorhanden, hier muss man erst mal Einiges downloaden. Die Schablonen sind aber für eine kreative Eigengestaltung gut geeignet. Leider führte das Verändern eines Disk-Menüs bei mir zum Absturz der Software. Positiv zu erwähnen ist, auch wenn das Programm einmal abstürtzt, kann die Bearbeitung beim zuletzt getätigten Arbeitsschritt fortgesetzt werden. Obwohl ich den letzten Projektfortschritt nicht abgespeichert hatte, konnte das komplette Projekt wieder hergestellt werden.

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Problematisch: "Unvorteilhaft gelöst ist meines Erachtens nach das synchrone Anpassen der Lautstärke von Musik oder Kommentar mit dem Videobild, da dieses dann nicht mehr sichtbar ist. Dadurch wird die Abstimmung recht schwierig."
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Andrea Dorer: Die geübte Cutterin hat schon über 100 Filmprojekte realisiert. Ihre Eindrücke von der Einsteiger/Aufsteiger-Software Corel VideoStudio Pro X4 lesen Sie in ihrem Test.

Ausgabe

Das Exportieren meines fertigen Films als Datei, auf Blu-ray oder DVD klappte bei mir ohne Probleme. Die Wartezeit bewegte sich im erträglichen Rahmen. Da ich das Exportieren meistens nachts starte, wäre für mich ein automatisches Herunterfahren des Computers nach dem Exportieren vorteilhaft. 30 Minuten AVCHD-Video auf eine DVD zu brennen dauert circa 250 Minuten. Die Ausgabe als MPG war nur mit 720x576 (PAL) möglich. Die beste Export-Einstellung ist meiner Ansicht nach die für MPEG-2 als m2t-Datei, oder als H.264-Video.

Aus einem 2D Video kann man zudem ein 3D Video erstellen. Dabei wird die Anaglyph- und Side by Side Methode unterstützt. Via Anaglyph kann man das 3D–Video dann über das Notebook/PC oder via HDMI an einem TV auch ohne 3D Fähigkeit des Geräts betrachten. Ist in meinen Augen ein echtes Gimmick, aber auch nicht mehr.

 

FAZIT

Für den Einstiegs-Cutter, der keinen Wert auf Schnick-Schnack legt, oder sich nicht zu intensiv mit dem Videoschnitt auseinander setzen will, ist das Corel VideoStudio Pro X4 sicher keine schlechte Wahl.
Wer aber mehr Zeit investieren möchte und auch bereit ist etwas tiefer in die Tasche zu greifen wird woanders wohl glücklicher werden. Für mich steht Corel VideoStudio Pro X4 nicht zur Diskussion, da der Funktionsumfang zu gering und manche Funktion etwas unkomfortabel gelöst ist.

 

persönliche Gesamtnote: befriedigend

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